Flug 6E-248 von Mumbai nach Delhi nimmt gerade Fahrt auf, als die Leistung des rechten Triebwerks abfällt. Die Piloten brechen die Startbeschleunigung aus rund 70 Knoten ab. Passagiere berichten Medien später über Funkenschlag aus dem kollabierten Triebwerk.
Die erst ein knappes Jahr alte A320neo VT-ITF wartet jetzt am Chhatrapati Shivaji International Airport auf ein Ersatztriebwerk. "Bei einer ersten Inspektion wurden Schäden an Triebwerkschaufeln der ENG-1 erkannt", zitiert "India Today" aus einem internen Bericht zum Zwischenfall.
PW1100G Getriebefan-Triebwerke tragen maßgeblich zum geringen Spritverbrauch der A320neo bei, unter feuchtwarmen Umweltbedingungen zeigte sich Technologie aber anfällig. So dokumentierte Airbus im September 2015 Triebwerkschäden am Prototypen MSN6101 nach Hitzetests in Al Ain.
Pratt & Whitney verordnete frühen Serienflugzeugen minutenlanges "Motoring" (Anlassumdrehungen ohne Kraftstoffeinspritzung), um die Triebwerke vor dem Wiederanlassen gleichmäßig zu kühlen. Das ist der Hauptgrund, weswegen Qatar Airways die Auslieferung aller A320neo bis heute kategorisch ablehnt.
Nachbesserungen an Triebwerk und Software
Eigentlich will Pratt & Whitney das Problem inzwischen unter Kontrolle haben - Modifikationen im Triebwerk und der Steuerungssoftware sollen Schäden und vorzeitigen Verschleiß durch hitzebedingt verzogene und reibende Teile im Triebwerk ausschließen, hatte der Hersteller letztes Jahr versprochen.
Airbus lieferte 2016 letztlich 68 A320neo aus, darunter 39 mit Triebwerken von Pratt & Whitney. Eine Stellungnahme von Pratt & Whitney liegt noch nicht vor.
© aero.de | Abb.: Airbus | 23.01.2017 09:44
Kommentare (2) Zur Startseite
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.