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Turkish Airlines sieht 2016 rot

ISTANBUL - Turkish Airlines verliert Schubkraft. Das einstige Wunderkind der Star Alliance tauchte 2016 mit 130 Millionen US-Dollar operativem Minus zum ersten Mal seit 2000 in die Verlustzone ab. Gemessen an 1,08 Milliarden US-Dollar Betriebsgewinn im Vorjahr ist das eine ziemlich harte Landung.

Nach dem Juni-Attentat auf den Flughafen Istanbul mit 41 Toten fragten sich viele Passagiere, ob Reisen in und über die Türkei noch sicher sind. Der wirklich steile Sinkflug setzte für Turkish Airlines jedoch erst am 15. Juli ein. Nach einem gescheiterten Staatsstreich drifteten Kapazität und Passagiernachfrage rasant auseinander.

Turkish Airlines Boeing 737-800
Turkish Airlines Boeing 737-800, © Ingo Lang

Die Vereinigten Staaten belegten Turkish Airlines im Sommer kurzzeitig sogar mit einem Einflugverbot. Am Jahresende stoppte Turkish Airlines den Zähler bei 62,8 Millionen Fluggästen. Zwar immer noch ein Plus von 2,5 Prozent, jedoch hatte sich die Airline für 2016 anfänglich auf 18 Prozent mehr Passagiere eingestellt.

Turkish Airlines legte im November 30 Flugzeuge - neun Prozent der Flotte - still und schloss 22 Ziele. Geringere Produktionskosten im vierten Quartal minderten den Jahresverlust laut einer Investorenpräsentation ab.

Zwischen Angebotsausbau (ASK) und Mehrabsatz (RPK) klaffte am Jahresende noch eine Lücke von 4,4 Prozentpunkten. Die systemweite Auslastung fiel 2016 3,1 Punkte auf 74,6 Prozent zurück.

Jüngste diplomatische Spannungen zwischen der Türkei und der EU dürften die Sache für Turkish Airlines kaum einfacher machen, zumal sich die teilstaatliche Airline linientreu zeigt: Turkish Airlines sortierte im Sommer auf einen Schlag 211 Mitarbeiter wegen mutmaßlicher Verbindungen zur Gülen-Bewegung aus.

Auch Finanzvorstand Coscun Kilic und der langjährige Vorstandschef Temel Kotil mussten die Airline 2016 verlassen.
© aero.de | Abb.: Ingo Lang | 13.03.2017 17:30

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Beitrag vom 14.03.2017 - 15:14 Uhr
Wer tut sich diese Fluggesellschaft denn freiwillig an ? Vielleicht ganz nett wenn alles gut geht, bei schlechtem Wetter in Istanbul und Verzögerungen eine Katastrophe, oftmals unmotiviertes Personal, das selbst in der Businessclass stundenlang nicht gesehen wird, ein mehr schlecht als recht Englisch radebrechendes Personal in den Callcentren welches einfach auflegt wenn es kritisch wird. Ich buche schon seit Jahren nicht mehr mit TK, weil die Erfahrungen einfach zu schlecht waren. Nach einem 10 Stunden Nachtflug aus Hong Kong sich drei Stunden um eine Umbuchung in Istanbul zu streiten, weil der Anschlussflug wegen Nebels weg ist und TK es einfach verpasst hat den Anschlussflug umzubuchen muss ich mir nicht antun. Die katastrophale Politik Erdogans und die ausbleibenden Touristen werden den neuen Flughafen zudem unnötig erscheinen lassen. TK - definitv Nein Danke !

Wie schafft es dieser Verein sich als Europe's best zu bezeichnen. Wie geht das?
Beitrag vom 14.03.2017 - 15:11 Uhr
15 Millionen Euro Verlust im Betriebsergebnis sind eigentlich nicht so dramatisch, beachte man die Umstände die der Autor im Artikel sehr gut aufgelistet hat.

Währen noch ein paar Worte zu den über 100 Millionen Euro Werbeausgaben nur für die EM gefallen. Hätte der Leser die Wettbewerbsstärke der TK vielleicht erkennen können.
Beitrag vom 14.03.2017 - 10:49 Uhr
abwarten mit Erdogan, was passiert, wenn Millionen Touristen an diesem Land vorbeisegeln. Denn die Türkei ist auf die Kohle den Touris angewiesen, wie kein zweites Land auf der Erde.


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