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"Wenn eine Lampe kaputt ist und immer noch nicht funktioniert, nachdem man die Glühbirne ausgetauscht hat, muss man sie reparieren." Dieses Bild eines ehemaligen Air France-KLM-Chefs trifft die derzeitige Gemengelage beim französisch-niederländischen Airlineriesen.
Wie die französische "lesechos.fr" berichtet, fasst die Führungsebene für die Airlinegemeinschaft eine strukturelle Reform ins Auge, die sich an der britisch-spanischen International Airlines Group und an der Lufthansa orientiert.
Demnach soll es weiterhin einen Konzernchef für die Gruppe Air France-KLM geben, einen für Air France und einen für KLM. Der Gruppenchef soll von der Aufsichtsratpräsidentschaft entbunden und damit entlastet werden, damit er sich um die internationale Strategie der Gruppe kümmern kann.
Die Aufgaben der Gruppe bestünden in der Neuanschaffung von Flugzeugen, der Organisation des gemeinsamen Wartungsapparats und in der Pflege und dem Knüpfen von Allianzen.
Mehr Freiräume für Air France und KLM
Die Chefs von Air France und KLM erhielten in diesem Modell mehr Autonomie in der Leitung der jeweiligen Airline. Bei der Streckenplanung, beim Betriebsablauf und dem heiklen Thema der Verhandlungen mit Gewerkschaften hätten sie weitgehend freie Hand.
Die klare Aufteilung der Zuständigkeiten zwischen dem Gruppenchef und denen der Airlines dürfte die Suche nach nun zwei Nachfolgern für Jean-Marc Janaillac einfacher gestalten. Janaillac ist im Mai zurückgetreten, weil er keine Einigung mit den Air France-Piloten erzielen konnte.
A321LR und A321XLR für die Langstrecke
Ein Weg aus der Starre ist für Air France-KLM dringend geboten. Während die beiden in den vergangenen Wochen mit internen Problemen beschäftigt war, hat sich in Paris eine Langstrecken-Billigkonkurrenz formiert. Mit dabei seit Juli: IAG-Tochter LEVEL.
Die Maschinen könnten nach Informationen der Zeitung dazu genutzt werden, ein Langstreckennetz von der französischen Provinz nach Nordamerika aufzubauen. Zudem scheint die Übernahme weiterer Airlines als Option beim Management gehandelt zu werden. Ein möglicher Kandidat dafür ist laut "La Tribune" XL Airways.
Transavia, die Mittelstrecken-Billigmarke von Air France-KLM, sollte nach dem Wunsch des Managements ihre Flotte auf bis zu 70 Flugzeuge mehr als verdoppeln. Eine Vereinbarung mit der Pilotengewerkschaft, welche die Air France Piloten vertritt, begrenzt die Flotte jedoch auf maximal 40 Flugzeuge. Auch die neue Marke Joon ist in ihrem Wachstum gekappt.
© aero.de | Abb.: Air France-KLM | 06.07.2018 07:53
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