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Wenn die Prognosen eintreffen, verdoppelt sich die Zahl der Flugreisenden bis 2036 auf 7,8 Milliarden - und Pisten, Flughäfen und sogar der Luftraum drohen, aus allen Nähten zu platzen.
In Asien, wo allein die Hälfte der zusätzlichen Flugreisenden erwartet wird, ist das schon jetzt an vielen Terminals der Fall. "Die Infrastrukur ist eine größere Bedrohung für das Wachstum von Airlines als hohe Spritpreise", sagt Qatar Airways-Chef Akbar Al-Baker. "Schon heute fehlen weltweit Kapazitäten in eienr Größenordnung von einer Milliarde Passagiere."
"Es geht nicht nur um Landebahnen, es geht auch um Taxistände und Parkplätze", sagt Rico Merkert, Professor für Transport- und Lieferkettenmanagement an der Universität von Sydney, "In manchen Regionen werden Volkswirtschaften ausgebremst, weil ihre Infrastruktur dem Wachstum nicht standhält."
Asien am Limit
Laut der Asian Sky Group arbeiten acht von elf Terminals in Asien bereits an der Schmerzgrenze. Von den 1.017 Flughäfen der Region ist Hongkong demnach derjenige mit den gravierendsten Engpässen - innerhalb der kommenden zwei Jahre wird es auch in Peking, Manila und Singapur eng.
"Die Flughäfen sind so ausgelastet, dass man keine Slots mehr bekommt", klagt Emirates-Chef Tim Clark. "Wenn man also nach New York oder Los Angeles oder Hongkong oder wohin auch immer will, gibt es keine Slots."
Die Airlinechefs, die sich in dieser Woche beim jährlichen IATA-Treffen ausgetauscht haben, machen die mangelnde Infrastruktur als größten Gegenläufer aus - für sich und für die Weltwirtschaft insgesamt.
"Wir brauchen unbedingt eine geeignete Infrastruktur", sagt Alexandre de Juniac, CEO der IATA. "Überall auf der Welt gibt es ein Problem mit der Infrastruktur, das unserer Ansicht nach nicht richtig angegangen wird."
Langsame Regierungen
Während die IATA Bräsigkeit der Regierungen im Umgang mit dem Problem beklagt, holt Qantas-Chef Alan Joyce gegen private Flughafenbetrieber aus: deren Gebahren führt ihm zufolge zu unlauteren Preisabsprachen auf Kosten der Reisenden und der Airlines.
Trotzdem sieht IATA-Chefökonom Brian Pearce noch Wachstumschancen innerhalb der bestehenden Infrastruktur - etwa, wenn die Flughäfen ihre Landebahnen effizienter nutzen.
Auf den beiden Londoner Flughäfen Gatwick und Heathrow, die nur eine beziehungsweise zwei Landebahnen zur Verfügung haben, starten und landen laut Pearce 40 Flugzeuge pro Stunde. An anderen Drehkreuzen sind es nur halb so viele.
Außerdem könnten Airlines laut Pearce auf größere Flugzeuge umsteigen und die Anzahl an Plätzen pro Flug steiern. In Heathrow haben deswegen schon mehrere Flugkonzerne den Airbus A380 Superjumbo zum Flugzeug der Wahl gemacht.
© Bloomberg, aero.de | Abb.: British Airways | 07.06.2018 08:15
Kommentare (13) Zur Startseite
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Eigentlich müssste dies eine deutlich höhere Zahl sein, oder es ist etwas anderes gemeint und nur schlecht formuliert...Was genau ist das für eine Rechnung? Ist das auf nur eine Landebahn pro Stunde bezogen?
Na ich denke schon, 40 AC‘s pro Bahn und Stunde. Das dürfte schon ein guter Wert sein, 1 1/2 Minuten pro AC im Schnitt.
Das muss schon gut organisiert und getaktet werden.
Zahl ist immer für den Airport. LHT ist koordiniert für 42 Starts und 42 Landungen die Stunde. FRA für je 60 T/L oder 104 im Mischbetrieb.