EZY5569
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Easyjet peilt 15 Millionen Berlin-Passagiere an

Easyjet startet in Tegel
Flughafen Berlin-Tegel, © Berliner Flughäfen

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BERLIN - Mit seinem Erstflug EZY5569 von Berlin-Tegel nach München hat der britische Preisbrecher Easyjet am Freitag den Inlandsverkehr aufgenommen. Damit bekommen Marktführer Lufthansa und seine Billigflugtochter Eurowings wieder mehr Wettbewerb.

Mitte Dezember hatte Easyjet die in Tegel stationierten 25 Maschinen der insolventen Air Berlin übernommen einschließlich der wichtigen Start- und Landerechte.

Easyjet geht an diesem Sonntag mit 15 Flugzeugen und 19 Strecken ab Tegel an den Start, wie Deutschlandchef Thomas Haagensen am Freitag ankündigte.

Darunter sind die innerdeutschen Verbindungen nach Frankfurt, Stuttgart, München und Düsseldorf. Zum Ende der Sommersaison sollen es dann mehr als 40 Strecken sein. "In einem Jahr werden wir voraussichtlich 15 Millionen Passagiere in Berlin haben", sagte Haagensen. Das wären dreimal so viele wie 2016.

Lufthansa und Eurowings waren für gestiegene Preise auf Inlandsstrecken nach der Pleite von Air Berlin kritisiert worden. Der deutsche Marktführer hatte das zurückgewiesen mit dem Argument, das computergestützte Preisfindungssystem nicht geändert zu haben.

Das Bundeskartellamt prüft dennoch die Preisgestaltung. Es gehe darum festzustellen, ob Lufthansa "ihre neue Macht missbraucht und die Preise unangemessen heraufsetzt" habe, hatte Kartellamtspräsident Andreas Mundt Ende Dezember der "Süddeutschen Zeitung" gesagt.

Über easyJet
Typ Linienfluggesellschaft
Basis London Luton
Maschinen 238
Destinationen 141
Routen 870
© Daten bereitgestellt von ch-aviation
Easyjet will nach Worten von Haagensen verstärkt Geschäftsreisende ansprechen mit Zielen wie Wien, Zürich, Kopenhagen und Stockholm. Die anderen Flüge gehen nach Budapest, Fuerteventura, Helsinki, Paris, Rom, Sizilien, Madrid, Mallorca, Mailand, Paphos in Zypern und Tel Aviv.

Der Berliner Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup begrüßte Easyjet in Tegel, nachdem die Briten seit 2004 bereits in Schönefeld aktiv sind. Bis zur geplanten Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens Berlin Brandenburg (BER) werde Tegel "noch wertvolle Dienste leisten", sagte Lütke Daldrup.

Mit seiner Infrastruktur sei aber nur der BER in der Lage, mehr Langstreckenverkehr für den Luftfahrtstandort Berlin zu entwickeln.

BER wird zweitgrößte Easyjet-Basis


"Wir freuen uns darauf, alle unsere Aktivitäten in Berlin am Flughafen Berlin-Brandenburg zusammenzulegen, sobald der Flughafen im Oktober 2020 eröffnet", sagte Haagensen mit Blick auf das geplante Eröffnungsdatum des BER. Berlin werde dann die zweitgrößte Basis von Easyjet sein.

In Tegel will Easyjet bis September auch rund 1.000 neue Mitarbeiter einstellen, vorzugsweise ehemalige Angestellte von Air Berlin. Das Unternehmen werden dann bis zu 1.700 Menschen in Deutschland beschäftigen, sagte Haagensen.

Zugleich baut auch Eurowings ihr Angebot im größeren der beiden Hauptstadtflughäfen aus. Vom 18. Januar an bietet die Gesellschaft Flüge ab Tegel nach München und Karlsruhe/Baden-Baden an. In Europa kommen Helsinki, Kopenhagen, Göteborg, Stockholm, Budapest, Krakau, Lanzarote, Fuerteventura, Teneriffa, Gran Canaria, Alicante, Malaga, Mailand, und Funchal auf Madeira hinzu. Insgesamt sind das 16 Ziele.

Die Air-Berlin-Pleite hatte 2017 das langjährige Wachstum in Tegel gestoppt. Die Betreiber zählten dort 20,5 Millionen Passagiere, 3,7 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Dank Schönefeld gab es an den beiden Berliner Flughäfen zusammen mehr als 33,3 Millionen Passagiere, ein kleines Plus von 1,3 Prozent. Die letzte Air-Berlin-Maschine war am 27. Oktober 2017 von München kommend in Tegel gelandet.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Berliner Flughäfen | 05.01.2018 10:35

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Beitrag vom 08.01.2018 - 13:41 Uhr
Dachte ich mir 👍
Beitrag vom 08.01.2018 - 09:10 Uhr
Dann hält also bald easyJet ein Monopol auf vielen Strecken ex Berlin ?
Ich glaube den Unterton habe ich verstanden ;-)

Ich will damit ja nur andeuten, dass es nur sehr wenige innerdeutsche als auch europäische Strecken gibt, die von mehreren Anbietern bedient werden. Oft haben Airlines eben ein 'Monopol' auf ihren Strecken & ihren Airports, obwohl niemand es anderen verbietet gleiche Dienste anzubieten.
Eben, deswegen ist es ja auch kein Monopol. Monopol wäre es, wenn dieser Anbieter so geschützt wäre, dass kein anderer hier rein käme.
Das meinete ich in dem anderen Thread. Nicht die Strecke ist das Entscheidende, sondern die Slots sind das Einschränkende.
ich glaub hier schrieb mal einer was von 200.000 pax pro Jahr ab wann sich eine Konkurenzsitution letztlich lohnen könnte.
Das war Carsten Spohr in einem Interview, glaube Süddeutsche.
Somit werden Berliner vorrangig Easyjet wählen müssen, während Düsseldorfer auf Eurowings 'fliegen' werden, z.B.
Eben. Es gab da gerade eine Untersuchung des Münchner Merkur über die Ticketpreise nach AB auf touristischen Strecken. Alle, die alleiniger Anbietrer waren, habe hier angezogen und nicht wenig. Aber das ist ja etwas gaaaanz anderes ;-)

Da sind wir klar auf einer Wellenlänge ;-)
Beitrag vom 08.01.2018 - 01:55 Uhr
Dann hält also bald easyJet ein Monopol auf vielen Strecken ex Berlin ?
Ich glaube den Unterton habe ich verstanden ;-)

Ich will damit ja nur andeuten, dass es nur sehr wenige innerdeutsche als auch europäische Strecken gibt, die von mehreren Anbietern bedient werden. Oft haben Airlines eben ein 'Monopol' auf ihren Strecken & ihren Airports, obwohl niemand es anderen verbietet gleiche Dienste anzubieten.
Eben, deswegen ist es ja auch kein Monopol. Monopol wäre es, wenn dieser Anbieter so geschützt wäre, dass kein anderer hier rein käme.
Das meinete ich in dem anderen Thread. Nicht die Strecke ist das Entscheidende, sondern die Slots sind das Einschränkende.
ich glaub hier schrieb mal einer was von 200.000 pax pro Jahr ab wann sich eine Konkurenzsitution letztlich lohnen könnte.
Das war Carsten Spohr in einem Interview, glaube Süddeutsche.
Somit werden Berliner vorrangig Easyjet wählen müssen, während Düsseldorfer auf Eurowings 'fliegen' werden, z.B.
Eben. Es gab da gerade eine Untersuchung des Münchner Merkur über die Ticketpreise nach AB auf touristischen Strecken. Alle, die alleiniger Anbietrer waren, habe hier angezogen und nicht wenig. Aber das ist ja etwas gaaaanz anderes ;-)


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