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Im Falle eines solchen "harten" Brexits wäre die Europäische Luftfahrtbehörde EASA nicht mehr für Großbritannien zuständig. Airlines und Flugzeugbauern bereitet dieses Szenario Sorgen.
Airbus etwa produziert Tragflächen in Großbritannien. Ohne entsprechende Vereinbarung zwischen dem Land und der EU blieben die Teile ohne die nötige Zertifizierung, um außerhalb Großbritanniens weiterverarbeitet und eingesetzt werden zu können.
Laut der britischen Luftfahrtbehörde gibt es derzeit keine direkte Abstimmung mit der EASA über die Vorbereitungen auf einen möglichen "harten" Brexit. Sowohl die Behörde als auch die EASA bevorzugen demnach, dass der status quo beibehalten wird. Dennoch suchen die Briten bis zu 20 Ingenieure und loten aus, welchen Aufwand eine eigene Zertifizierungsstelle mit sich bringen würde.
Bilaterale Abkommen
Premierministerin Theresa May steht unter Druck zu zeigen, dass sie sich auch vom Verhandlungstisch verabschieden würde, falls die EU-Verhandlungsführer ihren sogenannten Chequers Plan für eine Einigung ablehnen.
In diesem Zusammenhang hat die Regierung einige Dokumente veröffentlicht, die Unternehmen als eine Art Gebrauchsanweisung für einen "harten" Brexit dienen sollen.
Zudem konzentriert sich die britische Luftfahrtbehörde darauf, bilaterale Abkommen mit den drei wichtigsten außer-europäischen Herstellerländern von Flugzeugen - den USA, Brasilien und Kanada - auszuhandeln.
Diese sogenannten BASAs ermöglichen es den beteiligten Ländern, gegenseitig ihre Luftfahrtprodukte als sicher anzuerkennen. Zwischen den USA und Großbritannien gibt es bereits eine solche Vereinbarung - sie schließt jedoch die Reparatur und Wartung von Flugzeugen in Großbritannien aus, die in den USA registriert sind.
Die britische Luftfahrtbehörde hofft laut ihrem Verteter für politische Angelegenheiten Tim Johnson inständig auf eine Einigung zwischen der EU und Großbritannien.
© aero.de, Bloomberg | Abb.: Airbus | 06.09.2018 10:52
Kommentare (2) Zur Startseite
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Für die Industrie natürlich ein Desaster.
Darüber hinaus bleiben bei einem Austritt ohne Vertrag die Besitzverhältnisse an den Airlines problematisch. Sie müssten nämlich mehrheitlich in der Hand europäischer Investoren liegen.
D.h. z.B. British Airways müsste, um den gleichen Verkehr aufrecht zu halten, umstrukturieren, also die Mehrheit abgeben.
Übrigens sind Boris Johnson, Farage u.a. schon längst von der Fahne gegangen und haben dem Wahlvolk den angerichteten Schaden hinterlassen.
Das wird in jedem Fall sehr interessant, wenn auch nicht unbedingt lustig.