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Delta springt Bombardier zur Seite

Bombardier CS100
Bombardier CS100, © Bombardier

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WASHINGTON - Boeing zerrte Bombardier vor die Internationale Handelskommission der Vereinigten Staaten (ITC). In dem Verfahren geht es um die Rechtmäßigkeit hoher Rabatten, die Bombardier Delta für 125 CS100 einräumte. Jetzt erhält der kanadische Flugzeugbauer juristische Schützenhilfe aus Atlanta.

Obwohl Bombardier United sogar ein auf die Airline zugeschnittenes CSeries-Format anbot, gelang den Kanadiern 2016 erst bei Delta der ersehnte Durchbruch auf dem US-Markt.

Delta bestellte 75 CS100, optionierte 50 weitere. Boeing ging leer aus und verlor eine Zusage von Delta, die eigentlich 20 gebrauchte Embraer E190 aus Boeing-Beständen ablösen wollte. Der von Boeing aus Börsenberichten errechnete Stückpreis, den Delta für die CS100 aushandelte, sorgte für noch größeren Groll in Seattle.

Bombardier habe "mit Hilfe massiver (...) und illegaler Staatshilfen eine aggressive Verkaufskampagne entfacht, um die CSeries in den US-Markt zu dumpen", beschwerte sich Boeing bei der ITC über die Preispolitik des Konkurrenten. Dies habe die Absatzpreise für "Flugzeuge mit 100 bis 150 Sitzen" ins Wanken gebracht.

Laut Boeing kauft Delta die CS100 ab 2018 für einen effektiven Stückpreis von 19,6 Millionen US-Dollar weit unterhalb des Listenpreises von 76,5 Millionen US-Dollar und sogar noch unterhalb der Produktionskosten ein, die Boeing mit 33,2 Millionen US-Dollar ansetzt.

Delta: Boeing baut keine 100-Sitzer

Bombardier und Delta haben der Kalkulation widersprochen. Delta führt zudem ins Feld, dass Boeing nicht im Markt für "Flugzeuge mit 100 bis 150 Sitzen" vertreten sei.

Vor diesem Hintergrund sollte sich das Verfahren "auf Flugzeuge beschränken, mit denen die heimische Industrie tatsächlich auf dem Markt konkurriert", schreibt die Airline in einer Stellungnahme an das ITC und regt an, die Boeing-Beschwerde auf "Flugzeuge mit 125 bis 150 Sitzen" nachträglich einzugrenzen.

Delta konfiguriert die CS100 als 110-Sitzer, in das Flugzeug passen allerdings auch mehr Sitze - 125 sind es bei Swiss. Der Großabnehmer kann Flugzeuge aus dem Auftrag bedarfsweise auf die größere CS300 umschreiben, die in einer Liga mit der Boeing 737 MAX 7 spielt.

Schließt sich die ITC am Ende daher der Argumentation von Boeing an, könnte das US-Handelsministerium die CSeries mit Einfuhrzöllen verteuern.
© aero.de | Abb.: Bombardier | 10.08.2017 08:13


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