Air Berlin
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Bislang nur wenige Piloten mit Einzelbewerbungen

Air Berlin Airbus A320
Air Berlin Airbus A320, © Aero Icarus, CCBYSA

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BERLIN - Nach Einschätzung der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) haben sich bislang erst sehr wenige Piloten der insolventen Air Berlin einzeln bei anderen Fluggesellschaften beworben. "Wir schätzen, dass von den 1.250 Kollegen vielleicht 20 bis 50 diesen Schritt gegangen sind", sagte VC-Sprecher Markus Wahl.

Der Betriebsrat wolle bei den in dieser Woche anlaufenden Sozialplan- Verhandlungen weiterhin kollektive Übergangsregeln erreichen, um soziale Gesichtspunkte zu berücksichtigen, erklärte der Gewerkschafter.

Nur so könne eine "Rosinen-Pickerei" der aufnehmenden Gesellschaften verhindert werden, die ansonsten besonders alte, teure oder aufmüpfige Piloten nicht einstellen würden. Die VC wolle beispielsweise erreichen, dass Familienväter und -mütter gegenüber Singles bevorzugt würden.

Die Sozialplanverhandlungen kämen aus seiner Sicht "zwar reichlich spät", seien aber dennoch zu begrüßen, sagte Wahl. "Natürlich ist die VC auch zu kurzfristigen Gesprächen bereit."

Darüber hinaus müssten mit den aufnehmenden Gesellschaften - nach Lage der Dinge wahrscheinlich die Eurowings und Easyjet - Gespräche über die Eingliederung der Air-Berlin-Piloten geführt werden. Hier gehe es um die Anerkennung der dienstlichen Erfahrung ebenso wie um die Funktionen als Kapitän oder Co-Pilot.

Mit der Easyjet sei man bislang über ein einleitendes Gespräch nicht hinausgekommen und auch bei der Eurowings hat die VC den angestrebten "Tarifvertrag Wachstum" noch nicht abgeschlossen. Die Lufthansa-Tochter wirbt derzeit stark um neue Piloten und Flugbegleiter - ausdrücklich auch aus den Reihen der Air Berlin.

Eurowings will die Piloten bei Eurowings Europe in Österreich einstellen, bei der die deutschen Tarifverträge nicht gelten. "Hierbei wenden wir 1:1 die Vergütungs- und Beschäftigungsbedingungen der EW-Deutschland an", sagte Eurowings Operativ-Geschäftsführer Michael Knitter aero.de.

Die bisher zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft mit mehr als 80.00 Beschäftigten hatte Mitte August Insolvenz angemeldet. Vorerst geht der Flugbetrieb weiter, weil der Bund mit einem Kredit einsprang. Bis zum 12. Oktober soll feststehen, wer große Teile des Flugbetriebs übernehmen kann.

Air Berlin beendet Flugbetrieb am 28. Oktober

Für Piloten der nicht insolventen Air-Berlin-Töchter LGW und Niki gelten ihre bisherigen Arbeitsverträge weiter. Lufthansa will beide Flugbetriebe übernehmen und fortführen.

Air Berlin ist hingegen in ihren letzten Tagen angekommen. "Ein eigenwirtschaftlicher Flugverkehr - also Flugverkehr unter dem IATA-Airline-Code AB - im eröffneten Insolvenzverfahren ist nach gegenwärtigem Erkenntnisstand spätestens ab dem 28. Oktober nicht mehr möglich", informierte Airlinechef Thomas Winkelmann die Belegschaft.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Air Berlin | 09.10.2017 13:04

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Beitrag vom 10.10.2017 - 08:38 Uhr
"Nur so könne eine "Rosinen-Pickerei" der aufnehmenden Gesellschaften verhindert werden, die ansonsten besonders alte, teure oder aufmüpfige Piloten nicht einstellen würden. Die VC wolle beispielsweise erreichen, dass Familienväter und -mütter gegenüber Singles bevorzugt würden."

Und die "besonders alten und teuren"?

VC beklagt die Möglichkeit, diese könnten benachteiligt werden. Für sie einsetzen will man sich nicht??

Komische "Gewerkschaft" ...

Da braucht es schon ziemlich viel Fantasie um zu dieser Aussage zu kommen. Basierend auf einer dpa-Meldung. Es heißt dort aber auch "beispielsweise" und deutet an, dass es weitere Bereiche gibt, die geschützt werden sollen. Welche das sind könnte man ja nachfragen, wenn man denn will.

Der Sozialplan wird nicht auch von der Gewerkschaft gestaltet, sondern von der Personalvettretung. Die Gewerkschaft versucht erst mal über ihre Hebel einen SP zu initieren.
Beitrag vom 09.10.2017 - 22:41 Uhr
"Nur so könne eine "Rosinen-Pickerei" der aufnehmenden Gesellschaften verhindert werden, die ansonsten besonders alte, teure oder aufmüpfige Piloten nicht einstellen würden. Die VC wolle beispielsweise erreichen, dass Familienväter und -mütter gegenüber Singles bevorzugt würden."

Und die "besonders alten und teuren"?

VC beklagt die Möglichkeit, diese könnten benachteiligt werden. Für sie einsetzen will man sich nicht??

Komische "Gewerkschaft" ...
Beitrag vom 09.10.2017 - 19:17 Uhr
was sind denn "aufmüpfige piloten"?


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