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Flughafen Bern sucht neue Airlines

Saab 2000 der Skywork Airlines
Saab 2000 der Skywork Airlines, © Skywork

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BERN - Nach dem Konkurs der SkyWork Airlines muss der Flughafen Bern seinen Personalbestand reduzieren und Investitionsprojekte einfrieren. Der Schweizer Airport sucht bis Jahresende einen neuen Airlinepartner für den Linienverkehr, will Strecken aber nicht aus eigener Tasche bezuschussen.

Mit dem Ende der SkyWork Airlines "ist die Ära der Berner Homecarrier zu Ende gegangen, und dies trotz langjähriger und namhafter Unterstützung durch den Flughafen und seiner Aktionäre", sagte der Verwaltungsratspräsident der Flughafen Bern AG, Dr. Beat Brechbühl.

Für den Flughafen steht nun die Sicherung der Liquidität im Vordergrund. Der Verwaltungsrat hat deshalb die vorübergehende Sistierung aller größeren Investitionsprojekte beschlossen, so auch der 4. Ausbauetappe. Damit tritt der Airport auf die Kostenbremse und reduziert die Komplexität.

Der Personalbestand wird dem reduzierten Betrieb angepasst, es fallen rund zehn Stellen weg. Dies erfolge durch natürliche Fluktuation, ordentliche Pensionierungen, Nichtbesetzung von Vakanzen, sowie der Auflösung des Anstellungsverhältnisses von fünf Festangestellten. Zugleich werde die Einführung von Kurzarbeit für gewisse Betriebsbereiche notwendig. Das Paket flankieren weitere Maßnahmen zur Kostensenkung.

"Die Grundsatzfrage, die sich stellt, ist, ob die Berner/innen eine oder mehrere Ganzjahres-Linienanbindungen wollen und wieviel dieses Angebot ihnen wert ist", sagte Beat Brechbühl. Grundsätzlich gäbe es ein Marktpotential von mindestens einer Hub-Anbindung zum Beispiel nach München, sofern die Verbindung regelmäßig - der Flughafen denkt an zwei Flüge am Tagesrand -, zuverlässig und nachhaltig geflogen werden kann.

Der Flughafen will eine solche Linie aber "weder disponieren noch finanzieren", sondern lediglich die Infrastruktur-Plattform für interessierte Fluggesellschaften anbieten.

Entsprechend hat der Flughafen entschieden, in zwei Phasen vorzugehen: Bis Ende Jahr lotet er aus, ob dem Potenzial auch ein entsprechendes Angebot gegenübersteht, das kommerziell für den Flughafen und für eine Airline Sinn macht – weder soll diese noch der Flughafen eine Strecke subventionieren, wenn es sich betriebswirtschaftlich nicht rechnet.

Das könnte einzig die öffentliche Hand, wenn sie aus Standortüberlegungen und volkswirtschaftlichem Interesse eine Linie bestellen und das Defizit abgelten würde. "Dies ist nicht so abwegig und geschieht im benachbarten Ausland häufig", heißt es in einer Medienmitteilung des Flughafens.

Plan B: Ferienflüge und Allgemeine Luftfahrt

"Wir stehen in intensivem Austausch mit Regionalfluggesellschaften, die über passendes Fluggerät verfügen und unterstützen sie in der Erstellung ihrer Business Pläne. Der Entscheid liegt letztlich bei den Fluggesellschaften", sagte Flughafenchef Mathias Gantenbein.

Können die Lücken im Streckennetz nicht kommerziell sinnvoll geschlossen werden, wird der Flughafen in seiner Planung davon ausgehen, dass der saisonale Linienverkehr (Ferienflüge) zusammen mit Business Aviation, Rettungsfliegerei, Ausbildung und Kleinaviatik den Verkehr auf dem Flughafen Bern prägen wird.
© FLUG REVUE - KS | Abb.: Skywork Airlines | 25.09.2018 07:01


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