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Auf die Frage, ob etwas gegen eine Übernahme durch die Lufthansa spreche, sagte er: "Es gibt keine Einwände dagegen, aber die Entscheidung liegt bei den Anteilseignern." Zunächst soll Alitalia mit einem Brückenkredit der Regierung gestützt werden.
Eine Verstaatlichung der ehemaligen Staatslinie schloss der Minister aus. "Mancher glaubt, es wird die x-te Rettung durch den Staat geben. Dann sage ich klar: Es wird keine geben."
Wirtschaftsminister Carlo Calenda stellte einen Brückenkredit für sechs Monate in Höhe von 300 bis 400 Millionen Euro in Aussicht, bis ein Käufer gefunden sei. Ein Sonderverwalter müsse den Erhalt des Unternehmens sicherstellen "und dann einen Käufer finden, der (Alitalia) managen kann", so Calenda bei Radio24.
Um den Übergangskredit werde man sich bei der EU-Kommission bemühen, sagte er in einem anderen Interview.
Alitalia ist seit Jahren in Schwierigkeiten und steht erneut kurz vor der Pleite. Diese Woche hatten die Mitarbeiter einen Sanierungsplan, der drastische Sparmaßnahmen beinhaltet, in einem Referendum abgelehnt.
Wirtschaftsminister Calenda erklärte, dass eine außerordentliche Sonderverwaltung - was einer Insolvenzverwaltung entspricht - die wahrscheinlichste Option sei. Für diesen Donnerstag wurde eine Hauptversammlung einberufen. Der Flugbetrieb soll laut Alitalia zunächst wie gehabt weitergehen.
Das Unternehmen hat weltweit rund 12.500 Mitarbeiter. Ohne den Brückenkredit würde Alitalia im Mai das Geld ausgehen, nachdem ein zwei Milliarden Euro schwerer Umschuldungs- und Rekapitalisierungsplan nicht zustande kommt. Mit Abstand größter Aktionär bei Alitalia ist seit Mitte 2014 die arabische Airline Etihad.
1,2 Milliarden Euro Verlust in drei Jahren
Als Etihad bei Alitalia mit 49 Prozent einstieg, schrieb die Airline einen Jahresverlust von 580 Millionen Euro, der sich 2015 zunächst auf 199 Millionen Euro abbaute. An einem Fehlbetrag von 460 Millionen Euro zerstoben 2016 dann jedoch alle Hoffnungen auf eine nachhaltige Trendumkehr.
Lufthansa wollte sich zu den seit Tagen zirkulierenden Spekulationen über eine mögliche Übernahme nicht äußern.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Alitalia | 26.04.2017 13:07
Kommentare (10) Zur Startseite
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Diese Mitarbeiter mit diesen Verträgen wird sich niemand gerne um den Hals hängen.
Ob sich da tatsächlich einen Käufer findet?
Für die Flugzeuge sehe ich keine Probleme. Die Slots werden wohl einfach frei, wenn Alitalia weg fällt.
Da AZ sehr wahrscheinlich ein Insolvenzverfahren eröffnet, wird es im Fall des Falles ohne die Schulden übernommen. Die Gläubiger verkaufen an den meistbietenden, um einen Teil ihrer Kredite zu decken. Die Anleihen handeln zur Zeit zu ca. 10ct je Euro.
Na also, geht doch mal wieder. Von wegen "Das Geld reicht nur noch bis Mai".