Protektionismus
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Turkish Airlines sucht ihr Glück im Ausland

Turkish Airlines Airbus A330-300
Turkish Airlines Airbus A330-300, © Airbus

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ISTANBUL - Turkish Airlines lotet aus, wie sie trotz politischer Stolpersteine weiter wachsen kann. Im Zeichen zunehmenden Protektionismus prüft sie mögliche Investitionen in andere Airlines. Die Fluggesellschaft analysiert in einigen Märkten Perspektiven – darunter Indien, China und die USA.

"Wir sind bisher organisch gewachsen, aber die Politik schlägt zunehmend protektionistische Töne an", sagte Airlinechef Ilker Ayci auf der Paris Air Show. "Daher prüfen wir, welche Verbindungen mit anderen Airlines möglich sind – mit Eigenkapital oder als non-equity Partner. Das ist eine langfristige Strategie und es ist zu früh, um zu sagen, ob sie Realität wird."

Die drei führenden Fluggesellschaften des Persischen Golfs, einschließlich  Emirates, würden von der US-amerikanischen und von Europäischen Regierungen in ihrem Wachstum ausgebremst – ihre Einnahmen auf dem lukrativeren internationalen Reisemarkt sind dadurch begrenzt. 

Turkish Airlines, die vom Drehkreuz in Istanbul startet, ist bisher noch nicht im Visier, obwohl sie eine ähnliche Strategie verfolgt hat. Das türkische Luftfahrtunternehmen "beobachtet aufmerksam einige wachsende Airlines" in den USA und könnte auch in China investieren, sagte Ayci. 

Auch Indien, der Flugmarkt, der derzeit am schnellsten wächst, ist demnach eine attraktive Option. Etihad Airways mit Sitz hat bereits einen Brückenkopf dorthin geschlagen, indem sie in Jet Airways India investiert hat. Qatar Airways plant, eine eigene Tochtergesellschaft in dem Land zu gründen.

Turkish Airways werde Etihad in ihrer Strategie, in schwächere regionale Airlines zu investieren, nicht folgen, sagte Ayci. Die Golf-Airline überdenkt ob ihrer krisengeplagten Tochterairlines Alitalia und Air Berlin gerade ihre Strategie.

Eine Investitions-Strategie für Fluggesellschaften wie Turkish Airlines ist komplex, da das Eigentumsrecht in vielen Weltregionen die Investition ausländischer Unternehmer in Luftfahrtfirmen beschränkt.

In Albanien scheint Turkish Airlines dennoch bereits erfolgreich gewesen zu sein. Gemeinsam mit dem albanischen Premierminister Edi Rama kündigte Ayci im Juni an, eine neue Airline ins Leben zu rufen. Das Joint Venture soll demnach noch 2017 an den Start gehen.

Turkish Airlines hatte laut Ayci ein Auge auf Alitalia geworfen, die Konkurs angemeldet hat. Alternativ könnte die Turkish Airlines, die über 300 Ziele anfliegt, Joint Ventures als anstreben – wie in Albanien oder wie mit dem Kurzstreckenanbieter SunExpress der Deutschen Lufthansa und Turkish, sagte Ayci.
© Bloomberg, aero.de | Abb.: Turkish Airlines | 28.06.2017 06:26


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