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Air France-KLM hat wieder Rückenwind

KLM Boeing 777
KLM Boeing 777, © Air France-KLM

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PARIS - Es weht ein frischer Wind bei der zuletzt durch Terrorangst gebeutelten Fluggesellschaft Air France-KLM. Positive Geschäftszahlen und neue Bündnispartner lassen das Unternehmen mit neuer Zuversicht in die Zukunft blicken - und Aktionäre bei den Papieren zugreifen. Zumindest anfangs.

Nach einem Kurssprung von rund 2,3 Prozent drehte die Aktie am Freitag zeitweise ins Minus. Trotz der guten Entwicklung wies das Management erneut auf die bestehenden Risiken für die Luftfahrtbranche hin.

Die Ergebnisse aus dem zweiten Geschäftsquartal lesen sich tatsächlich um einiges besser als noch Jahr zuvor. So zog der Umsatz um mehr als 6 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro an, wie die Lufthansa-Rivalin am Freitag in Paris mitteilte. Analysten hatten mit etwas weniger gerechnet.

Auch beim operativen Gewinn von knapp einer halben Milliarde Euro übertraf das Unternehmen die Erwartungen. Unter dem Strich verdiente die Airline mit 367 Millionen Euro fast neun Mal so viel wie im selben Zeitraum 2016.

Damals war es hauptsächlich der niedrige Ölpreis, der Air France-KLM vor einem neuerlichen Minus bewahrte. Ansonsten hatte die Gesellschaft mit Terrorängsten, geringerer Nachfrage und dadurch sinkenden Umsätzen zu kämpfen. Auch wenn das Unternehmen seit einiger Zeit wieder steigende Passagierzahlen und eine bessere Auslastung verbucht, warnte das Management vor der anhaltend unsicheren geopolitischen Lage sowie der ungewissen Entwicklung der Treibstoffpreise.

Eine Gewinnprognose wagte die Konzernspitze entsprechend noch immer nicht herauszugeben. Sie rechnet allerdings im laufenden Jahr mit einem weiteren Rückgang der Stückkosten von 1 bis 1,5 Prozent und insgesamt sinkenden Ölpreisen.

Joon und neue Aktionäre


Optimistische Töne schlug Vorstandschef Jean-Marc Janaillac vor allem in Hinblick auf die neue Tochter-Airline Joon sowie auf den jüngsten Einstieg der Wettbewerber Delta Airlines und China Eastern Airlines an. Dies seien "wichtige Meilensteine", um die strategischen Ziele zu erreichen.

Joon soll sich dank niedrigerer Kosten auf besonders umkämpften Strecken und bei jungen Berufstätigen behaupten und damit die Rentabilität des Unternehmens verbessern.

Von den neuen Anteilseignern aus den USA und China erhofft sich die Fluggesellschaft zudem eine verbesserte und gewinnbringende Zusammenarbeit - etwa bei der Koordinierung von Flugplänen und Ticketpreisen sowie durch die gemeinsame Nutzung von Flughafeneinrichtungen.

Bei der Bekanntgabe der neuen Anteilseigner hatte Air France-KLM zusätzlich die eigene Beteiligung an der britischen Virgin Atlantic verkündet, die wiederum zu 49 Prozent im Besitz von Delta ist.

Ticketpreise ziehen langsam an

Laut Finanzchef Frederic Gagey blickt Air France-KLM insgesamt auf einen "ziemlich guten Sommer" und erwartet steigende Ticketpreise im dritten und wahrscheinlich auch im vierten Quartal.

Zwar schrieb Bernstein-Analyst Daniel Roeska ebenfalls von "ermutigenden" Zahlen. In Anbetracht des schwachen Vorjahres werde sich jedoch erst im nächsten Jahr zeigen, wie es wirklich um das Unternehmen steht. "2018 wird der echte Test", schrieb Roeska auch mit Blick auf die gesamte Luftfahrtbranche.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Air France-KLM | 28.07.2017 08:15


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