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Preise für Flüge von deutschen Flughäfen gesunken

Easyjet und Ryanair
Easyjet und Ryanair, © Stansted Airport

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WIESBADEN / FRANKFURT - Nach den Preiserhöhungen im Herbst und Winter können Reisende von deutschen Flughäfen inzwischen wieder billiger abheben. Nach Daten des Statistischen Bundesamtes waren Verbindungen im Juni innerhalb Deutschlands im Vergleich zum Vorjahresmonat im Schnitt um 4,3 Prozent günstiger.

Auf Flügen in Europa kosteten Hin- und Rückflug 2,5 Prozent und auf Interkontinentalstrecken 5,3 Prozent weniger. Billiger wurde es vor allem in der Economy Class.

Im Einzelfall kann ein Ticket allerdings mehr kosten als im Vorjahr. "Auf Strecken, wo eine Fluggesellschaft ein Monopol hat, wird weiter an der Preisschraube gedreht", sagte Felix Methmann vom Verbraucherzentrale Bundesverband.

Die Wiesbadener Behörde wertet Linienflüge auf rund 120 Strecken aus, die von deutschen Flughäfen abgehen. Pauschalreiseflüge werden nicht erfasst. Nach den Daten der Statistiker waren vor allem die Inlandsverbindungen nach dem Aus von Air Berlin im vergangenen Herbst gegenüber dem Vorjahr teurer geworden. Erste Rückgänge gab es auf Jahressicht in diesem Frühjahr.

Zu ähnlichen Ergebnissen war auch das Bundeskartellamt gekommen, das gut 56 000 Einzeltickets ausgewertet hatte. Danach kosteten die Lufthansa-Flugscheine auf innerdeutschen Flügen im Herbst 2017 im Schnitt 25 bis 30 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Ein Teil der Preiserhöhung sei auf den starken Rückgang des Platzangebotes nach der Air Berlin-Pleite zurückzuführen, erklärten die Wettbewerbshüter jüngst. Das hätte auch bei einer intakten Konkurrenzsituation zu steigenden Preisen geführt. Nachdem Easyjet Teile von Air Berlin übernommen hatte, seien die Preise auf den entsprechenden Strecken wieder umgehend gefallen.

Die Lufthansa wies darauf hin, dass die Kapazitätslücke im innerdeutschen Luftverkehr inzwischen geschlossen sei. Der harte Wettbewerb führe zu sinkenden Preisen, sagte ein Lufthansa-Sprecher. Die Lufthansa-Tochter Eurowings habe an dem Anstieg der Kapazitäten maßgeblichen Anteil, ebenfalls ausländische Airlines wie Easyjet.

Nach Angaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist das Flugangebot bei Linien- und Pauschalflügen insgesamt gemessen an den Starts im Vergleich zum Vorjahresmonat zuletzt gestiegen. Im Juni lag das Plus bei 4,0 Prozent.

Nach den Daten der Wiesbadener Behörde haben sich die Flugpreise auf innerdeutschen Verbindungen trotz Schwankungen seit 2010 unter dem Strich kaum verändert. Das zeige, wie stark der Wettbewerb sei, erklärten die Statistiker. Ausgewertet wird der Gesamtpreis, einschließlich Zuschlägen, beispielsweise Flughafengebühren.
© dpa-AFX | 23.07.2018 05:54

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Beitrag vom 30.07.2018 - 20:20 Uhr
Ich hatte es so verstanden als hätte schon generell das Wachstum, das primär die LCC gefördert/erzwungen haben, die Problem für alle verursacht.
Länge Schlangen an den Kontrollen, ausgelastetere Slots am Boden und in der Luft, engerer Luftraum, mehr Stress für die Lotsen, etc.
Und das ist meiner Meinung nach auch richtig.
MUC ist vielleicht ein ganz gutes Beispiel. Nehmen wir doch mal die Verkehrszahlen von 1992 am neuen Flughafen. Oder 1993 weil dies das erste volle Jahr war. Gerne auch 1994, ich glaube die Unterschiede waren da noch nicht so hoch.
Dann nehmen Sie die Zahlen von 2016 oder 2017 zum Vergleich. Ich glaube das darf man getrost ordentliches Wachstum nennen. Passagierzahlen, Flugbewegungen, Luftraumverbrauch, Lotsenstress.
Welchen Anteil davon haben denn in MUC Easyjet und die anderen LCC und wieviel Anteil am Zuwachs hat denn z.B. LH? Fliegen die immer noch genauso wenig wie vor gut 25 Jahren?
Beitrag vom 30.07.2018 - 17:57 Uhr
Also, heute muss ich auch mal meinen Senf loswerden.
Es geht um den verlinkten Artikel in der SZ.
Einige Auszüge:
All das wirft ein grelles Licht auf die Lage im deutschen Luftverkehrsmarkt. Fliegen, noch dazu in den Urlaub, das war einmal eine luxuriöse Fortbewegung. Heute ist es für immer mehr Menschen ein Ärgernis. Aber gibt es überhaupt ein Anrecht auf einen Mallorca-Flug für 29,99 Euro, der pünktlich sein soll und bei dem sogar das Gepäck ankommt?
An dieser Stelle wird suggeriert dass die erwähnten Probleme einzig bei den LCC anzutreffen sind.

Ich hatte es so verstanden als hätte schon generell das Wachstum, das primär die LCC gefördert/erzwungen haben, die Problem für alle verursacht.
Länge Schlangen an den Kontrollen, ausgelastetere Slots am Boden und in der Luft, engerer Luftraum, mehr Stress für die Lotsen, etc.
Und das ist meiner Meinung nach auch richtig.

Genauso richtig ist die Aussage im Artikel, dass dieser Event ein Schlaglicht auf die Wachstums-Probleme der Branche wirft.
Ich glaube Kausalität (LCC verursachten das Problem in München) hat er im Artikel nicht unterstellt.
Das habe ich auch so verstanden, sehe es aber nicht als richtig. Wenn ein Flughafen alle Slots vergibt, muss er auch die Infrastruktur bereitstellen das dies auch abgewickelt werden kann. Das kann man dem Kunden (hier Airline) doch nicht vorwerfen. Wenn ein Flughafen geschlossen wird, unbestimmt, kann man mit 100 Mann am Ticketschalter sitzen und kann auch nichts machen. Hier wird medienwirksam alles, Wetter, Sicherheit, Streik ja und auch knappe Kalkulation der Airlines bunt gemischt und die Anti LCC Suppe gekocht. Das bei Easy und Ryan die OPs jahrelang stabil lief bis die Airports noch ein paar Slots gefunden und hineigewurtscht haben, darüber redet keiner. Aber morgen kaufen alle wieder die billigen Tickets.
Beitrag vom 30.07.2018 - 15:26 Uhr
Also, heute muss ich auch mal meinen Senf loswerden.
Es geht um den verlinkten Artikel in der SZ.
Einige Auszüge:
All das wirft ein grelles Licht auf die Lage im deutschen Luftverkehrsmarkt. Fliegen, noch dazu in den Urlaub, das war einmal eine luxuriöse Fortbewegung. Heute ist es für immer mehr Menschen ein Ärgernis. Aber gibt es überhaupt ein Anrecht auf einen Mallorca-Flug für 29,99 Euro, der pünktlich sein soll und bei dem sogar das Gepäck ankommt?
An dieser Stelle wird suggeriert dass die erwähnten Probleme einzig bei den LCC anzutreffen sind.

Ich hatte es so verstanden als hätte schon generell das Wachstum, das primär die LCC gefördert/erzwungen haben, die Problem für alle verursacht.
Länge Schlangen an den Kontrollen, ausgelastetere Slots am Boden und in der Luft, engerer Luftraum, mehr Stress für die Lotsen, etc.
Und das ist meiner Meinung nach auch richtig.

Genauso richtig ist die Aussage im Artikel, dass dieser Event ein Schlaglicht auf die Wachstums-Probleme der Branche wirft.
Ich glaube Kausalität (LCC verursachten das Problem in München) hat er im Artikel nicht unterstellt.


Dieser Beitrag wurde am 30.07.2018 15:26 Uhr bearbeitet.


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