Eric Schulz
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Airbus tauscht Verkaufschef aus

Eric Schulz
Eric Schulz, © Airbus

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TOULOUSE - Airbus muss einen wichtigen Posten schon nach kurzer Zeit wieder neu besetzen. Verkaufschef Eric Schulz verlässt das Unternehmen nach 231 Tagen im Amt aus persönlichen Gründen. Seine Aufgaben übernimmt mit sofortiger Wirkung der bisherige ATR-Chef Christian Scherer.

Schulz war erst im vergangenen November zum Nachfolger des legendären John Leahy ernannt worden.

Nachdem Medien bereits zuvor über den anstehenden Wechsel auf der Position berichtet hatten, war der Kurs der Airbus-Aktie zeitweise um mehr als zwei Prozent abgesackt. Nach Bekanntgabe des Nachfolgers reduzierten sich die Kursverluste bis zum Handelsschluss in Frankfurt auf 1,12 Prozent.

Der 56-jährige Scherer führte seit 2016 den Propellerflugzeug-Hersteller ATR, ein Gemeinschaftsunternehmen von Airbus und dem italienischen Leonardo-Konzern. Jetzt ist er einem Sprecher zufolge der erste Deutsche auf dem Posten des Airbus-Verkaufschefs.

Sein Vater war der Flugversuchsingenieur Günter Scherer, der beim Erstflug des ersten Airbus-Jets A300 im Jahr 1972 mit an Bord war. Er starb im Mai 2018 in Toulouse, wo auch sein Sohn Christian aufwuchs.

Der frühere Rolls-Royce-Manager Schulz hatte den Posten erst im Januar von Leahy übernommen, der nach 24 Jahren als Airbus-Verkaufschef in Rente ging. Der als legendär geltende Leahy, der in seiner Karriere Flugzeuge im Wert von mehr als einer Billion US-Dollar verkauft hatte, hatte seinen Ruhestand mehrfach verschoben, bis mit Schulz ein Nachfolger gefunden war.

Kurz vor dem Wechsel im Januar rettete Leahy noch die Zukunft der A380, indem er einen Großauftrag von Emirates hereinholte. Durch eine zeitliche Streckung der Produktion und die Neubestellung betrachtet Airbus die Zukunft der A380 bis ins nächste Jahrzehnt gesichert.

Zuvor hatte Leahy selbst ein Produktionsende für den Riesenflieger ins Spiel gebracht, für den Airbus seit Jahren kaum noch Käufer findet.

Boeing liegt 2018 in Führung

Airbus kämpft wegen Problemen mit Zulieferern damit, die Produktion der Mittelstreckenjets der A320neo-Reihe wie geplant weiter hochzufahren. Vor allem technische Mängel an den Triebwerken des US-Herstellers Pratt & Whitney warfen die Produktion immer wieder zurück.

Die Mittelstreckenjets sind das meistgefragte Flugzeugsegment, und Airbus hatte den weltgrößten Flugzeugbauer Boeing bei den Neubestellungen weit hinter sich gelassen. Bei der Flugzeugmesse in Farnborough im Juli konnte Boeing aber mehr Aufträge hereinholen als der europäische Rivale. Auch insgesamt lief es bei den Amerikanern im Neugeschäft zuletzt besser.

Schulz fädelte in Farnborough Aufträge für 431 Flugzeuge im Wert von 62 Milliarden US-Dollar ein - die meisten Kaufzusagen sind bisher allerdings noch nicht in trockenen Tüchern.
© dpa-AFX | Abb.: Airbus | 13.09.2018 17:58

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Beitrag vom 14.09.2018 - 20:58 Uhr
Oha, da muss ja Vieles verdammt schlecht gelaufen sein.... Oder der Koloss Airbus war zu träge. Da wäre aber vorher schon was durchgesickert...


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