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Singapore Airlines hat ihre ersten fünf A380 für jeweils zehn Jahre geleast. Über die nächsten vier Flugzeuge werde später entschieden, erklärte die Airline in einer Email.
Die A380 gehören den Leasingfirmen Doric und Dr. Peters, die schon Vorbereitungen für eine mögliche Rücknahme der Flugzeuge getroffen und Werftzeiten reserviert haben. Als mögliche "Nachmieter" gebrauchter A380 haben Leasingunternehmen und Airbus asiatische Fluggesellschaften im Auge.
Der IAG-Konzern will gebrauchte A380 unter Umständen für British Airways, Iberia oder sogar Aer Lingus leasen, sich das Preisumfeld allerdings zunächst ansehen. Bisher gibt es noch keinen getesteten Gebrauchtmarkt für die A380, von der gut 180 Flugzeuge bei zwölf Airlines weltweit im Einsatz sind.
Doric-Geschäftsführer Bernd Reber stellte Interessenten im Mai "attraktive" Leasingkonditionen in Aussicht. Es sei wirtschaftlicher, Leasingrückläufer neu zu vermieten als sie zu verkaufen.
Doric und Dr. Peters wollen den A380-Gebrauchtmarkt über eine auf fünf Jahre halbierte Mindestmietdauer und eine 40 Prozent günstigere Leasingrate als bei einer neuen A380 in Schwung bringen. Eine zehnjährige A380 dürfte also für rund eine Million US-Dollar im Monat zu haben sein.
Tatsächlich sind erste gebrauchte A380 mittlerweile verfügbar - Malaysia Airlines sucht aktuell Käufer für ihre sechs Superjumbos.
Die erste SIA-A380, die im Oktober 2017 frei wird, gehört zum Portfolio von Dr. Peters. Der Fond bezahlte 2007 197,2 Millionen US-Dollar - rund zwei Drittel des damaligen Listenpreises - für das Flugzeug. Singapore Airlines leaste die A380 für eine Monatsrate von 1,71 Millionen US-Dollar für zehn Jahre zurück.
Nach Flugzeugen von Singapore Airlines könnten auch frühe A380 von Emirates in naher Zukunft auf dem Gebrauchtmarkt auftauchen, bei dessen Aufbau Airbus A380-Eignern unter die Arme greifen will.
Singapore Airlines setzt derzeit 19 A380 ein und erwartet in den nächsten Jahren noch fünf werksneue Superjumbos direkt von Airbus. Qantas und Air France-KLM ließen Airbus dieses Jahr hingegen wissen, nicht länger mit ihren verbleibenden acht beziehungsweise zwei A380 zu planen.
Airbus spielt auf Schadensbegrenzung und Zeit
Airbus zog auf der Farnborough Airshow die Notbremse und kündigte an, die derzeit auf rund 27 A380 getaktete Jahresproduktion bis 2018 auf zwölf Flugzeuge runterzukühlen. Nächstes Jahr nimmt sich Airbus immerhin noch 20 A380 vor. Einige Beobachter bewerteten diese Entscheidung als Tod auf Raten.
"Davon erholt sich die A380 nicht mehr", sagt Luftfahrt-Analyst Richard Aboulafia schon das Ende des Programms voraus. "Die neue Rate ist extrem unwirtschaftlich", daher werde Airbus die Produktion in einigen Jahren wohl komplett einstellen.
Der Listenpreis einer neuen A380 beträgt derzeit 432,6 Millionen US-Dollar, eine Leasingfirma bezahlte im Dezember 2015 allerdings nur 275 Millionen US-Dollar für die MSN201, die inzwischen bei Emirates fliegt.
© Bloomberg News, aero.de | Abb.: world-of-aviation.de, Björn Schmitt Aviation Photography | 14.09.2016 14:33
Kommentare (6) Zur Startseite
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Der Flieger ist in einem Flugzeugfond drin. Die Daten sind einfach aus dem Prospekt.
Maintance, Betrie usw. Ünernimmt die Airline.
BTW: Dr. Peters hat null Risiko das haben die Fondzeichner die immer 40-50 Mio. Kredit laufen haben und mir ihren Einlagen und Ausschüttungen haften. Dr. Peters hat dafür schon mal 5 Mio. Disagio abgefasst.
Man kann vermuten, das SIA entweder beim Sale-and-Leaseback-Deal noch erheblich Geld mitgenommen oder Airbus gemessen an 2001 einen verdammt guten Verkaufspreis erzielt hat. Oder es sind noch Dinge in diesen Preis eingeflossen, die keiner kennt und ein Vergleich mit dem Listenpreis zu 2001 oder 2007 gegenstandlos macht.
Dazu eine recht unterhaltsame Diskussion aus dem Jahre 2010 zu den effektiven A380 Verkaufspreisen, von denen einige Aussagen retrospektivisch heute teilw. bestätigt und widerlegt werden können..
http://www.aero.de/forum/Allgemeines-aus-der-Luftfahrtbranche/1/Und-nun-mal-lachen-Airbus-/
Am Ende sind alle diese Vergleiche mehr oder weniger Kaffeesatzleserei.
Wenn man das mal näherungsweise ausrechnet liegt die Rendite der Investoren in diesem Fall jedenfalls unter 5%.
Falls bei Anschlussleasing (und nur 20 Jahre Lebenszeit) nur eine Rate von 50% der ursprünglichen Rate erzielt wird, sogar nur bei fast 4%. Also:
1. das Risiko trägt der Flugzeugeigner und nicht die Airline. Und
2. die meisten Airlines würden sich freuen wenn sie so geringe Finanzierungskosten hätten.