Datenschutz-Panne
Älter als 7 Tage

Millionen Passagierdaten jahrelang ungeschützt im Internet

AerTicket
Logo der AerTicket AG, © AerTicket
BERLIN - Millionen personenbezogene Daten von Flugreisenden standen wegen einer Datenschutzpanne beim Berliner Ticket-Großhändler Aerticket jahrelang offen im Internet.

Das Unternehmen habe die inzwischen geschlossene Sicherheitslücke in der vergangenen Woche der Behörde gemeldet, sagte ein Sprecher des Berliner Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit am Montag der Deutschen Presse-Agentur und bestätigte damit einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung". Bei Aerticket war am Montag niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

Die Recherchen der "Süddeutschen Zeitung" hatten ergeben, dass es ohne technische Kenntnisse möglich war, Tickets, Reisepläne, Rechnungen, Name, Anschrift und teilweise auch Bankdaten einzusehen. Jeder konnte demnach die Informationen mit geringem Aufwand abfragen. Ersten Prüfungen zufolge sei das Datenleck nicht von Kriminellen ausgenutzt worden.

Aerticket stellt Tickets für mehrere tausend Großkunden aus. Darunter sind viele Reisebüros, aber auch Online-Reiseportale wie etwa die Unister-Töchter Fluege.de, Ab-in-den-Urlaub und Flug 24 oder Flugpreissuchmaschinen wie Tripado und Travel-Overland. Die Portale sind für die Sicherheitslücke nicht verantwortlich. Es besteht auch kein Zusammenhang mit der Insolvenz des Leipziger Unternehmens Unister, das Webportale betreibt.

Aerticket erklärte der "Süddeutschen Zeitung", von der Sicherheitslücke seien rund ein Viertel der Tickets betroffen gewesen, also rund 1,5 Millionen Buchungen pro Jahr.
© dpa-AFX | 01.08.2016 11:38

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Beitrag vom 01.08.2016 - 17:40 Uhr
Ja, deshalb gehört nicht nur eine Informationspflicht an die Behörden, sondern auch an die Betroffenen ins Gesetz. Plus einer Schadenersatzpflicht.
Beitrag vom 01.08.2016 - 12:00 Uhr
Und da wundert sich noch einer, wenn er tagtäglich nervende Anrufe von ominösen Organisationen erhält?
Der ganze Datenschutz den man persönlich betreibt macht nur solange Sinn, bis irgendeine Firma, die sich eigentlich seriös um den Schutz dieser Daten kümmern sollte, wie in diesem Fall auf fahrlässige Art und Weise versagt.


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