Bilanz 2017
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Lufthansa wird nach Rekordjahr (etwas) vorsichtiger

Lufthansa Airbus A340-600
Lufthansa Airbus A340-600, © world-of-aviation.de Björn Schmitt Aviation Photography

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FRANKFURT - Das Pleite-Jahr von Air Berlin hat der Lufthansa den höchsten Gewinn ihrer Geschichte beschert. Der Flugkonzern steigerte sein operatives Ergebnis (bereinigtes Ebit) 2017 um rund 70 Prozent auf knapp 3,0 Milliarden Euro.

Für 2018 rechnet Vorstandschef Carsten Spohr nur mit einem leichten Rückgang - und erwartet bis zum Sommer weiter steigende Ticketpreise. Das Flugangebot will er nun aber doch nicht so stark ausweiten wie zunächst gedacht.

Die Aktionäre reagieren mit gemischten Gefühlen auf die Zahlen. Nachdem die Lufthansa-Aktie zunächst um 1,5 Prozent stieg, fiel sie daraufhin und liegt im frühen Handel derzeit im Minus.

Für 2017 will die Lufthansa die Ausschüttung um 60 Prozent auf 80 Cent je Aktie anheben, wie sie bei der Bilanzvorlage am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. In den kommenden Jahren solle die Dividende mindestens auf dieser Höhe bleiben, sagte Finanzvorstand Ulrik Svensson.

In den vergangenen Jahren hatten die Aktionäre nur 45 bis 50 Cent je Aktie erhalten. Für 2012 und 2014 gingen sie sogar ganz leer aus.

Nun übertraf die Lufthansa mit operativem Gewinn und Dividende jedoch die bereits optimistischen Erwartungen von Analysten. Zum Gewinnanstieg trugen vor allem die Passagier-Airlines Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines und Eurowings, aber auch die Frachttochter Lufthansa Cargo bei, die es dank Sparkurs und guter Geschäfte zurück in die Gewinnzone schaffte.

Lufthansa: Rekordjahr 2017
Lufthansa: Rekordjahr 2017, © Lufthansa

Der Umsatz des Konzerns legte um gut 12 Prozent auf 35,6 Milliarden Euro zu. Unter dem Strich stieg der Überschuss um ein Drittel auf 2,4 Milliarden Euro. Dabei wirkte sich die Einigung mit den Piloten bei den Betriebsrenten mit über einer halben Milliarde Euro positiv aus. Dadurch gelang dem Konzern sein dritter Rekordgewinn in Folge.

Die Lufthansa hatte 2017 schon vor der Air-Berlin-Pleite beim Gewinn kräftig zugelegt. Als der bis dahin zweitgrößten deutschen Fluglinie Mitte August das Geld ausging, rissen sich die Kunden noch stärker um die Tickets der Kranich-Linie und ihrer Tochter Eurowings.

Die schluckte schließlich die Air-Berlin-Tochter LGW und verleibte sich weitere Flieger und Besatzungen der einstigen Konkurrentin ein. Dieses Jahr soll Eurowings auf 185 Flugzeuge erstarken, 2019 werden es 210 Flieger sein.

Die Air-Berlin-Tochter Niki ging an ihren Gründer Niki Lauda, nachdem die EU-Kommission eine Übernahme durch die Lufthansa aus Wettbewerbsgründen zu kritisch gesehen hatte. Brussels Airlines, die Lufthansa Anfang 2017 vollständig übernahm, wird zum Zentrum der Langstreckenstrategie für den Günstigmarkt.

77 Flugzeuge von Air Berlin


Im neuen Jahr soll das Lufthansa-Geschäft auch dank der Übernahmen deutlich wachsen - allerdings nicht so stark wie noch im Januar geplant. Im Vergleich zu 2017 will der Konzern das Flugangebot nun um 9,5 Prozent ausweiten. Anfang Januar hatte Finanzchef Svensson allerdings noch einen Ausbau um insgesamt 12 Prozent angekündigt.

Faktisch wechselten einem Sprecher zufolge 77 Flugzeuge aus der einstigen Air-Berlin-Flotte zum Lufthansa-Konzern, 52 davon zu Eurowings. Einige Maschinen würden an andere Airlines weitervermietet - möglicherweise an die Niki-Nachfolgerin Laudamotion, die mit den Jets und eigenem Personal ab dem Sommerflugplan für den Ferienflieger Condor und möglicherweise auch für Eurowings an den Start gehen soll.
© dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 15.03.2018 07:38

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Beitrag vom 16.03.2018 - 20:34 Uhr
@paulTU154
>
Ich zitiere Sie mal aus einem anderen Forum hier: "Wieder so ein unqualifizierter Kommentar. Woher wollen Sie wissen, ob es sinnvoll war ?"

Verstehe den Zusammenhang nicht. Ich dachte gerade Sie würden Ironie erkennen.
Beitrag vom 15.03.2018 - 20:36 Uhr

@paulTU154
Vielleicht weil es keine echte Alternative mehr gibt?

Und warum nicht? Wäre doch ein leichtes alles besser zu machen und die LH hinwegzufegen ...
Beitrag vom 15.03.2018 - 19:56 Uhr
Wenn das Produkt der LH schlecht wäre, dann würde sich ein Wettbewerber als gute Alternative anbieten, meinen sie nicht?


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