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Durch die Neueinsteiger nahm die Zahl der Lokalpassagiere überproportional um 30 Prozent zu. Gleichzeitig stieg das Transitaufkommen um 7,2 Prozent auf 0,46 Millionen Umsteiger und der Gesamtverkehr um 15,7 Prozent auf 20.256 Starts und Landungen, wie der Flughafen mitteilte.
Vor sechs Monaten traten in Wien gleich drei Günstigairlines die Nachfolge der Air Berlin-Gruppe an. Nach einer Preisschlacht im Sommer, die in 100.000 Ein-Cent-Tickets der IAG-Tochter Level gipfelte, haben sich die Tarife inzwischen etwas normalisiert.
Die Flugpreise liegen wieder in einer normalen Spanne zwischen 20 und 200 Euro. IAG-Chef Willie Walsh rechnet 2019 mit einer weiteren Stabilisierung.
Laudamotion
Während sich Laudamotion, seit August 2018 eine Tochter der irischen Ryanair, im Sommer noch auf Touristikmärkte konzentrierte, nahm die Niki-Nachfolgerin zum Winterflugplan wieder Städteflüge auf.
Insgesamt bietet Laudamotion in Wien mit acht Airbus A320/A321 40 Ziele in 15 Ländern an, teilweise nur saisonal. Neue Städteziele sind ab Februar 2019 Stuttgart und Kiew. Zum Sommerflugplan kommen sieben Touristikziele in Griechenland und Marrokko dazu, sowie zusätzliche Frequenzen auf neun Bestandsstrecken.
Level
Nach der gescheiterten Übernahme von Niki zog IAG in Wien mit Anisec Luftfahrt eine eigene Airline auf die seit Juni unter der Günstigmarke Level produziert. Mit vier in Wien stationierten Airbus A321 Flugzeugen aus Beständen der Air Berlin umfasst ihr Netz inzwischen 16 Destinationen in sechs Ländern - großteils Städteziele mit hohem Touristikaufkommen.
Anisec wird künftig weitere Basen aufbauen. Als nächsten Standort nannte Walsh Amsterdam. Strukturelle Anpassungen seien auch für Wien geplant. Ab Sommerflugplan kommt in Wien eine kleinere A320 zum Einsatz, meldet der Datendienst routesonline.com.
Wizz Air
Dritter im Bunde ist die ungarische Wizz Air mit derzeit drei in Wien stationierten Airbus-Flugzeugen. Der osteuropäische Marktführer startete im Juni in Wien erstmalig zu paneuropäischen Zielen, überwiegend auf Nischenmärkten. Zum Sommerflugplan soll die Flotte um zwei weitere Airbus A321 erweitert werden
Auf wettbewerbsintensiven Primärmärkten hält sich Wizz Air noch zurück. Aktuell fliegt die Airline in Westeuropa Mailand-Malpensa, Rom Fiumicino, Lissabon und Madrid an, in Osteuropa Warschau-Chopin und Kiew-Zhuliany sowie in Israel Tel Aviv. Insgesamt umfasst ihr Angebot am Standort 32 Ziele in 21 Ländern.
Wenige Überschneidungen
Trotz vieler neuer Strecken - Wettbewerb und Marktüberschneidungen bleiben überschaubar, sowohl unter den Günstiganbietern als auch mit Austrian Airlines. Von 88 Strecken der drei Neueinsteiger überlappen sich nur 18 mit dem Full-Service-Carrier. Nicht berücksichtigt sind saisonale Touristikziele der Austrian.
Laut Flughafen Wien teilen sich derzeit 15 Airlines den Günstigflugmarkt, darunter vier mit einem österreichischen AOC: Easyjet Europe, Eurowings Europe, Laudamotion und Anisec (Level). Ihr Marktanteil (Passagiere) stieg im November um fünf Punkte auf rund 25 Prozent.
Im Vollservice-Segment kamen Austrian Airlines im November auf einen Anteil von 47,5 Prozent und alle Star-Alliance-Airlines-Partner zusammen auf rund 65,0 Prozent.
Mit einem systemweiten Transferanteil von rund 50 Prozent verbuchte der österreichische Flagcarrier zum Beginn des Winterflugplans im Europaverkehr einen Zuwachs von 8,9 Prozent und auf der Langstrecke 18 Prozent.
Der Boom am VIE spiegelt sich auch in den Nächtigungszahlen der Stadt Wien wieder. Sie stiegen im November um 15,5 Prozent auf 1,3 Millionen. Die stärksten Zuwächse verzeichnete die Incoming-Touristik aus China, den USA, Großbritannien, Frankreich und Spanien.
© aero.at | Abb.: Laudamotion | 17.12.2018 12:52
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