"Wir sprechen mit zahlreichen Airlines über die A380plus, auch mit Emirates", sagte Vermeire am Montag vor Medienvertretern in Paris. Auf der Paris Air Show rückt Airbus die A380plus noch etwas zurückhaltend als "Entwicklungsstudie" in die Öffentlichkeit, die an fünf Punkten ansetzt und 2020 Realität werden könnte.
1. Verbrauch
Eine echte Neuauflage als A380neo mit neuen Triebwerken wird es voerst nicht geben. Immerhin vier Prozent Verbrauchsvorteil werde aber auch die A380plus durch Winglets, aerodynamisch optimierte Tragflächen und Rumpfübergänge sowie kleinere Updates der Triebwerke erreichen, sagt Airbus.
4,60 Meter hohe, geteilte Winglets steuern den Hauptteil zum Sparauftrag der A380plus bei. Ein Termin für den ersten Testflug steht noch nicht fest, räumte Vermeire auf Nachfrage ein. Die in Paris am A380 Prototypen MSN 4 montierten Winglets sind nur maßstabsgetreue und nicht flugtaugliche Attrappen.
2. Verbesserte Systeme
Ein neues Flight Management System (FMS), neue Treibstoffpumpen und Abwassertanks sowie ein verbessertes IFE gehören ebenfalls zum A380plus-Paket. Mit der neuen "Hardware" will Airbus in erster Linie Gewicht sparen und die technische Zuverlässigkeit einzelner Komponenten erhöhen.
Vom überarbeiteten Flight Management System verspricht sich Airbus laut Vermeire "einen geringeren Verbrauch".
3. Cabin Enabler
Airbus fand in der aktuellen A380 toten Kabinenraum, der Airlines nicht für Sitze und Umsatz zur Verfügung steht. Neue "Cabin Enabler" sollen das ändern und räumen wertvollen Kabinenboden für bis zu 80 zusätzliche Sitze frei. Auf wenig populäre Elferreihen in der Economy entfallen davon 23 Sitze.
Die meisten "Cabin Enabler" will Airbus auch als Nachrüstsatz ins A380-Angebot aufnehmen. Eine schlankere Haupttreppe, mit der Airbus Platz für 20 Sitze gewinnt, wird es aber nur ab Werk geben.
4. Höchstabfluggewicht
Eine A380plus mit 575 Sitzen fliegt laut Airbus bis zu 8.250 nm nonstop. Die Reichweite liege damit auf Augenhöhe mit der einer regulären A380 und 497 Sitzen. Möglich macht das ein um 3,0 Tonnen angehobenes MTOM der A380plus. Ohne zusätzliche Sitze wären 300 Meilen Reichweitenreserve drin.
5. Verlängerte Wartungsintervalle
Light Maintenance nur noch alle 1.000 statt alle 750 Flugstunden und Base Maintenance erst nach 36 Monaten oder 18.000 Flugstunden statt nach 24 Monaten oder 12.000 Flugstunden - verlängerte Intervalle für A- und C-Checks machen fünf zusätzliche Einsatztage pro Jahr möglich, reklamiert Airbus.
Einen sechsten Einsatztag werde eine um 15 Prozent reduzierte Standzeit beim 6-Jahres-Check freisetzen. Pro Flugzeug seien so 27 Millionen US-Dollar an bislang blockiertem Umsatzpotenzial zu heben.
© aero.de | Abb.: aero.de | 20.06.2017 11:51
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