Flug AC759
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NTSB: Technik soll Katastrophen verhindern

Air Canada Airbus A320
Air Canada Airbus A320, © Lord of the Wings

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SAN FRANCISCO - Am 7. Juli 2017 entging der Flughafen San Francisco nur knapp einer Katastrophe: ein Airbus A320 von Air Canada zog mit einem Abstand von wenigen Metern über vier vollbetankte Flugzeuge hinweg. Neue Technik und Ruheregeln für Piloten sollen solche Vorfälle in Zukunft verhindern.

AC759 flog am 7. Juli 2017 Rollweg C an, der parallel zur Landebahn 28R verläuft. Auf 28R hätte der Airbus A320 aufsetzen sollen, doch die Piloten verlieren die Orientierung und ziehen mit minimalem Abstand über vier startbereite und vollbetankte Airliner hinweg - neuesten Ermittlungsergebnissen zufolge trennten die Flugzeuge nur drei bis sechs Meter.

Alle Beteiligten sind an jenem Tag nur knapp einer Katastrophe entgangen. Seitdem ermittelt die US-amerikanische Verkehrssicherheitsbehörde NTSB in dem Fall. In diesen Tagen will sie ihre Ergebnisse bekanntgeben und Empfehlungen veröffentlichen, wie solche brisanten Situationen zukünftig verhindert werden können.

Laut eines Insiders gehen die Ermittler davon aus, dass die Piloten beim Landeanflug auf San Francisco müde waren. Deswegen und weil sie die Hinweise der Flugsicherung (NOTAM) nicht aufmerksam gelesen hatten, verwechselten sie demnach Landebahn und Taxiway. Piste 28L war in jener Nacht wegen Wartungsarbeiten gesperrt.

AC759
Das NTSB veröffentlichte eine Skizze und die Aufnahme einer Flughafenkamera, die Flug AC759 über Taxiway C zeigt, © NTSB

Eine sehr helle Ausleuchtung der Baustelle irritierte auch eine andere Crew im Anflug auf San Francisco, vermerkt ein Zwischenbericht des NTSB.

Forderungen des NTSB

Nun fordert das NTSB sein kanadisches Pendant dazu auf, Regeln für Flüge in die USA zu verschärfen und Ruhezeiten bei Flügen in andere Zeitzonen von acht auf zehn Stunden zu erhöhen.

Das NTSB bereitet zudem eine Reihe von Empfehlungen an die US-amerikanische Luftfahrtaufsicht FAA vor, die Vorfälle wie den in San Francisco zukünftig verhindern sollen. Unter anderem sollen FAA und Flugzeugbauer Frühwarnsysteme entwickeln, die automatisch Alarm schlagen, wenn Piloten die falsche Landebahn anfliegen.

Flug AC759 in SFO am 07. Juli 2017, © NTSB

Zudem soll die FAA Radarsysteme dahingehend weiterentwickeln, dass sie Flugzeuge beim Landeanflug nachverfolgen und die Flugsicherung warnen, wenn ein Flugzeug dabei ist, auf dem Taxiway zu landen.

In den vergangenen zwei Jahren kam es in den USA knapp 600 Mal vor, dass Flugzeuge auf dem falschen Runway oder dem falschen Flughafen gelandet sind. Im Januar 2018 verwechselten Aeroméxico-Piloten ebenfalls die Landebahnen auf dem SFO.
© Bloomberg, aero.de | Abb.: SFO | 25.09.2018 11:22

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Beitrag vom 25.09.2018 - 15:26 Uhr
Ja was denn noch alles? Ein Warnsystem wenn der Pilot die Mütze verkehrt herum aufgesetzt hat?
Am besten gleich auf TEARS umrüsten.
 https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwiD0IyroNbdAhUEiIsKHZ7WCJkQFjAAegQICRAC&url=http%3A%2F%2Fwww.airbuspilot.ch%2Fwp-content%2Fuploads%2FAirbus-Ein-Flugzeug-f%25C3%25BCr-Profis.pdf&usg=AOvVaw2mxbTOwOXdy1oGWawa2UJH
Beitrag vom 25.09.2018 - 14:01 Uhr
Korrigiert mich, wenn ich falsch liege aber haben ein solches System namens RAAS nicht schon einige Fluggesellschaften in ihren Flugzeugen verbaut?
Im Falle von AC759 hätte es dann die akustische Warnung "Approaching Taxiway" gegeben, hätte Air Canada das System installiert.
Beitrag vom 25.09.2018 - 13:48 Uhr
>>> Unter anderem sollen FAA und Flugzeugbauer Frühwarnsysteme entwickeln, die automatisch Alarm schlagen, wenn Piloten die falsche Landebahn anfliegen.


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