Air-Berlin-Übernahme
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Experten sehen kartellrechtliche Probleme für Lufthansa

Eurowings am Flughafen Düsseldorf
Eurowings am Flughafen Düsseldorf, © Andreas Wiese, DUS

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BERLIN / FRANKFURT - Bei der geplanten Übernahme großer Teile der Air Berlin kommen auf die Lufthansa neue kartellrechtliche Probleme zu.

Insbesondere die Ankündigung des Lufthansa-Chefs Carsten Spohr vom Donnerstag, auf bestimmten Strecken eine konzerninterne Konkurrenz zwischen Lufthansa und Eurowings zu organisieren, trifft auf Skepsis.

"Konzerne werden aus kartellrechtlicher Sicht als ein Unternehmen angesehen", sagte der Düsseldorfer Kartellrechtler Martin Gramsch von der Kanzlei Simmons & Simmons am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

Der Luftverkehrsberater Gerald Wissel erwartet eine vertiefte kartellrechtliche Überprüfung der EU-Kommission. Dabei würden die Marktverhältnisse auf einzelnen Strecken überprüft. Es könne dann gut sein, dass Lufthansa Start- und Landerechte (Slots) auf einzelnen Verbindungen freigeben müsse und diese dann an Konkurrenten verteilt würden.

Durchaus nachteilig für die Lufthansa könnte sich ein Abwinken des zweiten Bieters Easyjet auswirken. "Falls Easyjet aussteigt, wird die kartellrechtliche Genehmigung für Lufthansa noch schwieriger zu bekommen sein", sagte Wissel. Auch Anwalt Gramsch sieht zusätzliche Probleme, weil die EU-Kommission letztlich immer den Gesamtmarkt im Blick haben müsse. "Das Wegfallen eines weiteren Bieters ist schlecht für die Marktstruktur." Er rechne mit einem halben Jahr Verfahrensdauer.
© dpa | 12.10.2017 10:58

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Beitrag vom 12.10.2017 - 18:08 Uhr
Soweit ich das verstanden habe, hat der Slot nichts mit der Strecke zu tun, es ist lediglich das Fenster um zum Zeitpunkt x an der Bahn zu stehen. Der Streckenslot ist nachrangig. Es geht also nur um das T/O Fenster, wohin ich fliege wäre egal. Daher wäre die Monopolfrage auf bestimmten Strecken nicht notwendigerweise gegeben, da die Strecke ja so nicht bedient werden müsste. Wenn Ryan also genug Slots in FRA hätte könnte sie jederzeit entscheiden, regelmäßig nach zB Berlin zu fliegen, sofern die Strecke das hergibt. Oder hat jemand genauere Infos ob das so ist`?

Damals bei der Übernahme von EW durch LH musste wirklich aufhören bestimmte Strecken zu fliegen bzw. weniger z.B. DUS-STR/TXL. Diese „durfte“ dann die inzwischen Pleite gegangene Airline  EAE aus Mönchengladbach fliegen.

LH übernimmt ja quasi die Strecken 1:1, da die Slots am Start-und Zielpunkt übernommen werden. Also werden im übertragenen Sinn die Slots an Strecken festgemacht.

Dieser Beitrag wurde am 12.10.2017 18:30 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 12.10.2017 - 17:52 Uhr
Auch in USA werden übrigens viele Märkte zu großen Teilen nur von einer Airline bedient.

Das stimmt. Und es ist sowohl qualitativ als auch preislich schlecht für die Kunden.
Beitrag vom 12.10.2017 - 17:50 Uhr
"Experten sehen kartellrechtliche Probleme"
Hahah, wie lustig, das pfeifen die Spatzen von den Dächern seit Beginn des Insolvenzverfahrens und es ist ja auch naheliegend.


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