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Allein in den Monaten August, September und Oktober habe seine Einrichtung so viele Anträge erhalten wie im gesamten vergangenen Jahr. Die SÖP zählte 15 601 Fälle im Jahr 2017, davon betrafen 11 120 Flugreisen.
In diesem Jahr erreichten die Schlichtungsstelle bis zum 7. Dezember 30 144 Anträge, wie aus einer Aufstellung der SÖP hervorgeht. Das ist abermals ein Rekord. Davon entfielen 26 266 Beschwerden auf Flugreisen (87 Prozent) und 2989 auf Bahnfahrten (10 Prozent). Der kleine Rest bezog sich auf Fernbusse und den öffentlichen Nahverkehr.
Die bei Flügen und Zugreisen "besonders häufig aufgetretenen Probleme, einen planmäßigen Verkehr zu gewährleisten", gehörten zu den Hauptgründen für die sprunghaft gestiegene Fallzahl, stellte Klewe fest. Die Reisenden wüssten zunehmend um ihre Rechte und forderten sie ein. Außerdem steige der Bekanntheitsgrad der SÖP weiter, und die Betroffenen schätzten es, dass sie mit Hilfe der Stelle die komplette Ausgleichszahlung oder Entschädigung ohne Abzüge oder andere Kosten erhielten.
Für den unregelmäßigen Luftverkehr gab es eine Reihe von Gründen. Die Fluggesellschaften nannten Engpässe bei den Flugsicherungen, Fluglotsenstreiks, lange Wartezeiten bei den Passagierkontrollen und eine Häufung von Unwettern. Hinzu kamen die Folgen der Pleite der einst zweitgrößten Fluglinie Air Berlin im vorigen Jahr. Die Lufthansa-Tochter Eurowings sowie die Billig-Airline Easyjet übernahmen zwar die meisten Flugzeuge; deren Ummeldung und die Einbindung der Crews in die Flotten dauerten jedoch einige Monate. Die Deutsche Bahn hatte mit Störungen bei ihren Zügen und auf dem Schienennetz zu kämpfen.
Klewe nannte es "besonders erfreulich, dass sowohl Verbraucher als auch Verkehrsunternehmen unseren Schlichtungsempfehlungen in den meisten Fällen zustimmen". Damit würden diese, einem Vertrag gleich, verbindlich. Die Schlichtungsquote, also der Anteil erfolgreicher Schlichtungen, lag nach SÖP-Angaben in diesem Jahr im Bereich Flüge bei 86 Prozent (Vorjahr: 76 Prozent), bei den Bahnreisen waren es 79 Prozent (Vorjahr: 73 Prozent).
© dpa-AFX | Abb.: Symbolbild | 14.12.2018 07:15
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