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Flugbereitschaft prüft Airbus A330 und A350

A340-300 Konrad Adenauer
Luftwaffe A340-300 Konrad Adenauer, © Deutsche Lufthansa AG

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BERLIN - Die Bundeswehr will Konsequenzen aus dem Pannenflug von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum G20-Gipfel ziehen.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) sagte der "Bild am Sonntag": "Dass die Kanzlerin verspätet zu G20 kam, war bitter. Damit sich so etwas nicht wiederholt, stocken wir jetzt bei den Besatzungen auf und prüfen die Beschaffung von ein oder zwei weiteren Flugzeugen für die Langstrecke."

Merkel musste Ende November ihre Anreise zum Gipfel in Argentinien unterbrechen, weil das Funksystem der Regierungsmaschine ausfiel. Bei international herausragenden Terminen wie G20-Gipfeln oder Nato-Treffen soll deshalb dem Bericht zufolge künftig eine komplette Flugzeug-Crew als Notfallreserve bereit stehen.

Nach dem Vorfall auf dem Weg nach Buenos Aires konnte die Luftwaffe die Kanzlerin nicht in einem anderen Flugzeug rechtzeitig zum G20-Gipfel fliegen, weil keine einsatzfähige Crew der Flugbereitschaft zur Verfügung stand. Merkel wich auf einen Linienflug aus.

Von der Leyen stellte ihre Pläne für eine Erweiterung der Flugbereitschaft am Mittwoch im Kabinett vor. Die Bundeswehr hält demnach die Beschaffung mindestens eines dritten Langstreckenflugzeugs vom Typ A330 oder A350 für erforderlich. Aktuell verfügt die Flugbereitschaft über zwei A340.

Die Kosten für den Kauf eines A330 oder A350 liegen je nach Ausstattung und ob sie gebraucht oder neu erworben werden zwischen 200 und 300 Millionen Euro. Das Geld für die Neuanschaffungen soll von der Leyen zufolge aus dem Bundeshaushalt kommen.

"Selbstverständlich darf der Transport der Regierungsmitglieder zu wichtigen Terminen nicht zu Lasten der Luftwaffe gehen, die ihr Budget für Hubschrauber und Flugzeuge in den Einsätzen braucht", sagte sie.

Ein in diesem Jahr umgebauter Airbus A321, der unter anderem für Merkel zur Verfügung stehen wird, soll im Januar in den Einsatz gehen, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte.
© dpa-AFX, aero.de | 16.12.2018 09:15

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Beitrag vom 17.12.2018 - 20:35 Uhr
Ein drittes Langstreckenflugzeug sehe ich durchaus als sinnvoll an.
Einfaches Szenario: Eines der beiden jetzigen Flugzeuge ist aufgrund von größeren Wartungsarbeiten gerade nicht einsatzfähig. Ein Regierungsmitglied möchte mit dem einzigen verbleibenden Flugzeugzeug zu einem wichtigen Termin reisen. An diesem Flugzeug tritt ein beliebiger Defekt auf, der sich nicht kurzfristig beheben lässt. Schon war´s das mit dem Terminplan des Regierungsmitglieds.
Von daher dürfte ein drittes Flugzeug absolut Sinn machen, damit bei geplanten Wartungsarbeiten immer zwei einsatzfähige Flugzeuge vorhanden sind.
(Natürlich nur in Verbindung mit der dazugehörigen Crew und der entsprechenden Wartung...)


Bei großen Staatsbesuchen des BP, der BK`lin, AM etc. sind i.d.R. größere Delegationen unterwegs. Pressevertreter, Stäbe, Staatsminister/-sekretäre und hohe Beamte, Personenschutz/BKA, hochrangige Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft. Hinzu kommt das militärische Flugpersonal: Techniker, Lademeister, FA´s, Sicherungsstaffel und und und...
Diese müssen alle irgendwie zum Ziel gebracht werden.


Ginge es nur darum, dass der Herr BP einen Staatsbesuch in Nigeria plane, könnte er ohne weiteres in eine der Global Express einsteigen, kann seinem Counterpart die Hände schütteln, Fotos machen und dann: ab nach Hause.
So läuft das aber nicht. Die Staatsbesuche sind von Haus aus so komplex angelegt, weil in derem Verlauf möglichst viele Punkte besprochen und verhandelt werden wollen. Dazu benötigt man nun mal eine entsprechend umfangreiche Delegation. Diese auf Charterflügen oder Linienflieger zu verteilen wäre einfach unmöglich.

Dies rechtfertigt aber nicht zwingend, sich noch einen dritten Langstreckenflieger zuzulegen. Dieser produziert neben dem Kaufpreis und der technischen Aufrüstung zusätzliche Betriebskosten, die zu Lasten der Steuerzahler gehen.

Ich verstehe die ganze Aufregung um die Panne nicht. Dumm gelaufen, peinlich. Das war einfach Pech und mehrere ungünstige Faktoren kamen da zusammen. Alles in allem finde ich aber die Flugbereitschaft unverdienterweise ins schlechte Licht gerückt.
Die Medien haben recht sachlich von dieser Pleite berichtet, aber die Interpretation dessen, wie die FlBschft aufgestellt, ausgerüstet ist, wie es um deren Leistungsfähigkeit aussieht und wie man diese Probleme am besten löst: tja, diese Hereininterpretiererei lese ich nur hier in diesem Forum...




Dieser Beitrag wurde am 17.12.2018 20:35 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 17.12.2018 - 13:45 Uhr
Ein drittes Langstreckenflugzeug sehe ich durchaus als sinnvoll an.
Einfaches Szenario: Eines der beiden jetzigen Flugzeuge ist aufgrund von größeren Wartungsarbeiten gerade nicht einsatzfähig. Ein Regierungsmitglied möchte mit dem einzigen verbleibenden Flugzeugzeug zu einem wichtigen Termin reisen. An diesem Flugzeug tritt ein beliebiger Defekt auf, der sich nicht kurzfristig beheben lässt. Schon war´s das mit dem Terminplan des Regierungsmitglieds.
Von daher dürfte ein drittes Flugzeug absolut Sinn machen, damit bei geplanten Wartungsarbeiten immer zwei einsatzfähige Flugzeuge vorhanden sind.
(Natürlich nur in Verbindung mit der dazugehörigen Crew und der entsprechenden Wartung...)
Beitrag vom 17.12.2018 - 13:36 Uhr
Wobei ich mich frage, was bekommt man denn für 200-300 Millionen €?
Sicher nichts neues.
Ich denke wegen einheitlicher Wartungsarbeiten, macht einzig die Beschaffung einer weiteren A340-300 mit CFM56 sinn?
Die A321 hat das V2500 Triebwerk (warum man das gemacht hat, obwohl man schon 2x A319 mit CFM56 hat, ist für mich fraglich).
>
Ich glaube kaum, dass die Bundeswehr über eigene Infrastruktur zur Triebwerkswartung verfügt, das dürfte bei allen relevanten Reparaturen eh über LHT laufen. Die warten beide Triebwerkstypen und haben auch Ersatztriebwerke auf Lager, von daher dürfte der Triebwerkstyp nicht entscheidend sein.


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