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"Das zweite Quartal läuft gut und die Buchungszahlen für diesen Sommer sind ebenfalls ziemlich positiv im Vergleich zum Vorjahr", sagte Jean-Marc Janaillac auf einer Tagung in Aix-en-Provence. Der Anstieg der Buchungen sei "gesund".
Genauere Angaben wollte Janaillac nicht machen. Air France-KLM erholt sich langsam von dem Kollaps, den die Terroranschläge auf Nizza und Paris in den vergangenen zwei Jahren für die Reiseindustrie bedeuteten.
Im ersten Quartal 2017 konnte der Verfall der Ticketpreise beinahe gestoppt werden und die Nachfrage nach profitablen Business-Class-Tickets ist gestiegen.
"Besonders 2016 haben wir unter den Terroranschlägen gelitten, aber in diesem Jahr schaffen wir es wieder auf die Beine. Besucher aus den USA, China und Japan kommen wieder", sagte Janaillac. "In diesem Jahr haben wir den Status von vor zwei Jahren erreicht und uns sogar ein bisschen verbessert. Wir hoffen sehr, dass wir auch im nächsten Jahr weiterhin mehr Besucher aus Übersee fliegen."
Janaillac hat den Auftrag, den Gewinn nach verlustreichen Jahren und kostspieligen Streiks bie Air France zu steigern.
Antwort der Piloten zu Boost steht noch aus
Die Nachricht von steigenden Buchungen kommt in einem Moment, in dem die Airline noch auf eine Stellungnahme der führenden Pilotengewerkschaft wartet. Die Gewerkschaft will die nächsten strategischen Schritte des Unternehmens bewerten, zu denen die Gründung der Günstigairline Boost für Kurz- und Langstreckenflüge gehört.
Die Pilotenvereinigung SNPL befragt momentan ihre Mitglieder und will das Ergebnis am 17. Juli 2017 bekanntgeben.
Die Bemerkungen zeigen, wie deutlich sich die Aussichten seit Dezember 2016 aufgehellt haben. Damals hatte Janaillac eine ziemlich pessimistische Einschätzung abgegeben und vor einer toxischen Mischung kleiner Gewinnspannen, steigender Spritpreise und hoher Schulden gewarnt.
Der Wert der Air France-KLM Aktien hat sich 2017 mehr als verdoppelt. Dennoch ermahnte Janaillac, dass die Erholung Änderungen des Geschäftsmodells und die Gründung von Boost keinesfalls überflüssig macht. "Wir brauchen eine langfristige, strukturelle Anstrengung", sagte er.
Die Passagierzahlen von Air France nahmen 2016 um 1,4 Prozent ab, die Gruppe musste sich auf KLM und Transavia stützen, um Gewinne zu erzielen.
"Wir wollen einen Weg finden, um profitabel zu wachsen", sagte er. "Boost ist eine Möglichkeit, langfristig wieder drei Prozent Wachstum zu erzielen – etwas, was wir seit Jahren nicht geschafft haben." Die Plattform soll bis 2021 auf zwölf Airbus A321, sechs A320 und zehn A350-900 hochlaufen.
© Bloomberg | aero.de | Abb.: Ingo Lang | 11.07.2017 08:19
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