Air-Berlin-Insolvenz
Älter als 7 Tage

Lufthansa rechnet mit Brüsseler OK für LGW-Übernahme

Bombardier Q400 der airberlin
LGW Bombardier Q400, © Ingo Lang

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FRANKFURT - Lufthansa darf die Air Berlin-Tochter LGW wohl übernehmen. Die EU-Kommission werde sich dem Vertragsvollzug nicht in den Weg stellen, hieß es am Dienstagabend aus dem Lufthansa-Umfeld. Nachdem Lufthansa den Anlauf auf Niki abbrach, wird der Konzern Flugzeuge an die Airline zurückgeben.

Margrethe Vestager ärgert sich über Lufthansa. Die mit dem Insolvenzantrag verbundene Unsicherheit für 1.000 Mitarbeiter und Fluggäste von Niki hätte "von Anfang an vermieden werden können, hätte man gleich einen anderen Käufer für Niki gefunden", sagte die EU-Wettbewerbskommissarin der Zeitung "Standard".

Schließlich habe ihre Behörde alle Beteiligten frühzeitig auf ein "sehr hohes Risiko für wettbewerbsrechtliche Probleme" hingewiesen, sollte Lufthansa eine Übernahme von Niki beantragen.

Lufthansa nahm ihr Kaufangebot für Niki vergangene Woche vom Tisch, nachdem sich abzeichnete, dass Brüssel den Deal nicht vor Weihnachten durchwinken würde. Laut Vestager wird für den Teilrückzug keine Vertragsstrafe fällig, was die Kommissarin als "außergewöhnlich" wertet.

Niki meldete vergangene Woche Insolvenz an und setzte den Flugbetrieb aus. Jetzt wird fieberhaft ein alternativer Käufer gesucht, bevor Niki wertvolle Start- und Landerechte entzogen werden. Neben Airlinegründer Niki Lauda und Condor will auch die Schweizer PrivatAir für das Unternehmen bieten.

Doch es gibt einen Haken: Niki hat derzeit keinen Zugriff auf die eigene Flotte. Damit Niki nach der Insolvenz von Air Berlin weitermachen konnte, habe Brüssel zugestimmt, dass Lufthansa Flugzeuge und Leasingverträge übernimmt, sagte Vestager. Gemäß einer Vereinbarung mit der EU-Kommission werde Lufthansa die Flugzeuge "zu marktüblichen Konditionen" an Niki zurückgeben.

Bei LGW will Lufthansa neben 20 Bombardier Q400 13 Airbus-Jets und Crews von Air Berlin unterbringen und für Eurowings starten lassen.
© aero.de | Abb.: Ingo Lang | 20.12.2017 10:27

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Beitrag vom 20.12.2017 - 15:12 Uhr
Dafür braucht es mehr oder weniger im Umfang der zu Entlassenen auch wieder Personal.

Das sich dann, dank der EU in all ihrer unendlichen Weisheit, als Berufsanfänger wieder neu bei den Unternehmen bewerben darf. LH hätte das Personal nahezu 1:1 mit Ihren Veträgen und Senioritäten übernommen.

So hart das auch klingen mag: Es ist nicht Aufgabe der Wettbewerbskommission, sich darüber Gedanken zu machen. Das fällt unter Einzelschicksal und ist für eine volkswirtschaftliche Betrachtung in der vorliegenden Grössenordnung irrelevant. Für die Betroffenen vielleicht im Ärger nicht nachvollziehbar, aus meiner Sicht rational und objektiv aber schon.
Beitrag vom 20.12.2017 - 14:23 Uhr
Dafür braucht es mehr oder weniger im Umfang der zu Entlassenen auch wieder Personal.

Das sich dann, dank der EU in all ihrer unendlichen Weisheit, als Berufsanfänger wieder neu bei den Unternehmen bewerben darf. LH hätte das Personal nahezu 1:1 mit Ihren Veträgen und Senioritäten übernommen.
Beitrag vom 20.12.2017 - 14:14 Uhr
@ LBA /Luftfahrtbundesamt - offenbar ist es so Manchen noch immer nicht bewusst, daß derzeit bereits über 2.200 (Zweitausend-Zweihundert !) voll qualifizierte Piloten in D arbeitslos gemeldet sind !
... NICHT nur arbeitssuchend, und zwar teilweise bereits über 1 Jahr - die Pilotenschwemme gibt es also nicht erst seit der Pleite von AB !

Und diese langfristig arbeitslosen Piloten sind sicherlich örtlich flexibel, aber wenn Sie mal genau hinschauen, werden derzeit eigentlich NUR A 320 "geratede" Piloten in D gesucht, und den komischen Einstellungstest der DLR (den der A.Lubitz z.B. für die Lufthansa ja bestanden hatte .. leider...) der zwingend vorab(!) zu absolvieren ist, und der nur als getarntes "Basic Testing" von den Recruitern verkauft/ umgetitelt wurde ....

und den bestehen im Durchschnitt nicht einmal ein Viertel der Piloten-Bewerber - daher: Bitte erst informieren, und danach hier etwas posten !!
Ok, dann korrigiere ich: Die Kapazitäten werden nicht vom Markt verschwinden, sondern nur von anderen Airlines wieder aufgebaut. Dafür braucht es mehr oder weniger im Umfang der zu Entlassenen auch wieder Personal. Und wenn das Personal das passende Rating hat, dann ist das doch positiv und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch wieder einen Job finden, zumal mittlerweile Übergangsvereinbarungen z.B. zu EW existieren.
Wenn wenn die arbeitslosen Piloten nun mal das falsche Typrating haben, dann ist das für die Betroffenen bedauerlich, aber ändert an meiner Aussage nichts. Mich würde aber mal interessieren, woher Sie die Zahl haben und wie sich diese arbeitslose Pilotenschaft hinsichtlich Typrating zusammensetzt. Aber vielleicht in einem extra-Thread.


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