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Airbus will "Aderlass" bei A400M stoppen

Airbus A400M
Airbus A400M, © Airbus

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TOULOUSE - Airbus muss möglicherweise mehr Geld für drohende Verluste beim Pannenflieger A400M beiseitelegen.

Eine mögliche Erhöhung der Rückstellungen für das Militärtransporter-Programm, die "erheblich ausfallen könnte", werde derzeit mit Blick auf die Jahresergebnisse für 2017 geprüft, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Diese werden kommende Woche Donnerstag vorgelegt.

Zugleich steuert der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern auf eine Einigung mit den Käuferstaaten des Militärtransporters zu, um den Vertrag anzupassen und damit seine künftigen Risiken einzuschränken.

Das Unternehmen und die sieben Käuferstaaten - darunter Deutschland - unterzeichneten eine entsprechende Absichtserklärung. Darin verpflichten sie sich laut Airbus unter anderem dazu, den Auslieferungskalender zu aktualisieren und einen Fahrplan für die Fertigstellung der militärischen Fähigkeiten der A400M aufzustellen.

"Wir haben nun eine gute Chance, den Aderlass zu stoppen oder zumindest einzuschränken und die von unseren Kunden benötigten Fähigkeiten zu liefern", erklärte Airbus-Chef Tom Enders.

Der A400M gilt als modernstes militärisches Transportflugzeug der Welt, das Programm hatte aber in den vergangenen Jahren immer wieder Probleme gemacht. Nachdem Airbus wegen des A400M 2016 eine Sonderbelastung von 2,2 Milliarden Euro verbucht hatte, hatte der Konzern neue Zugeständnisse der Käuferstaaten gefordert.

Geringere Vertragsstrafen

Ziel der Verhandlungen war es, die Vertragsstrafen für verspätete Auslieferungen und noch nicht verfügbare Spezial-Fähigkeiten zu senken. Schon 2009/2010 hatte nur eine milliardenschwere Finanzspritze der Käufer das Projekt vor dem Aus bewahrt.

Die Vertragsänderung solle im Laufe des Jahres erfolgen, hieß es in der Mitteilung weiter. "Auf dieser Grundlage sind wir weiterhin dem A440M-Programm verpflichtet", sagte Enders. Das Programm werde seit 2003 "nicht nur durch operative Probleme beeinträchtigt, sondern vor allem durch eine unrealistische Vertragsgestaltung sowie ein unzureichendes Budget".
© dpa-AFX, aero.de | 08.02.2018 07:50

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Beitrag vom 09.02.2018 - 13:05 Uhr
Wie groß das Problem mit der A 400 ist,zeigt ja die Tatsache,dass Deutschland und
Frankreich ,bei den Amerikanern die Lockeed-Martin C130 J bestellt haben.
Beitrag vom 09.02.2018 - 02:02 Uhr
Die Bundeswehr bedient zum einen NATO Verpflichtungen, als auch eigene Auslandseinsätze mit taktischen Transportern. Ja, die C-17 hatte am Anfang massive Probleme, allerdings sind diese Kinderkrankheiten schon lange überwunden und die Maschine ist besonders bei der USAF nicht mehr wegzudenken. Leider wird sie seit einigen Jahren nicht mehr gebaut, so dass eine Beschaffung wohl äußerst unwahrscheinlich sein dürfte. Man musste in Europa wieder sein eigenes Süppchen kochen und nun stehen wir mit dem A400M da, wo wir eben stehen. Schade! Es hätte zumindestens nicht geschadet, damals ernsthaft über eine Teilflotte C-17 nachzudenken. Hat u.a. Großbritannien auch. Dort werden C-17 und A400M parallel betrieben. DIe C-17 ist eben doch nochmal eine Nummer größer und leistungsfähiger. Vor allem war sie damals sofort verfügbar und auch einsetzbar. Bin gespannt, ob es bei den paar Hercules, die ja für die Luftwaffe angeschafft werden sollen bleiben wird, oder ob es doch noch mehr C-130 geben wird.
Beitrag vom 08.02.2018 - 22:14 Uhr
Solang Airbus nicht liefert bzw. die Flieger nur herumstehen, spart die BW richtig Geld.
Man kann noch mal überlegen, was man mit einer Hercules, der C17 oder der A400M anfangen kann und wofür man diese dann auch nutzen will.
Mit dem gesparten Geld kann man zunächst Ersatzteile für die Helis, Panzer etc. beschaffen.


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