Medien: Etihad Airways stockt Anteile an Jet Airways auf

ABU DHABI - Jet Airways ist finanziell ausgeblutet. Die indische Airline kann aber offenbar mit Unterstützung vom selbst kriselnden Großaktionär Etihad Airways rechnen.

Für Jet Airways ist es fünf vor zwölf: ein Preiskampf mit Billigproduzenten wie IndiGo und Spicejet brachte Indiens zweitgrößte Airline in Zahlungsschwierigkeiten. Nach übereinstimmenden Medienberichten ist Etihad Airways bereit, ihrer klammen Beteiligung finanziell unter die Arme zu greifen.

Etihad Airways werde ihren Anteil an Jet Airways von 24 auf 49 Prozent ausbauen, melden die Sender "BTVI" und "CNBC-TV18". Das Aktienpaket des Jet-Airways-Gründer Naresh Goyal werde dabei von bisher 51 auf 20 Prozent verwässert. Etihad Airways lehnte eine Stellungnahme zunächst ab.

Jet Airways schiebt einen Schuldenberg von knapp 1,2 Milliarden US-Dollar vor sich her. Von Januar bis Ende September 2018 liefen weitere 180 Millionen US-Dollar Verlust auf.

Laut "Reuters" drohen Leasinggeber, Flugzeuge wegen unbezahlter Rechnungen von Jet Airways abzuziehen. Zuletzt musste die Airline auch Banken vertrösten.

Fehlinvestitionen in Air Berlin und Alitalia hatten Etihad Airways in den letzten beiden Geschäftsjahren 3,5 Milliarden US-Dollar Verlust beschert. Die Airline bringt derzeit ihre eigene Bilanz in Ordnung hat hat sich eigentlich einem strikten Sparkurs unterworfen.

Etihad Airways stornierte erst im Dezember einen Auftrag über zehn Airbus A320neo, die für ihre Beteiligung Air Serbia vorgesehen waren. Die Airline wird sich bis Monatsende zudem von 50 Piloten trennen.