Amsterdam stärkt Terminalkapazität mit neuer Abflughalle

AMSTERDAM - Amsterdam Schiphol schob sich 2016 am Flughafen Frankfurt vorbei und darf sich inzwischen drittgrößter Airport in Europa nennen. Eine provisorische Abflughalle erhöht seit dieser Woche die Terminalkapazität um zwei Millionen Passagiere und sorgt für Entlastung in Halle 1.

"Das ist auch dringend nötig, denn spätestens im Sommer wird es hier sehr voll werden", sagte Schiphol-Chef Jos Nijhuis bei Inbetriebnahme der "Temporary Departure Hall" am Montag. Der mit Halle 1 verbundene Komplex werde von KLM, Lufthansa, Austrian, Swiss und LOT Polish Airlines genutzt.


Laut Nijhuis zog des Schengen-Aufkommen in Schiphol 2016 um 17 Prozent an, auch, weil der Airport seine Gebühren drastisch senkte.

In der Temporary Departure Hall, dem Check-in 1A, hat Schiphol auf 4.000 Quadratmetern 22 Schalter und sechs Sicherheitsschleusen installiert. Halle und Anlagen sollen bis 2019 in Betrieb bleiben und dann zurückgebaut werden.

In der Zwischenzeit arbeitet der Flughafen an einer Dauerlösung. Südlich des Schiphol Plaza entsteht bis 2023 ein komplett neues Terminal für 14 Millionen Passagiere im Jahr.

Ein neuer Flugsteig mit flexiblen Andockpositionen wird schon Ende 2019 fertig. Hier können später entweder drei Großraum- und fünf Standardrumpfflugzeuge oder elf Flieger im A320-Format gleichzeitig abgefertigt werden. Mit den Neubauten erweitert Schiphol seine Kapazitäten auf 80 Millionen Fluggäste.

Amsterdam überholt Frankfurt

Schiphol legte 2016 um 9,2 Prozent auf 63,6 Millionen Passagiere zu, während Frankfurt am 31. Dezember bei 60,8 Millionen Fluggästen und einem Minus von 0,4 Prozent den Zähler stoppte. Das KLM-Drehkreuz ist jetzt der drittgrößte Airport in Europa hinter London-Heathrow und Paris CDG.