777-10X
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Boeing will A380 mit extralanger 777X aus dem Markt drängen

Boeing 777X
Boeing 777X, © The Boeing Company

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SEATTLE - Der Airbus A380 strauchelt, die Boeing 747-8 erst recht. Boeing sieht nun in der 777X die Antwort für das Segment sehr großer Flugzeuge. Eine zur 777-10X gedehnte 777-9 mit 450 Sitzen werde derzeit in Seattle durchgerechnet, meldet die Finanzagentur "Bloomberg" am Donnerstag.

Boeing sei mit dem Konzept bereits an einige Airlines herangetreten, darunter der 777- und A380-Großabnehmer Emirates.

Die 777-9 wird 2020 als erster Twin mit 400 Sitzen in das Segment der 747-8 vorstoßen. Eine gegenüber der -9 um vier Sitzreihen verlängerte 777-10X käme sogar der A380 gefährlich nahe und würde in jedem Fall neuen Abstand zu einer gestreckten A350-1000 schaffen, die Airbus möglicherweise nachschieben wird.

"Wir beschäftigen uns immer mit neuen Technologien, neuen Flugzeugkonfigurationen und den Anforderungen des Markts", sagte Boeing-Sprecher Doug Alder. Auch mit "Derivaten der 777X" werde sich Boeing weiterhin befassen und hierzu die Meinung potenzieller Kunden einholen.

Emirates war für eine Stellungnahme zu einer 777-10X nicht zu erreichen. Die Airline griff bei der 777 schon 289 Mal zu, allein 150 Aufträge entfallen auf die 777X. Vor zwei Jahren versuchte Boeing, am Ende erfolglos, Emirates von der 747-8 als Alternative zur A380 zu überzeugen.

Der Zeitpunkt, um mit einer 777-10X einen Keil zwischen Emirates und die A380 zu treiben, ist aus Sicht von Boeing gut gewählt. Gespräche mit Airbus über eine A380neo seien gescheitert, sagte Emirates-Präsident Tim Clark Anfang Juni und bekannte: "Meine größte Sorge ist, dass sie die Produktion des Flugzeugs ganz einstellen könnten."

Emirates betreibt die A380 in Konfigurationen von 489 bis 615 Sitze. Die 777-9 soll zwischen 400 und 425 Passagiere aufnehmen, wird bei der Reichweite allerdings locker von der A380 abgehängt.

Direkt nach Ankündigung der 777X Ende 2013 verkaufte Boeing 235 Einheiten, Lufthansa bestellte das Flugzeug als Erstkunde. Seither hat sich die Nachfrage spürbar abgekühlt.
© Bloomberg News, aero.de | Abb.: Boeing | 30.06.2016 09:32

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Beitrag vom 12.07.2016 - 14:54 Uhr
Düsseldorf hat zwei Start- und Landebahnen mit 45m Breite.
Da sollen doch auch A380 verkehren. Von Pistenneu/umbau ist mir nichts bekannt!
Sydney's Kingsford Smith hat auch nur 45m breite Pisten...Von dort fliegt QANTAS!

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Beitrag vom 12.07.2016 - 10:53 Uhr

* Runways müssten ziemlich sicher verbreitert werden, damit Triebwerke nicht über's unbefestigte Grün ragen (hatten wir beim A380 ja schon, dass die üblichen 45m nicht mehr reichten). Ähnliches gilt für Taxiways; hier kommen noch Einschränkungen bei Kurvenradien dazu, insbesondere an den Runway Entry Points

Warum ist die A380 nicht 45m Runway fähig. Hamburg Finkenwerder, immerhin ein Endmontagestandort der A380 hat nur eine 45m Bahn. Jede Menge der Diversion Flughäfen haben nur eine 45m Bahn. Die A380 hat deswegen lediglich keine Schubumkehr auf den äußeren Motoren, das war es dann aber auch schon an Einschränkungen. Sie kann sogar auf 45 Bahnen mit Turning Pad wenden.

Oder um es kurz zu machen: Airbus A380 approved to operate on 45m runways
 http://www.airbus.com/presscentre/pressreleases/press-release-detail/detail/airbus-a380-approved-to-operate-on-45m-runways/
Beitrag vom 11.07.2016 - 15:07 Uhr
Aber mal unabhängig davon: Wenn man derzeit beim Flugzeugbau dauernd an das Limit der 80*80 Meter-Box stößt - gibt es da nicht schon Bestrebungen bei größeren Neubauten/Umbauten ein paar 100*100 Meter-Boxen vorzusehen? Wenn man nie anfängt, wird man auch nie welche haben.
Ergänzend zu den vorherigen Antworten auf diese Frage noch ein paar weitere Aspekte, da es bei der Größenbeschränkung nicht allein um die "Parkplatzfläche" geht:
* Runways müssten ziemlich sicher verbreitert werden, damit Triebwerke nicht über's unbefestigte Grün ragen (hatten wir beim A380 ja schon, dass die üblichen 45m nicht mehr reichten). Ähnliches gilt für Taxiways; hier kommen noch Einschränkungen bei Kurvenradien dazu, insbesondere an den Runway Entry Points
* Ein so großer Flieger wäre sinnvollerweise im Bereich >= 800 PAX unterwegs. Ein Albtraum bei der Abfertigung (ist es ja jetzt schon, wenn man mit 500 Mitreisenden aus dem selben Flug etwa zur gleichen Zeit am JFK in die Einreisekontrolle kommt).
* Ein Flugzeug für die 100m Box käme vermutlich auf einem noch längeren Fahrwerk daher; das zieht Umbauten an den Terminalgebäuden selbst und den Fluggastbrücken nach sich.
* Ein Flugzeug für die 100m Box wäre höchstwahrscheinlich signifikant schwerer als ein A380 und benötigt somit eine noch längere Startrollstrecke. Das bedeutet für nicht wenige Flughäfen wahrscheinlich die Notwendigkeit einer Runway-Verlängerung, oder Betriebseinschränkungen bei bestimmten Witterungslagen.
* Ein Flugzeug für die 100m Box wäre mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine neue Dimension in Sachen Wake Vortex, was eine weitere Staffelung bei Starts und Landungen erforderlich machen würde.

Insgesamt ist der Aufwand halt sehr hoch, und der dagegen stehende Nutzen... solange kein Hersteller einen entsprechenden Typ angekündigt hat, Airlines konkrete Pläne für dessen Nutzung avisiert haben, wird kein Airport-Manager der Welt Geld in eine 100m Box investieren. Ein typisches Henne-Ei-Problem...


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