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Austrian vor neuen Engpässen?

WIEN - Austrians Betriebsrat warnt vor einem Wechsel von bis zu 150 Co-Piloten zur Lufthansa. Nach Ende des Tarifstreits denken ihre "LH-Leihpiloten" an eine Rückkehr.

Über 300 bei Austrian Airlines eingesetzte Co-Piloten kommen aus der Lufthansa-Flugschule in Bremen. Ihnen sei vor der Ausbildung ein Einsatz bei der Mainline vertraglich zugesichert worden, erklärte am Mittwoch Austrian-Betriebsratsprecher Rainer Stratberger.

Aufgrund des Tarifstreits zwischen der Vereinigung Cockpit und der Lufthansa wurden die Co-Piloten zunächst bei Austrian Airlines eingesetzt. Nach der Einigung stehe ihnen eine Rückkehr zur Lufthansa frei, zu deutlich besseren Konditionen.

Start-Up im Austrian Cockpit
Start-Up im Austrian Cockpit, © Austrian Airlines

Zahlreiche Mitarbeiter seien aber bereit, "Austrian nicht im Regen stehen zu lassen" und durch eine befristete Verlängerung ihres Dienstverhältnisses eine störungsfreie Durchführung der Flüge sicherzustellen, so der Sprecher. Aufgrund von Engpässen in der Personalplanung fielen im Sommer 2016 bei Austrian über 600 Flüge aus.

Unterdessen beklagt der Betriebsrat eine passive Haltung des Austrian-Managements bei der Schaffung einer Übergangslösung. "Wer nicht handelt, dem läuft die Crew davon," warnt der Betriebsrat. Damit sie bleiben, seien den Co-Piloten entsprechende Angebote zu machen.
 
Nachdruck kommt auch von Gewerkschaft "vida": "Wir erwarten, dass Austrian in die Gänge kommt und entsprechend gegensteuert", betont ihr Luftfahrtsprecher in einer Aussendung.

Auf Anfrage von aero.at erklärt Austrian-Sprecher Peter Thier, "wir arbeiten seit gut zwei Jahren gemeinsam mit den betroffenen Kollegen und der Lufthansa an einer geordneten Rückwanderung der "ausgeborgten" Jungpiloten."

In dem Zeitraum habe Austrian rund 200 Piloten aufgenommen, darunter 100 die Austrian selbst ausgebildet habe. Weitere 100 "ab Initios" seien für das nächste Jahr geplant.

"Wir sehen jedenfalls keine Gefahr für das kommende Jahr und sind guter Dinge, den Flugplan 2018 wie geplant einzuhalten, freuen uns aber über jeden Jungpiloten, der gerne bei uns in Österreich bleiben will", kalmiert Thier die Diskussion. Austrian verhandelt derzeit mit der Gewerkschaft "vida" eine Erweiterung des Kollektivvertrags.
© aero.at | 15.11.2017 15:15

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Beitrag vom 17.11.2017 - 18:01 Uhr
Mir ist immer noch nicht klar, warum hier ein Problem gemacht wird welches keines ist?
Nur weil die Austrian nicht in der Lage ist, für einen im internationalen Vergleich dumping Lohn!!! Kopiloten zu finden beginnt man öffentlich (durch die Medien) zu jammern?

Das verstehe ich nicht!

Leute bei der AUA, legt doch einfach noch was oben drauf, dann bleiben auch die LH Piloten (oder könnte das zu Begehrlichkeiten beim eigenen Personal führen wenn sie merken das sie viel mehr verdienen KÖNNTEN?)

Plan B) Stellt vorübergehend ein paar contractors ein (aber die Kosten auch mehr wie 53.000€ im Jahr). Das könnte natürlich auch zu Unfrieden im eigenen Unternehmen führen.

Zu den Diskussionen ob 53.000 BRUTTO viel oder wenig sind: Für einen Piloten Job international gesehen eher wenig, besonders wenn man die hohen Lebenshaltungskosten in Wien dazu nehmen würde. Für Cambodia, Thailand oder Vietnam ok. In Hong Kong Saudi oder Japan bekommt ein Kopilot schon eher 80.000 bis 120.000 € im Jahr, bei teilweise kostenlosem “Freiheitsentzug“ Smog Vergiftung oder Sushi-Kollaps.
Im Ernst, man muss alles vergleichen was hier geboten wird und das ist oftmals sehr komplex.
Ein contractor, meist mit commuting Vertrag wie 6/2, 20/10 oder 6/3 hat meist einen doppelten Haushalt. Er bekommt keine Rente, hat wenig Rechte (aber die hat er ja in Europa eigentlich auch nicht mehr), ist halt der “Leiharbeiter“ in der Firma ausländischen Firma den man nicht unbedingt wünscht, aber BRAUCHT. Hier und da gibt es jedoch auch feste respektvolle Jobs im Ausland.

Was uns in Europa im “Jet lag Rausch“ vielleicht durch die Billigfliegerei noch nicht richtig klar geworden ist - Europa ist eigentlich mittlerweile schon ein low cost Gehältergefüge - aber gerade die Pilotengehälter orientieren sich am internationalen Maßstab und sorry wegen der krassen Realität: Ja in Afrika oder irgendwo in Cambodia oder Vietnam verdient man als Kopilot besser als bei der Austrian (viele ex AUA Piloten fliegen deshalb ja zähneknirschend in der ganzen Welt verstreut - so ist es halt, das Volk in Europa hat seine Vertreter gewählt und das ist das Ergebnis deren Politik.

Und was die Maschinenbau Studenten betrifft: Sollte sich tatsächlich der Elektromotor durchsetzen dann müssen wir um jeden 6. Arbeitsplatz in Deutschland bangen weil Deutschland hier gnadenlos abgehängt wurde (PS: der Elektromotor wird dann in Asien komplett von Robotern gebaut...).
Es gibt dann jedoch sicher auch Jobs im Ausland wenn man gut ist.
Ich denke dann brauchen wir hier in Europa vermehrt einfache Mechaniker und Handwerker...

Und bevor jetzt jeder Pilot werden möchte: Ich schätzte gerade mal 50% der Flugschulabsolventen findet später auch einen Job. Die anderen haben ihre 100.000 in den Sand gesetzt - aber wir wollen ja auch nicht mit jedem fliegen. Genau so wie nur jeder zweite ausgebildete Arzt, Ingenieur etc. später in seinem Beruf arbeiten sollte (ich möcht auch nicht von jedem operiert werden, ein Haus gebaut bekommen etc...). Also eigentlich sollte jeder mindestens 2-3 Berufe lernen und mit 30 idealerweise 5 Jahre Berufserfahrung in allen drei Berufen haben!!
Noch Fragen?

Beitrag vom 17.11.2017 - 07:49 Uhr
@Macrole:
"Aber leider sind diese Contract Piloten teurer wie die 53.000 € Brutto, die Austrain pro Jahr einem Kopiloten gerade mal zahlt (was wirklich wenig ist und eventuell ein Grund, warum sich nicht genügend dort bewerben?)." von Napsa im ersten Eintrag. Es gibt Leute die 53k als zu gering bezeichnen.

Außerdem möchte ich nochmal verdeutlichen, was ich im ersten Eintrag bereits geschrieben habe, aber wohl von mehreren Leuten überlesen wurde: Ob und wie Pilotengehälter gerechtfertigt ist wollte ich nicht in Frage stellen. Fakt ist aber, dass VC und die Befürworter der hohen Gehälter in der Öffentlichkeit ein Problem haben, sich zu rechtfertigen, weshalb hier auch viele vom Neid auf die gierigen Piloten sprechen. Die Außenwirkung passt einfach nicht!

Klar haben diese Leute Schulden und ein enormes Risiko auf sich geladen. Dann soll man im Zweifelsfall damit argumentieren und sagen 53k im Jahr reichen nicht, um die Schulden abzubezahlen oder was auch immer. Aber wer sagt 53k im Jahr ist wirklich wenig, leistet den Betroffenen einen Bärendienst.
Beitrag vom 15.11.2017 - 19:08 Uhr
AUA will und wird die NFF nicht halten. Es war von Anfang an klar, dass diese früher oder später zur LH gehen werden - genauso wie die besseren Konditionen von Anfang an klar waren. Es geht nur darum manche ggf. ein Jahr länger zu halten um keine Lücken entstehen zu lassen. Aber für das eine Jahr langfristig Gehaltstabellen anpassen? Ich glaube nicht, dass sich das lohnt. Ich denke man wird sich das seitens der AUA schon gut durchdacht haben ;-). PS: Da ohnehin nicht 300 Piloten gleichzeitig bei der LH gerated werden können und noch NFF aus Bremen bei der LH anheuern dürften bestimmt ja erstmal die LH, wie viele sie gleichzeitig (2018) nimmt und kann mit dieser Rate recht gut mit beeinflussen, wie schnell die AUA "ausblutet". Ich denke man wird entsprechend Rücksicht nehmen und nicht zu viele aus Österreich abziehen.


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