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Ex-BER-Technikchef Amann unter Verdacht der Untreue

Horst Amann
Horst Amann, © Berliner Flughäfen

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SCHÖNEFELD - Wegen des Verdachts der Untreue ermittelt die Staatsanwaltschaft Cottbus gegen den früheren Geschäftsführer und Technikchef der Berliner Flughäfen, Horst Amann.

Das sagte Oberstaatsanwältin Petra Hertwig am Dienstag auf Anfrage. Mit einem Durchsuchungsbeschluss sei die Herausgabe von Unterlagen der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg (FBB) in Schönefeld erzwungen worden.

Hertwig sagte, es bestehe der "Anfangsverdacht", dass Amann Ende 2012 größere Geldbeträge an die Firma Imtech als Abschlagszahlungen überwiesen habe. Es werde nun geprüft, ob diese Zahlungen überhöht oder ganz unberechtigt gewesen seien. Imtech war auf der Baustelle des Hauptstadtflughafens (BER) für die Haustechnik zuständig. Deren Mängel haben bis heute die Eröffnung des BER verhindert.

Vor der Staatsanwaltschaft hatte die Flughafengesellschaft mitgeteilt, dass die Cottbuser Anklagebehörde wegen des Verdachts der Untreue gegen einen ihrer ehemaligen Geschäftsführer ermittele. "Es handelt sich um einen Vorgang aus dem Jahr 2012", hieß es weiter. Ein Flughafensprecher sagte, es habe keine Durchsuchung von Büroräumen in Schönefeld gegeben.

Staatsanwältin Hertwig bestätigte diese Darstellung. Die geforderten und zuvor nicht herausgegebenen Unterlagen seien nach Vorlage des richterlichen Beschlusses einem Staatsanwalt übergeben worden.

Nach einem Bericht der "Potsdamer Neuesten Nachrichten" (Mittwoch) geht es in dem Fall um zwei Abschlagszahlungen über insgesamt rund 70 Millionen Euro an Imtech und die Frage, ob dafür Leistungen erbracht wurden oder nicht. Amann habe sich die Zahlungen, begründet mit sonst drohendem Stillstand auf der Baustelle, vom Aufsichtsrat genehmigen lassen.

Amann sagte der "Berliner Morgenpost" am Dienstag: "Mir ist nichts davon bekannt und ich habe mir nichts vorzuwerfen." Die "Berliner Morgenpost" und die "Bild"-Zeitung hatten zuerst darüber berichtet, dass sich die Untreue-Ermittlungen gegen Amann richten. Der Bauingenieur war im August 2012 als Hoffnungsträger vom Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport nach Berlin gekommen, um das Milliardenprojekt BER aus der Krise zu führen.

In einem Korruptionsprozess rund um den Bau des Hauptstadtflughafens und Imtech war ein ehemaliger Bereichsleiter der Flughafengesellschaft im Oktober 2016 zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Das Landgericht Cottbus verhängte gegen ihn dreieinhalb Jahre Gefängnis wegen Bestechlichkeit. Zudem musste er 150.000 Euro zahlen.

Die Ankläger hatten dem Ex-Prokuristen vorgeworfen, von einer Auftragsfirma Ende 2012 Schmiergeld in Höhe von 150.000 Euro entgegengenommen zu haben. Im Gegenzug habe er sich dafür eingesetzt, dass Nachtragsforderungen in Millionenhöhe ungeprüft an die Bauausrüsterfirma überwiesen wurden.
© dpa-AFX, aero.de | 04.07.2017 16:35


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