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Norwegian schließt die Reihen

Norwegian Boeing 787 Dreamliner
Norwegian Boeing 787 Dreamliner, © Chris Raezer

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OSLO - Norwegian-Chef Bjorn Kjos sieht sich von Kaufinteressenten umringt - und will nicht so leicht klein beigeben. Er bittet die Aktionäre um Geduld. Der International Airlines Group (IAG) wirft das Norwegian-Management vor, eine schwache Phase der Airline für die Abgabe eines Gebots auszunutzen.

"Der IAG-Vorstoß kam nicht zufällig zu diesem Zeitpunkt", sagte Norwegian-Geschäftsführer Bjorn Kiese auf dem jährlichen Aktionärstreffen. "April und Mai sind die schwächsten Monate im Jahresrhythmus, auch an der Börse. Im Sommer und im dritten Quartal nimmt die Sache Fahrt auf."

Norwegian ist ihm zufolge auch etwas "aus dem Takt" wegen einer Flottenexpansion, der Gründung eines Leasingunternehmens und Verspätungen bei der Stärkung des Eigenkapitals durch den Verkauf von Aktien.

Die Airline hat so viele Bestellungen wie kaum ein Konkurrent getätigt und versucht, 140 bestellte Flugzeuge auf Leasingfirmen umzulagern.

Normalerweise ist das erste Quartal das schwächste für Airlines, dort haben sich Norwegians Gewinneinbußen trotz des frühen Ostergeschäfts auf 232 Millionen US-Dollar summiert. Die Passagierzahlen stiegen im April um 16 Prozent, dennoch hinkte der Absatz der um 44 Prozent ausgedehten Verkehrsleistung hinterher.

Kiese betonte, dass Norwegian keine konkreten Kaufangebote vorlägen. Die IAG hat dagegen vergangene Woche von zwei Angeboten berichtet, die Norwegian ihr zufolge zurückwies.

"Wir haben uns nicht zum Kauf angeboten, andere sind auf uns zugekommen", sagte Kiese. "Die IAG ist nicht der einzige (Interessent). Aber wir sind jetzt erst dabei, die Saat zu säen. Es ist etwas zu früh, um eine Ernte zu verkaufen, die noch nicht eingefahren ist."
© aero.de, Bloomberg | Abb.: Norwegian Air | 10.05.2018 09:49

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Beitrag vom 11.05.2018 - 18:41 Uhr
Die Situation hört sich für Norwegian leider gar nicht gut an. Irgendwie erinnert mich die Situation an People Express. In Erwartung eines starken Aufschwungs im Zuge der Deregulierung des inneramerikanischen Flugverkehrs und der Lockerung des Bermuda Agreements dachte man damals ebenfalls unendlich wachsen zu können. Ein Geschäftsplan der nur das Wachstum vorsieht, aber keine Rückschläge einkalkuliert ist da nicht selten zum Scheitern verurteilt. Und dann noch das Engagement in Argentinien. Der Mann hat für mein Empfinden mehr abgebissen als er kauen kann. Es ist offensichtlich, dass die Branche in Richtung Konsolidierung marschiert. Jetzt noch Kapazitäten auszuweiten ist fahrlässig. Möglicherweise ist das IAG-Angebot das Beste was Norwegian in der jetzigen Situation passieren kann. Kjös sollte realistisch bleiben und zugreifen. Mit dem Erlös aus einem Verkauf lassen sich bald bestimmt auch andere Gelegenheiten günstig wahrnehmen. Potentielle Übernahmekandidaten gäbe es und wird es genügend geben.


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