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Konkrete Pläne für einen solchen Flieger nannte er nicht. Bisher ist Airbus im Passagiergeschäft bei Jets mit deutlich mehr als 100 Sitzen präsent. Die kleineren Typen für Regionalstrecken bauen vor allem der brasilianische Hersteller Embraer und der kanadische Bombardier-Konzern.
Dabei glaubt Enders, dass technische Neuerungen in Zukunft vor allem aus der Verkehrsfliegerei kommen und von dort aus in Militärflugzeugen Einzug halten. "Das war früher umgekehrt." Der Manager sieht Airbus als Hersteller von Verkehrsjets sowie Militärflugzeugen daher für die Zukunft besser aufgestellt als reine Rüstungskonzerne.
Auch dem Militärtransporter A400M sagt er trotz zahlreicher Pannen, milliardenschwerer Mehrkosten und jahrelanger Verzögerungen große Erfolge voraus. Das Flugzeug werde in einigen Jahren "der Stolz der Luftstreitkräfte sein."
Die Diskussion um höhere Rüstungsausgaben europäischer Staaten in der Nato sieht Enders positiv. "Es ist gut, dass der Abwärtstrend bei den europäischen Militärausgaben erreicht ist", sagte er. Allerdings werde es dauern, bis die einzelnen Staaten tatsächlich wie angepeilt zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts in die Verteidigung steckten.
Angesichts der Krise im Persischen Golf warnte der Airbus-Chef davor, sich von kurzfristigen Konflikten blenden zu lassen. Der Abbruch der diplomatischen Beziehungen mehrerer arabischer Staaten zum Emirat Katar hatte die Airbus-Großkundin Qatar Airways vor wenigen Tagen hart getroffen. "Es ist wichtig, dass daraus kein lang andauernder Konflikt wird", sagte Enders. Die Region bleibe aber langfristig wichtig.
© dpa-AFX | 09.06.2017 06:17
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