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Indiens Fluglinien gehen durch die Decke

Vistara Airbus A320neo fliegt mit CFM LEAP-1A-Triebwerken
Vistara Airbus A320neo mit CFM LEAP-1A, © Airbus

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DELHI - Mit 165 Millionen Sitzen haben Indiens Fluggesellschaften ihr Angebot im Inland in fünf Jahren fast verdoppelt, allein 2018 um 15,7 Prozent. Boeing hat seine Bedarfsprognose erneut angeboben - auf 2.300 Flugzeuge in den nächsten 20 Jahren.

Steigende Kerosinpreise, der Verfall der indischen Währung und der stark wachsende Wettbewerb brachten 2018 Tarife und Erträge jedoch stark unter Druck.

Laut Luftfahrtberater CAPA leiden die indischen Fluglinien auf Grund der schnell wachsenden Kapazität zunehmend unter unwirtschaftlichen Tarifen. So läge der Durchschnittstarif für den 2-Stunden-Flug von Delhi nach Mumbai derzeit bei 50 US-Dollar. Bei einem Marktanteil der Lowcost-Airlines von inzwischen 68 Prozent sanken die Inlandstarife zwischen 2007 und 2017 um 75 Prozent.

Indiens Inlandverkehr geht durch die Decke
Inlandskapazität Indien 2013 - 18, © OAG

Seit seinem Börsengang vor drei Jahren rechnet Marktführer IndiGo erstmals mit Verlusten, Jet Airways wird restrukturiert und der von einem Schuldenberg von über acht Milliarden US-Dollar gebeutelte Star-Alliance-Carrier Air India beantragte im Dezember eine weitere Finanzhilfe in Höhe von 350 Millionen US-Dollar. Die geplante Privatisierung des Staatscarriers wurde inzwischen auf unbestimmte Zeit verschoben.

Trotz einer Auslastung von über 90 Prozent rechnet CAPA India im laufenden Geschäftsjahr mit einem Gesamtverlust der indischen Fluggesellschaften von bis zu 1,9 Milliarden US-Dollar. Den aktuellen Finanzierungsbedarf der Airlines beziffert CAPA mit über 3 Milliarden US-Dollar.

Der am stärksten wachsende Inlandsmarkt der Welt entwickle sich derzeit doppelt so schnell wie das indische Bruttoinlandsprodukt, erklärte der Luftfahrtverband IATA kürzlich in einer Aussendung.
© aero.at | Abb.: Airbus | 21.12.2018 16:38

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Beitrag vom 25.12.2018 - 00:21 Uhr
Lieber langsam und sicher wachsen.
Das Problem haben inzwischen ja alle asiatischen Airlines. Der Personalbedarf verdoppelt sich alle 5 Jahre. Zieht man die Ausbildungszeit ab, sitzt künftig neben jedem Senior ein Anfänger. Fürchte dass da nicht nur Lowcostpioniere wie Ryanair von einem Ein-Mann/Frau-Cockpit träumen.
Beitrag vom 24.12.2018 - 15:40 Uhr
..aber keiner verdient Geld. Da traue ich den Indern nicht wirklich, Thema Sicherheit und Qualifikation, Pilotenausbildung etc. Lieber langsam und sicher wachsen.
Beitrag vom 23.12.2018 - 17:38 Uhr
@jasonbourne: Zu Ihrem Kommentar gibt's auch eine amtliche Bestätigung. Laut IATA würde sich das Wachstum der Indischen Fluglinien in einem liberalisierten Umfeld fast verdoppeln.


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