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Ryanair will nicht für Air Berlin mitbieten

Ryanair CEO Micheal O'Leary
Ryanair CEO Micheal O'Leary, © Ryanair

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BERLIN - Ryanair will nicht für Teile des insolventen Konkurrenten Air Berlin bieten. "Wir werden uns in diesen Prozess nicht einmischen. Es ist ein abgekartetes Spiel", sagte Ryanair-Chef Michael O'Leary am Mittwoch in Berlin. Unter fairen und offenen Bedingungen wäre er interessiert, doch die gebe es derzeit nicht.

O`Leary wirft Air Berlin und Lufthansa ein "Komplott" vor und spricht von "drohender Konsumenten-Abzocke durch (ein) Lufthansa-Monopol".

Die Insolvenz sei künstlich erzeugt worden, damit Lufthansa Air Berlin schuldenfrei übernehmen könne. Andere Airlines würden in dem Verfahren benachteiligt. Ryanair habe deshalb das Bundeskartellamt und die EU-Wettbewerbskommission angerufen.

"Angesichts der Tatsache, dass die deutsche Regierung unmittelbar in diesen Verhandlungen involviert ist, scheint es unwahrscheinlich, dass das Bundeskartellamt aktiv wird", zürnte O`Leary. Er setzte daher auf eine Intervention der EU.

Unterdessen wartet Air Berlin weiterhin auf dringend benötigte Kreditmittel. Der Eilantrag der Fluggesellschaft Germania gegen einen Staatskredit wird nach Darstellung des Bundeswirtschaftsministeriums die Auszahlung nicht verzögern.

Das Einreichen des Antrags von Germania habe keine aufschiebende Wirkung, bekräftigte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums am Mittwoch in Berlin.

Die Bundesregierung gehe weiter davon aus, dass die EU-Kommission den Überbrückungskredit von 150 Millionen Euro genehmigen werde. "Der Übergangskredit entspricht den Vorgaben der Rettungs- und Umstrukturierungs-Leitlinien der Europäischen Kommission." Ausgezahlt sei das Geld noch nicht.

Die nötigen technischen Schritte würden aber planmäßig umgesetzt. Air Berlin hatte vor etwa zwei Wochen Insolvenzantrag gestellt.

Der 150-Millionen-Euro-Kredit durch die staatliche KfW-Bank soll sicherstellen, dass Air Berlin während der Verkaufsverhandlungen trotz Insolvenz weiterfliegen kann. Germania will dies mit dem am Dienstag beim Berliner Landgericht eingereichten Eilantrag verhindern, solange die EU-Kommission die Hilfe nicht billigt. Die Gesellschaft wirft wie Ryanair dem Bund vor, die Lufthansa zu bevorzugen.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: daa | 30.08.2017 15:57

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Beitrag vom 31.08.2017 - 14:27 Uhr
Ich glaube nicht das LH Easyjet schluckt.
Wie auch.

Eher Wizz, aber da waren die Preisvorstellungen zu gravierend. Wizz würde übrigens sehr gut zur EW und zum Konzern passen.
Aber mit Brussels und AB/Niki ist EW wohl erstmal versorgt, die Flotte integriert man mal nicht so eben, da kann man davon ausgehen das erstmal Ruhe im Karton ist.
Schliesslich ist EW von 0 zum 3. größten LCC innerhalb von 1-2 Jahren aufgestiegen.

AB hat zu FR 0 gepasst. MOL wäre es recht gewesen, wenn die AB noch ein wenig weiter vegetiert hätte und dann vom markt verschwunden wäre, wenn FR bereit ist in den Markt zu gehen.
Beitrag vom 31.08.2017 - 12:28 Uhr
MOL meckert deswegen, weil die Insolvenz der AB für ihn verfrüht ist. Der hat nicht genug Flieger derzeit frei. Kann also den deutschen Markt nicht so bedienen, wie es eigentlich notwendig ist.

Die 8 Köpfe bei FR haben bisher Deutschland - der Marktstärke entsprechend -
nicht genug beachtet. Man tanzt auf zu vielen Hochzeiten (Ländern) gleichzeitig. Strategisch muss man immer zwischen A und B Ländern unterscheiden, sonst verzettelt man sich.

Außerdem haben sie die Kooperation mit Easyjet nicht gesucht. Die wurde jetzt von CS liebevoll umarmt, um sie nach dem Brexit für kleines Geld zu übernehmen.


Beitrag vom 31.08.2017 - 09:00 Uhr
Die Einflussnahme der Politik ist im Sinne der freien Marktwirtschaft in aller Schärfe zu verurteilen!

Zur Erinnerung: Offiziell leben wir hier ein einer Sozialen Marktwirtschaft. Auch wenn das viele Interessenvertreter der Wirtschaft immer wieder anders darstellen ;-)
Und in einer Sozialen Marktwirtschaft kann ich kein Argument finden, warum selbst ein offizieller Ausschluss von Ryanair beim Bieterprozess falsch sein könnte.
Wie es aussieht, beschränkt sich das tatsächliche Engagement Ryanairs aber sowieso nur auf das übliche Rumgenöle.

Naiv wer glaubt, dass hier der Konsument schlussendlich profitieren würde...

Stimmt, das ist in der Tat nicht das Primärziel.
Von keinem der Beteiligten ...

Im übrigen beschwert sich ja nicht nur Ryanair über das Verfahren. Auch Germania und Condor halten das Verfahren für politisch beeinflusst und intransparent.

Was es unbenommen auch ist, keine Frage.

Michael O'Leary hat in diesem Punkt einfach nur Recht.

Vielleicht, er verfolgt mit der Störung der Abwicklung aber primär seine eigenen Interessen, in dem er Konkurrenten versucht Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Das ist unabhängig vom möglichen Wahrheitsgehalt seiner Einwände.

Dieser Beitrag wurde am 31.08.2017 09:05 Uhr bearbeitet.


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