NASA vergibt Aufträge
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Grüne Experimentalflugzeuge

WASHINGTON - Die amerikanische Luft- und Raumfahrtbehörde NASA lässt ihre X-Flugzeuge wieder aufleben, um Öko-Technologien zu erproben. Kürzlich wurden weitere Unternehmen mit der Ausarbeitung von Konzepten beauftragt.

50 Prozent weniger Schadstoffausstoß und Lärm im Vergleich zu heutigen Flugzeugen: Die Ziele der NASA-Luftfahrtforschung im Rahmen des auf zehn Jahre angelegten New-Aviation-Horizons-Programms sind ehrgeizig. Neue X-Flugzeuge sollen helfen, sie zu erreichen. Vier US-Unternehmen wurden kürzlich damit beauftragt, einen technischen Entwurf, Zeit- und Kostenplan für eines oder mehrere Unterschall-X-Flugzeuge zu definieren.

Die Auftragnehmer sind Aurora Flight Sciences in Manassas/Virginia, Dzyne Technologies in Fairfax/Virginia, Lockheed Martin in Fort Worth/Texas und Boeing in Hazelwood/Missouri. Sie haben nun ein halbes Jahr Zeit, um die System-Anforderungen für ein bemanntes Versuchsflugzeug zu detaillieren, das zwei bis drei Stunden lang bei hohen Unterschallgeschwindigkeiten fliegen kann. Die X-Flugzeuge sollen bis 2021 erstmals abheben, fordert die NASA.

(© Lockheed Martin)
(© Lockheed Martin)
(© NASA Langley/Advanced Conceps Lab, AMA, Inc.)
(© Aurora Flight Sciences)
(© NASA Langle)
(© Boeing)
Fotoserie: Neue X-Flugzeuge der NASA

Aurora Flight Services ist verantwortlich für die D8 "Double Bubble", ein Großraumflugzeug, das zu großen Teilen aus Verbundwerkstoffen besteht. Ihr Rumpf so geformt ist, dass er für Auftrieb sorgt und somit kleinere Tragflächen ermöglicht. Die Jet-Triebwerke sind oben am Heck montiert, wodurch die Strömung um das Flugzeug verbessert wird, was vorteilhaft für die Antriebseffizienz und die Lärmemission sein soll.

Dzyne Technologies entwirft einen Nurflüger in der Größe eines Regionaljets. Die aerodynamische Form eines solchen Blended Wing Body (BWB) erhöht den Auftrieb und reduziert den Luftwiderstand.

Lockheed Martin hat sich für das Konzept eines Hybrid Wing Body entschieden, der im vorderen Rumpfteil Anleihen des BWB übernimmt und mit einem konventionellen T-förmigen Leitwerk kombiniert. Die Triebwerke sind seitlich oberhalb der Flügel montiert. Potenzielle Vorteile sind ein höherer Auftrieb, weniger Luftwiderstand und weniger Lärm.

Boeing zeichnet für zwei Konzepte verantwortlich: ein BWB, der bereits in kleinerem Maßstab im X-48-Programm zusammen mit der NASA im Flug erprobt wurde, und ein Flugzeug mit langen und schmalen, abgestrebten Tragflächen, so genannten Truss-Braced Wings. Solche Flügel sollen aerodynamisch effizienter als bisherige sein.

Arbeiten an QueSST und Maxwell haben schon begonnen

Bereits begonnen haben die ersten Designarbeiten an einem 1:2-Modell eines anderen X-Flugzeugs, genannt Quiet Supersonic Technology (QueSST). Dabei handelt es sich um ein Überschallflugzeug, das anstelle eines lauten Überschallknalls eher einen dumpfen Schlag beim Durchbrechen der Schallmauer von sich gibt. Das Konzept wird von Lockheed Martin verantwortet.

Ebenfalls bereits gearbeitet wird an der X-57 Maxwell, einem kleinen Forschungsflugzeug mit 14 Elektromotoren. Das batteriebetriebene Flugzeug auf der Basis einer Tecnam P2006T soll Anfang 2018 fliegen und dient der Untersuchung von verteilten elektrischen Antrieben.
© Ulrike Ebner / flugrevue.de | 12.10.2016 06:02

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Beitrag vom 13.10.2016 - 23:01 Uhr
Als Beispiele:
X1 und X2: Grundlagenforschung der Überschall-Aerodynamik, damit unter anderem auch für die Concorde
X21A: Grundlagenforschung im Bereich Boundary Layer Control. Damals noch nicht anwendbar, heute zunehmend wieder interessanter.
X48: Grundlagenforschung im Bereich BWB-Konzepte.

Ausserdem auch viel an Fertigungsmethoden, Materialwissenschaften, etc. aus den militärischen Anwendungen abgeleitet.
Beitrag vom 12.10.2016 - 19:35 Uhr
Öko-Technologie ...

Wie seht ihr das?

X-Flugzeuge seitens der NASA verbinde ich rein mit militärischen Gedanken. Ich kenne kein X-Flugzeugprojekt seitens der USA, welches am Ende einen zivilen Mehrwert hatte.


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