Flug 6E-248
Älter als 7 Tage

A320neo von Indigo nach Triebwerkschaden am Boden

MUMBAI - Dieser Knall erschreckte am Wochenende nicht nur 165 Passagiere, sondern auch Pratt & Whitney und Airbus: an einer A320neo der indischen Günstigairline Indigo trat am Samstag bei einem Start ein Triebswerksdefekt auf. Der Schaden am rechten PW1127 ist laut indischen Medien erheblich.

Flug 6E-248 von Mumbai nach Delhi nimmt gerade Fahrt auf, als die Leistung des rechten Triebwerks abfällt. Die Piloten brechen die Startbeschleunigung aus rund 70 Knoten ab. Passagiere berichten Medien später über Funkenschlag aus dem kollabierten Triebwerk.

IndiGo Airbus A320neo
IndiGo Airbus A320neo, © Airbus S.A.S.

Die erst ein knappes Jahr alte A320neo VT-ITF wartet jetzt am Chhatrapati Shivaji International Airport auf ein Ersatztriebwerk. "Bei einer ersten Inspektion wurden Schäden an Triebwerkschaufeln der ENG-1 erkannt", zitiert "India Today" aus einem internen Bericht zum Zwischenfall.

PW1100G Getriebefan-Triebwerke tragen maßgeblich zum geringen Spritverbrauch der A320neo bei, unter feuchtwarmen Umweltbedingungen zeigte sich Technologie aber anfällig. So dokumentierte Airbus im September 2015 Triebwerkschäden am Prototypen MSN6101 nach Hitzetests in Al Ain.

Pratt & Whitney verordnete frühen Serienflugzeugen minutenlanges "Motoring" (Anlassumdrehungen ohne Kraftstoffeinspritzung), um die Triebwerke vor dem Wiederanlassen gleichmäßig zu kühlen. Das ist der Hauptgrund, weswegen Qatar Airways die Auslieferung aller A320neo bis heute kategorisch ablehnt.

Nachbesserungen an Triebwerk und Software


Eigentlich will Pratt & Whitney das Problem inzwischen unter Kontrolle haben - Modifikationen im Triebwerk und der Steuerungssoftware sollen Schäden und vorzeitigen Verschleiß durch hitzebedingt verzogene und reibende Teile im Triebwerk ausschließen, hatte der Hersteller letztes Jahr versprochen.

Airbus lieferte 2016 letztlich 68 A320neo aus, darunter 39 mit Triebwerken von Pratt & Whitney. Eine Stellungnahme von Pratt & Whitney liegt noch nicht vor.
© aero.de | Abb.: Airbus | 23.01.2017 09:44

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Beitrag vom 23.01.2017 - 15:45 Uhr
Es war das rechte Triebwerk und es war eine 'contained engine failure'... Rest sollte abgewartet werden... wenn indische Medien was behaupten ist wahrscheinlich das gegenteil der Fall.
Beitrag vom 23.01.2017 - 12:22 Uhr
Trat der Schaden in dem rechten oder dem linken Triebwerk auf? Der Artikel widerspricht sich hier, zuerst ist von dem "rechten Triebwerk" die Rede, dann von "ENG-1", was offensichtlich nicht dasselbe ist.


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