Flug 3U8633
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Airbus verliert Cockpitfenster

CHENGDU - Ein Airbus A319 der chinesischen Sichuan Airlines verlor auf dem Weg ins tibetische Lhasa die Cockpitscheibe des Copiloten. Wegen des überflogenen Hochgebirges konnte die Crew nicht den üblichen Notabstieg durchführen. Trotz dramatischer Umstände gelang ihr aber eine sichere Notlandung in Chengdu.

Der 2011 in Tianjin endmontierte Airbus A319-133, B-6419 von Sichuan Airlines war am Montag Ortszeit als Flug 3U8633 von Chongqing nach Lhasa unterwegs, als in 9.200 Meter Höhe die rechte Frontscheibe, hinter der der Erste Offizier sitzt, herausgerissen wurde.

Flug 3U8633, © TSL

Die Besatzung fand sich in eisigem Fahrtwind, tosendem Lärm, bei gefährlich niedrigem Druck und bei Sauerstoffmangel inmitten von Splittern wieder und musste dennoch einen kontrollierten Notabstieg einleiten. Wegen der enormen Höhe der überflogenen, tibetanischen Gebirgsregion war der Notabstieg zunächst aber nur auf 6.800 Meter möglich.

Beim explosionsartigen Verlust der Scheibe, die komplett nach außen wegflog, wurde im Cockpit unter anderem die Steuereinheit des Autopiloten teilweise mit herausgerissen und schwer beschädigt.

Die Besatzung kehrte in Richtung Osten um und erreichte flacheres Gebiet, so dass der Sinkflug dort auf 3.000 Meter fortgesetzt werden konnte. Anschließend gelang eine sichere Notlandung in Chengdu. Der Erste Offizier erlitt bei dem Zwischenfall Schnittverletzungen im Gesicht und verrenkte sich die Hüfte. Er kam zur Beobachtung ins Krankenhaus.

Ein Flugbegleiter wurde beim Notabstieg leicht verletzt. Die restliche Besatzung und alle Passagiere kamen mit dem Schrecken davon.
© FLUG REVUE - Sebastian Steinke | Abb.: CAR | 14.05.2018 08:31

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Beitrag vom 15.05.2018 - 22:09 Uhr
Die Frage die sich mir stellt, wie kann so etwas passieren?
Da solch ein Fenster hohen Kräften ausgesetzt ist, sollte auch dementsprechend die Verankerung ausgelegt sein, oder?


Ich kanns auf den Bildern nicht genau erkennen, aber es scheint, als wäre das 'Glas' vom Rahmen separiert.
Beitrag vom 15.05.2018 - 22:06 Uhr
Die Frage die sich mir stellt, wie kann so etwas passieren?
Da solch ein Fenster hohen Kräften ausgesetzt ist, sollte auch dementsprechend die Verankerung ausgelegt sein, oder?
Beitrag vom 15.05.2018 - 11:14 Uhr
Also angeschnallt muss der gewesen sein, sonst wäre er da ausgedrückt worden. Aber den Kopf/Oberkörper würde schon ziemlich Richtung draussen gedrückt haben.
Man denke an den BAC 1-11 Fall, da würde der Captain von einem Flugbegleiter den Rest des Fluges festgehalten, der Oberkörper flatterte bis zur Landung im Wind ... er hat's überlebt.


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