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London erstellt Checkliste für harten Luftfahrt-Brexit

Flughafen London-Gatwick
London Gatwick Airport, © Gatwick Airport

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LONDON - Easyjet-Chef Johan Lundgren kann sich selbst im Fall eines Brexit ohne Deal nicht vorstellen, dass Flugzeuge am Boden bleiben. Ganz abwegig sind Turbulenzen für die britische Luftfahrt nach dem 29. März 2019 dennoch nicht. Die Regierung in London bereitet Airlines sachte auf den Ernstfall vor.

Die Brexit-Verhandlungen stecken fest. Doch "Luftfahrt ist von absolut höchster Bedeutung für die britische Wirtschaft", bekräftigte die britische Regierung die Sonderstellung der Fliegerei.

Daher will Großbritannien alle Zertifikate der europäischen Luftfahrtbehörde EASA für eine Übergangszeit von zwei Jahren nach dem 29. März 2019 anerkennen.

Das Problem: umgekehrt gibt es bisher keine Anzeichen, dass die EU britische Zeugnisse für Flugzeuge, Teile, Plioten, Flugbegleiter oder Ingenieure ebenfalls weiter anerkennen will oder wird.

Wer in der EU Flugzeuge "unter britischen Zertifikaten betreibt" sollte sich langsam mit den zuständigen EU-Behörden in Verbindung setzen, rät die Regierung. London stelle EU-Airlines uneingeschränkte Flugrechte "in Aussicht", heißt es in dem Papier weiter. "Wir erwarten, dass dies wechselseitig gilt."

Passagiere müssen sich nach dem Brexit-Stichtag auf verschärfte Personen- und Gepäckkontrollen an EU-Flughäfen gefasst machen, räumt London ein. "Damit wird immer klarer, dass ein No-Deal-Brexit zu Disruptionen für Passagiere und Unternehmen führen kann", sagte der Chef des britischen Luftfahrtverbands Paul Everitt.

No deal, no flights?

Easyjet-Chef Johan Lundgren hält ein Grounding-Szenario für undenkbar. Für den Luftverkehr werde es auch ohne Deal "mindestens eine Art Basisabkommen" geben, sagte Lundgren. Sicherheitshalber hat sich Easyjet mit einer in Österreich ausgestellten Betriebsgenehmigung in der EU verankert und hält Piloten zur Ummeldung ihrer Lizenzen an.

Ryanair-Chef Michael O`Leary geht ebenfalls davon aus, dass sich London und Brüssel in Luftfahrtfragen früher oder später zusammenraufen werden. Jedes "no flights-Szenario wird maximal ein paar Tage oder Wochen andauern", sagte der Manager. "Danach wird die Politik das verdammt schnell lösen.
© aero.de, Bloomberg News | Abb.: Gatwick Airport | 25.09.2018 09:55

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Beitrag vom 26.09.2018 - 07:33 Uhr
Hier wird viel Panik gemacht, gerade seitens der Funktionäre, die sich über die Jahrzehnte ein bequemes Leben in dem von ihnen Bürokratiedickicht eingerichtet haben.

„Bürokratiedickicht“ wie z.B. die Vorschriften der EASA?

Überzeugend ist ein Bündnis dann, wenn es auf Freiwilligkeit und nicht auf Zwang und Drohungen beruht, Großbritannien ist ein starkes Land, wenn Europa die freundliche Hand nicht ausstreckt, werden es andere tun, USA, Rußland, China, Brasilien, Indien und Japan sind nur einige davon.

Das UK hatte bisher bereits den sogenannten „Britenrabatt“ auf Zahlungen an die EU. Jetzt will das Land ganz auf Zahlungen verzichten aber weiterhin die Vorteile der EU genießen? Da sagt die EU zurecht: so nicht.

Die Drohungen kommen im Übrigen von der Insel. Nur sie sind recht hohl. Austreten und dann damit drohen dem Club fern zu bleiben, wenn man keine Gratis-Mitgliedschaft bekommt.

Das UK will alleine bessere Verträge mit anderen Ländern aushandeln als die EU? Viel Erfolg!

Russland? Der freie Austausch von Nervengiften aller Art!
Beitrag vom 25.09.2018 - 21:56 Uhr
Hier wird viel Panik gemacht, gerade seitens der Funktionäre, die sich über die Jahrzehnte ein bequemes Leben in dem von ihnen Bürokratiedickicht eingerichtet haben.

Überzeugend ist ein Bündnis dann, wenn es auf Freiwilligkeit und nicht auf Zwang und Drohungen beruht, Großbritannien ist ein starkes Land, wenn Europa die freundliche Hand nicht ausstreckt, werden es andere tun, USA, Rußland, China, Brasilien, Indien und Japan sind nur einige davon.
Beitrag vom 25.09.2018 - 21:28 Uhr
@Debaser,

in der EU läuft vieles schief.
Wenn es aber um Verträge geht zählt nur die Wirtschaftskraft. Das musste May in Indien erleben. Trump wird bei Wirtschaftsangelegenheiten seine Forderungen durchsetzen und kaum verhandeln - dazu ist GB zu klein.


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