Flughafen Hahn
Älter als 7 Tage

Investorensuche dauert an – Bei Insolvenz wohl rasches Ende

Tower am Flughafen Hahn
Tower am Flughafen Hahn, © Flughafen Frankfurt-Hahn

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HAHN - Nach der Bruchlandung mit einem mutmaßlich betrügerischen Käufer aus China dauert beim Flughafen Hahn die Suche nach neuen Investoren an. Sollte sie scheitern und ein Insolvenzantrag nötig werden, könnte mit Starts und Landungen im Hunsrück sehr schnell Schluss sein.

"Es ist sehr teuer, den Flugbetrieb mit seinen hohen Sicherheitsauflagen aufrecht zu erhalten", sagte der Anwalt Hans-Gert Dhonau in Bad Sobernheim der Deutschen Presse-Agentur. "Wenn ein vorläufiger Insolvenzverwalter sieht, dass er Geld drauflegt, könnte es mit regelmäßigen Flügen rasch vorbei sein, vielleicht schon am 1. Januar. Es sei denn, er bekommt noch eine Nothilfe vom Wirtschaftsministerium."

Rheinland-Pfalz will nun in einer zweiten Bieterrunde den hoch defizitären Flughafen verkaufen. Ein Investor soll nach dem Willen der rot-gelb-grünen Landesregierung den Flugbetrieb möglichst fortführen - wohl mit Hilfe eines staatlichen Darlehens in Höhe von 34 Millionen Euro. Allerdings wird in der öffentlichen Debatte auch die Umwandlung des Airports in einen Gewerbepark nicht ausgeschlossen - so wie es schon mit dem pfälzischen Flughafen Zweibrücken geschehen ist.

Dhonau sagte, wenn Hahn-Geschäftsführer Markus Bunk eine Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung erkenne, müsse er binnen drei Wochen Insolvenz beantragen. "Sonst macht er sich strafbar", erklärte der promovierte Experte für Insolvenzrecht. Jede Insolvenzakte werde auch routinemäßig von der Staatsanwaltschaft unter die Lupe genommen.

Ein vorläufiger Insolvenzverwalter würde prüfen, ob ein Verfahren beim Insolvenzgericht am Amtsgericht Bad Kreuznach eröffnet werden könnte - oder mangels Masse abzuweisen wäre. "Dann würde alles zusammenkrachen und die Gläubiger müssten jeweils selbst schauen, was sie noch bekommen könnten. Dies wäre dann ein ungeordnetes Verfahren", sagte Dhonau. Der ehemalige US-Militärflughafen gehört zum Großteil Rheinland-Pfalz und zum kleinen Teil Hessen.
© dpa-AFX | 10.10.2016 05:50

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Beitrag vom 12.10.2016 - 20:14 Uhr
Aero Artikel sind manchmal wie Kreuzworträtsel: wer ist denn dieser Anwalt Hans-Gert Dhonau aus Bad Sobernheim der DPA ein Interview gibt und seine Visionen über eine mögliche Insolvenz kundtut ? Was hat er mit EDFH zu tun? Will er sich bereits in Position bringen mit Vitamin D zur Landesregierung?

Die Weck-Worscht-Woi Polit-Granden von RLP sollten bei unseren Ostfreunden in Mecklenburg mal ein Weiterbildungsseminar besuchen. Mit großen Plänen hatte dort der chinesische Logistikunternehmer Pang den Provinzflughafen am Rande der 18.000-Einwohner-Stadt 2007 übernommen. Im vergangenen Jahr wurde der 37 Meter hohe neue Tower eröffnet. Kurz darauf steuerten leere Maschinen den Flughafen für Trainingsflüge an. Der Bau des "Airport Village" soll den Flughafen auf Kurs bringen - mit Einkaufstouristen aus China.
Die Luxus-Shopping-Mall soll nach den Plänen des Investors Jonathan Pang etwa 12.000 Quadratmeter groß werden. Geschäfte der teuersten Marken der Welt würden dann ihre Ware anbieten. Hauptsächlich chinesische, russische und arabische Kunden sollen die Mall besuchen - die Investoren rechnen pro Tag mit 3.000 Passagieren in Parchim. Na bitte.
Beitrag vom 10.10.2016 - 09:11 Uhr
Einen Flughafen der noch nie gebraucht wurde. Zumachen ist die einzige Lösung, auch wenn das natürlich Arbeitsplätze kostet.


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