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Nigeria habe einen "großen Bedarf und Wunsch" nach einer nationalen Fluggesellschaft, sagte der nigerianische Luftfahrtminister Hadi Sirika auf der Farnborough Airshow. Ausländisches Know-how und Kapital sollen Nigeria Air noch Ende 2018 in die Luft stemmen.
Siriki streckte in Farnborough die Fühler in Richtung Qatar Airways und Ethiopian Airlines aus. Der Staat ist bereit, mehr als 50 Prozent der neuen Airline an strategische Verbündete außerhalb Nigerias abzutreten. Für den Anfang soll Tilmann Gabriel den Aufbau von Nigeria Air koordinieren.
Im Dezember will Nigeria Air mit 15 geleasten Flugzeugen starten. Innerhalb der nächsten vier Jahre soll sich die Flotte auf 30 Flugzeuge verdoppeln, die ein Streckennetz mit 80 Zielen bedienen. Jedes zweite Ziel soll im Ausland liegen. Laut Gabriel nahm Nigeria Air bereits Kontakt zu Airbus und Boeing auf.
Erste Renderings zeigen Boeing 737 MAX und Airbus A330 in den Farben der neuen Airline.
Schwieriges Terrain
Nigeria Air hofft, Fehler gefloppter Vorgänger zu vermeiden: Nigeria Airways brach 2004 zusammen, der Nachfolger Air Nigeria - gegründet als Joint Venture mit der Virgin Group - scheiterte 2012. Arik Air strauchelte 2016, stellte Langstrecken ein und sagte Boeing einen Auftrag für die 747-8 ab.
Ethiopian Airlines zog ein Übernahmeangebot für Arik Air 2017 zurück, jetzt könnte der einzig nachhaltig profitable Carrier Afrikas Nigeria Air Starthilfe leisten.
Das ölreiche westafrikanische Land ist für ausländische Airlines gleichwohl schwieriges Terrain: 2016 stand Nigeria aufgrund eines Mangels an Devisen bei Airlines mit 600 Millionen US-Dollar in der Kreide. Zahlreiche Firmen, darunter United, Iberia und Lufthansa, stellten ihre Verbindungen daraufhin ein oder fuhren Frequenzen zurück.
Lesen Sie zu diesem Thema auch den Artikel unseres Autors Andreas Spaeth "Afrikas Luftfahrt zwischen Aufbruch und Absturz" vom 13. Mai 2018.
© aero.de | Abb.: Government of Nigeria | 20.07.2018 09:03
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Viele Grüße Torsten