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Air-Berlin-Langstrecke lässt Lufthansa kalt

Air Berlin Airbus A330-200
Air Berlin Airbus A330-200, © Air Berlin

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FRANKFURT - Die Lufthansa bietet nicht für die Airbus A330 Langstreckenjets ihrer insolventen Konkurrentin Air Berlin. Sein Unternehmen habe ein Angebot über die 38 bereits angemieteten A320 und 20 bis 40 weitere Flugzeuge abgegeben, nicht aber für die Langstrecke, sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Mittwochabend in Frankfurt.

Damit würden viele Arbeitsplätze gerettet, die bei der Tochter Eurowings weiterbestehen sollen. "Wir glauben, bald bis zu 3.000 neue Mitarbeiter begrüßen zu können."

An diesem Donnerstag will der Gläubigerausschuss der Air Berlin über die Zukunft der Fluggesellschaft beraten. Neben Lufthansa haben weitere Fluggesellschaften und Geschäftsleute für Teile oder die ganze Firma Angebote abgegeben.

Insgesamt verfügt Air Berlin mit rund 8.000 Mitarbeitern über eine Flotte von 144 Flugzeugen. Davon sind 38 aber bereits samt Besatzungen an Eurowings vermietet, und 14 werden vom Ferienflieger Tuifly für die Air-Berlin-Tochter Niki betrieben.

Keine Monopolstellung

Spohr wandte sich erneut gegen die Auffassung, dass sein Konzern mit der Teilübernahme von Air Berlin eine Monopolstellung gewinne. Der Marktanteil würde sogar bei einer Komplettübernahme unter 50 Prozent bleiben, sagte der Airline-Chef. Gleichwohl habe Lufthansa nicht für weitere Flugzeuge geboten, um die kartellrechtliche Genehmigung nicht zu gefährden. "Viel mehr glauben wir kartellrechtlich nicht machen zu können."

Der Lufthansa-Chef kündigte an, dass Eurowings "aus eigener Kraft" Langstreckenflüge auch aus Berlin anbieten werde. Bislang betreibt die Gesellschaft ihre Überseeflüge ausschließlich aus Köln. Allerdings hat sie auch schon Starts ab Düsseldorf und München angekündigt.

Starke wirtschaftliche Position


Lufthansa agiert Spohr zufolge aus einer starken wirtschaftlichen Position. Das Geschäftsjahr 2017 laufe "noch deutlich besser" als die beiden vorangegangenen Rekordjahre, sagte der Vorstandschef. Bisher peilte der Manager ein operatives Ergebnis oberhalb der 1,75 Milliarden Euro von 2016 an.

Im ersten Halbjahr hatte die Lufthansa bereits so gut abgeschnitten wie nie zuvor und ihr operatives Ergebnis im Jahresvergleich verdoppelt.

Dennoch arbeitet das Management an weiteren Kostensenkungen, und Spohr erwartet bei den Einnahmen in Zukunft weiteren Druck: "Der Abwärtstrend bei den Ticketpreisen ist im Moment gebrochen, aber langfristig gehen wir weiter von fallenden Ticketpreisen aus." Positives erwartet er allerdings im Dauer-Tarifstreit mit den Piloten. Dieser werde voraussichtlich noch im September endgültig mit der Vertragsunterzeichnung beigelegt.

Fusionswelle schwappt weiter


Die Fusionswelle unter den Fluggesellschaften in Europa dürfte nach Spohrs Ansicht weitergehen. "Die Konsolidierung wird kommen, und Lufthansa will dabei eine Rolle spielen. Und Air Berlin wird dabei nicht der letzte Schritt sein."

So steht derzeit auch die ehemalige italienische Staatsfluglinie Alitalia zum Verkauf. Die seit langem defizitäre Gesellschaft hatte schon vor Air Berlin Insolvenz angemeldet, nachdem die gemeinsame Haupteignerin Etihad die finanzielle Unterstützung entzogen hatte - ähnlich wie bei Air Berlin.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Air Berlin | 21.09.2017 09:08


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#12174
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Beitrag vom 17.10.2021 - 20:05 Uhr
was ist, gibt es Probleme?
Beitrag vom 16.08.2021 - 10:34 Uhr
@FloCo:
Das 'bemängele' ich an dem Beitrag:
"Planungen gibt es schon etwas länger. Nur haben die keinen der jeden Nasenpopel ins aero Forum schreibt. Und das hat auch seine Gründe. Und die Ereignisse überschlagen sich aktuell etwas schneller als auch Sie und ich uns das wohl ausmalen konnten. Andererseits kann man nicht bei jedem Ereignis gleich und sofort mit Sack und Pack das Land verlassen. Man hat eine Botschaft in dem Land eingerichtet die schließlich hoheitliche Aufgaben zu erledigen hat, incl. Betreuung der sich vor Ort befindlichen deutschen Bürger.".
Weil es nicht stimmt, quasi komplett falsch ist (und mich, wie schon öfters, diskreditieren sollte).

Außenminister H.Maas und Verteidigungsministerin A.Kramp-Karrenbauer werden zu Recht kritisiert - weil sie die Lage völlig falsch eingeschätzt und entsprechend schlecht 'vorbereitet' haben. Das kann man in anderen Medien (nicht Luftfahrtforen) nachlesen, z.B. auf Spiegel.de.

Aber prinzipiell haben Sie Beide Recht, ich hätte darauf gar nicht reagieren sollen. Mein Fehler.

Tut mir leid, aber ich kann in dem von Ihnen bemängelten Kommentar keinerlei Bezug zu Ihrem Kommentar sehen. Wie soll dieser Kommentar Sie dann diskreditieren?
Der User @Otto West redet über Planungen, die Sie mit keinem Wort erwähnt haben, der User @GB allerdings schon. Wie schaffen Sie es da sich gleich wieder in die Opferrolle zu lesen, dass Sie der User hier diskreditieren will? Der Kommentar von @74 bitte 63 würde dazu taugen; auf den nehmen Sie aber keinen Bezug.

Genau genommen antworten Sie jetzt hier auf einen Kommentar, der keinen wirklichen Bezug zu dem Ihrigen hat mit einer Beleidigung... und das gerade von Ihnen, wo Sie doch immer so sehr auf den guten Umgangston achten und immer sofort nach Moderation, Sperrungen und sonstigen rufen, wenn Sie sich angegriffen fühlen...

Das ist das, was ich nicht verstehe hier...

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