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Eurowings fehlen Piloten in der A330-Flotte

Eurowings Interkontkabine
Eurowings Interkontkabine, © Eurowings

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KÖLN - Eurowings-Passagiere erhielten am Wochenende eine ärgerliche Nachricht: nach nur drei Monaten beendet die Günstiggruppe der Lufthansa am 28. August überraschend ihre Linie nach Boston. Offenbar haben sich Eurowings und ihr flugausführender Partner SunExpress Deutschland bei der Bereederung verzettelt.

Die vorzeitige Auflösung der Flüge an die US-Ostküste "stelle einen stabilen Flugbetrieb sowie Reservekapazitäten in den kommenden Monaten sicher", sagte uns Eurowings-Sprecher Joachim Schöttes am Dienstag. Andernfalls wäre Eurowings auf Engpässe in in den Langstrecken-Cockpits zugesteuert.

"Bei unserem Partner SunExpress, der die Langstrecke für uns fliegt, haben kurzfristig Trainingspiloten gekündigt, die nicht so schnell zu ersetzen sind", sagte der Sprecher. "Dadurch hätten sich Bereederungsengpässe ergeben können, die wir mit dieser Streichung umgehen."

SunExpress Deutschland muss derzeit Flugbesatzungen für vier A330-200 von Eurowings stellen. Obwohl im Winter zwei weitere A330 zur Flotte stoßen werden, baut Eurowings Puffer in den saisonalen Flugplan ein und sagte die für Dezember geplante Wiederaufnahme ihrer Flüge von Köln nach Dubai ab.

SunExpress Deutschland stellt First Officer auch ohne Mustererfahrung für den Langstreckendienst ein und ist daher auf Ausbilder und Prüfer mit A330-Patent angewiesen. In aktuellen Stellenanzeigen sucht die Airline A330-Kapitäne "mit entsprechender Trainingserfahrung zum Einsatz als LTI / TRI / TRE".

Man gehe davon aus, "dass der Pilotenbedarf bei SXD in der Wintersaison gedeckt ist", fügte Schöttes hinzu.

Update 19. August: Stellungnahme SunExpress Deutschland


SunExpress Deutschland widerspricht in einer Stellungnahme der Darstellung, dass Trainingskapitäne der Airline kurzfristig den Rücken kehrten.

"Zwar ist es korrekt, dass es bei SunExpress kurzfristig zu einer vorübergehenden Knappheit bei den Trainingspiloten für die Eurowings-Langstrecke kommen könnte, weil nicht ausreichend Trainingspiloten zur Verfügung stehen", sagte eine Sprecherin der Airline am Freitag.

Das liege "aber nicht an etwaigen Kündigungen, sondern daran, dass diese Piloten an anderer Stelle ausbilden". Die Trainingspiloten seien "nicht bei SunExpress direkt angestellt, sondern arbeiten für einen Ausbildungsdienstleister, den SunExpress mit der Ausbildung beauftragt hat".
© aero.de | Abb.: Eurowings | 16.08.2016 17:35

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Beitrag vom 22.08.2016 - 13:50 Uhr
Aha. Da waren die Gespräche also erträglich. Meines Wissens ist der aktuelle Stand: Die Gespräche sind mal wieder beendet. Den Rest kann sich jeder selbst denken.
Vielleicht sollten Sie(!) das Denken und die Unterstellungen einfach mal lassen!
Warum sollte ich das Denken lassen? Stört es Sie dass andere selber denken?
Offensichtlich haben Sie null Ahnung, was gerade passiert und nutzen diese Plattform einzig und allein dazu, um Ihrem Frust, wo auch immer der herkommen mag, ein Ventil zu geben.
Können Sie das durch belastbare Fakten untermauern oder nur durch Ihren persönlichen Standpunkt?
Allerdings ist auch noch nie eine gute Idee gewesen, diese gegen die eigenen Mitarbeiter dauerhaft durch zu setzten.
Miteinander hat die VC ja offensichtlich ausgeschlagen. War ein Riesenfehler, weiß man jetzt auch bei denen. Deshalb haben wir diese Woche nicht Streik Nummer 29 oder 30.
Das Miteinander hat die VC nie "ausgeschlagen". Man wollte sich aber genauso wenig von der Firma "erpressen" lassen, wie Sie es dauernd der VC vorwerfen.
Sie sollten einfach mal ein bisschen länger als 6 bis 8 Monate zurückgehen, dann fällt es Ihnen schon wieder ein. So schwer ist es auch wieder nicht.
Wo wurde z.B. Ihnen persönlich denn geschadet?!? Ich denke nicht, dass der Streik Ihnen persönlich irgendeinen nachhaltigen Nachteil gebracht hat. Aber ich lasse mich von Ihnen ja gerne eines Besseren belehren...
Lesen Sie Zeitung? Schauen Sie Nachrichten? Verstehen Sie was dort gesprochen wird wenn zig Tausende Passagiere umdisponieren müssen? Sehen Sie keinen Schaden für diese Leute die unterm Strich das Geld für Ihr Gehalt liefern sollen?
Doch, schon, aber Sie offensichtlich nicht, was ich geschrieben habe! Es ging mir nicht um all die anderen, die zweifelsfrei betroffen waren, sondern einzig und allein, wo Sie persönlich betroffen waren!
Als Passagier? Sind Sie da echt nicht drauf gekommen?
Und wenn es nur dafür gesorgt hat, dass die Kabine auch einen besseren Abschluss bekommt, haben wir doch schon ca 30.000 MA des LH-Konzerns eine bessere Zukunft gebracht, als es vor den Streiks möglich gewesen wäre.
Hat es das? Wie kommen Sie auf so einen Schwachsinn? Muss man echt nicht mehr verstehen um ein Flugzeug bei LH fliegen zu dürfen? Sind Sie sicher dass man bei VC stolz auf Sie wäre wenn man dort Ihre hier verbreiteten Aussagen lesen würde? Ich glaube Sie schaden allen Piloten die hier nicht mitschreiben. Sie erwecken den Eindruck, vielleicht unbeabsichtigt, dass alle LH Piloten einen so vernebelten Horizont besitzen wie Sie und eine Handvoll andere.
Da Sie ja die einzige Wahrheit mit Löffeln gefressen haben und die einzig wahre Interpretation auf die Sicht der Dinge gepachtet haben, bin ich ganz froh, dass Sie nicht in irgendeinem Cockpit sitzen.
Mit Ihrer Überheblichkeit und Borniertheit schaufeln Sie Gräben, die schon längst zugeschüttet waren. Der Nebel, in dem Sie sich selbst bewegen, scheint so dicht zu sein, dass selbst CATIII Autoland bei Ihnen keinen Erfolg verspricht.
Sind die Gräben echt zugeschüttet? Oder bilden Sie sich das bloß ein? Sie müssten es doch sehr gut wissen. Ihr Kollege gordon kann Ihnen die Ergebnisse der konzernweiten MA Befragung bestimmt gerne nochmal erklären.
Warum versuchen Sie eigentlich unablässig, andere Mitleser mit Ihren frisierten Aussagen über die tatsächlichen Gegebenheiten hinwegzutäuschen?
Wenn Sie(LH830) es nur auf mich persönlich beziehen, bitte, gerne, beruht auf Gegenseitigkeit!
Dann ist es aber einseitig. Ich habe nichts gegen Sie persönlich oder gegen Piloten, ich finde es nur sinnlos hier ständig an den Fakten vorbeizureden.
Beitrag vom 22.08.2016 - 13:24 Uhr
OK, da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt;-) Ich meint Strecken, die nicht zuvor von LH bedient wurden. Da bleibt dann noch HAV...

Dann schauen Sie mal in das Strecknetz der EW, da ist einiges Neues dabei.

Ja, das habe ich auch mitbekommen. Dazu muss man aber fairer Weise sagen, dass man auf so einer Konferenz versucht, das Unternehmen als besonders positiv darzustellen, um es zu "verkaufen".

Claro, aber Analysten sind auch keine Deppen :-)

Nimmt man den Bonus weg, dann bleiben aber immer noch erstaunlich gute Zahlen. Und das, obwohl doch einiges wirklich schief gelaufen ist und weiterhin schief läuft...

Ist doch super.

Wenn das mal nicht unterschätzen. Wir schaffen es noch nichteinmal die eingesparten Treibstoffkosten zu retten.
Was meinen Sie denn mit "retten"?

Zahlen aus dem Kopf... Ersparnis Treibstoff 600 Mio, operativer Gewinn 300 Mio schlechter. Auf dem Papier 300 Mio besser. Wenn der Treibstoff nicht gewesen wäre, dann alles schlechter.

Nee, das Konzept schlecht zu reden ist eher daraus entstanden, weil man es entgegen der ursprünglichen Beteuerung als Ersatz platziert hat und nicht als Ergänzung! Das war bei GWI so (Übernahme der dezentralen Strecken, das war zwar richtig, aber auch bescheiden gemacht) und jetzt bei EWE (erste Strecke ab VIE war HAJ, eine der best laufenden Strecken der GWI ab HAJ!).
Vielleicht braucht man den Flieger woanders? Vielleicht gibts einen Markt für einen frühen Flug von VIE? Vielleicht...? Egal, wäre doch linke Tasche, rechte Tasche, oder?

Ich denke, dass man durchaus, wie mit GWI ja geschehen, auch neue Märkte mit einer neuen Marke erobern kann und sollte.

Macht man ja, siehe oben, Streckennetz.

Das geht aber nicht gegen die eigene Belegschaft, die will da komischer Weise nämlich mit dabei sein.

Soweit ich weiß kann man das.




Dieser Beitrag wurde am 22.08.2016 16:36 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 22.08.2016 - 13:17 Uhr
Was ich nicht verstehe, ist, warum bei Angestellten derselben Firma, in dem Fall des LH Konzerns, so ein Gegeneinander herrscht, wo man doch letzten Endes im gleichen Boot sitzt.

Noch weniger verstehe, ist, warum der eine Teil der Mitarbeiter, offensichtlich eher Bodenmitarbeiter, so einen Hass auf die Piloten hegt. Wie sich das für mich darstellt, und ich rede nicht nur von Informationen aus diesem Forum/dieser Internetseite, sondern ich habe versucht, mir aus den verschiedensten Quellen eine Meinung zu bilden, haben die Bodenmitarbeiter ihre Chance auf Widerstand gegen den Ausverkauf ihrer Arbeitsbedingungen/Gehälter/Errungenschaften bereits verspielt. Und dies ist nicht vorwurfsvoll gemeint. Ich denke, der hohe und konzentrierte Organisationsgrad der Piloten (geschuldet ihrer nun mal nicht so schnell ersetzbaren Position) ist in anderen Berufsgruppen unerreicht. Daher hatte der Boden vielleicht nie die Chance sich ansatzweise erfolgreich gegen den Ausverkauf ihrer Arbeitsbedingungen zur Wehr zu setzen. Außerdem hat das LH Management wohl in der Vergangenheit oft genug bewiesen, dass es bei Versprechen oder Garantien aus der Vergangenheit schnell an einem umfassenden Gedächtnisverlust leidet. Solchen Versprechen und unverhohlenen Droh- und Erpressungsszenarien sind dann wohl die Abschlüsse anderer Berufsgruppen zum Opfer gefallen.

Und jetzt, da die Piloten als eine der wenigen Berufsgruppen noch in der Lage sind Widerstand zu leisten, wird auf diese eingedroschen, zumindest kann man hier den Eindruck gewinnen. Statt froh zu sein, dass irgendjemand zumindest versucht, diesem Sozialabbau Einhalt zu gebieten, wird die Keule geschwungen.
Denn eines muss klar sein: wenn es den vermeintlich gut gestellten an die Bedingungen geht, wird es keiner anderen Berufsgruppe besser gehen. Im Gegenteil: man mag sich nicht vorstellen, wie das LH Management gegen andere Berufsgruppen vorgehen wird, wenn sie geschafft haben sollten, die "stolzen" Piloten zu brechen. Dann wird es für alle anderen noch schneller und steiler bergab gehen. Die einzige Motivierung durch den Arbeitgeber wird dann die von ihm selbst angeheizte Angst um den Arbeitsplatz sein.

Aus meiner Sicht sollte hier dringend ein konzerninterner Zusammenhalt und ein Abbau von gegenseitigen Ressentiments demonstriert werden, aber ich befürchte, dies wird am Menschsein scheitern. Denn der Mensch gönnt dem Menschen selten etwas, besonders wenn einer von beiden scheinbar schlechter gestellt ist.

Ich hätt´s nich besser sagen können!!


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