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Boeing nimmt sich für 2019 mehr als 900 Flugzeuge vor

KLM Boeing 787
KLM Boeing 787-9, © KLM Boeing 787

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CHICAGO - Geringere Steuern und glänzende Geschäfte mit Verkehrsflugzeugen haben Boeing 2018 ein überraschend dickes Gewinnplus beschert. Für das neue Jahr nimmt sich Konzernchef Dennis Muilenburg noch mehr vor - Boeing will 2019 den Abstand zu Airbus wieder deutlich vergrößern.

Mit einer Produktionssteigerung auf rund 900 Flugzeuge könnte der US-Konzern den zuletzt geschrumpften Abstand zu seinem europäischen Rivalen Airbus wieder vergrößern. Auch Umsatz und Gewinn sollen kräftig wachsen, wie Boeing am Mittwoch in Chicago mitteilte.

Am Finanzmarkt kamen die Nachrichten hervorragend an. Kurz nach Handelsstart in New York gewann die Boeing-Aktie fünfeinhalb Prozent und war damit bester Wert im Dow Jones Industrial.

Für den Luftfahrt- und Rüstungskonzern erwies sich 2018 als überraschend lukratives Jahr. Und das, obwohl der Konzern in seiner stärksten Sparte - dem Geschäft mit Verkehrsflugzeugen - sein selbst gesetztes Auslieferungsziel verfehlt hatte.

Mit 806 ausgelieferten Jets konnte Boeing seine Stellung als weltgrößter Flugzeugbauer nur noch knapp verteidigen. Airbus lag mit 800 ausgelieferten Jets dicht dahinter.

Im laufenden Jahr will Boeing nun 895 bis 905 Verkehrsflugzeuge ausliefern. Eingerechnet sind dabei auch Exemplare, die von Boeings Rüstungssparte anschließend etwa zu Tankflugzeugen für die US-Luftwaffe umgebaut werden.

Erst Anfang Januar hatte das Militär das erste Exemplar des Fliegers trotz bekannter Mängel angenommen. Die Maschine basiert auf dem Passagierjet Boeing 767. Insgesamt soll Boeing 179 Maschinen des Typs ausliefern. Nachdem der Hersteller den Auftrag im Jahr 2011 in einer umstrittenen dritten Runde seinem Rivalen Airbus abgeluchst hatte, musste er wegen Verzögerungen und technischer Hürden bereits Mehrkosten in Milliardenhöhe schultern.

Auf zwei Kernlinien steigt die Produktion: das 737-Werk Renton soll 2019 von 52 auf 57 Flugzeuge pro Monat hochlaufen, die 787-Linien in Everett und Charleston 14 statt 12 Dreamliner im Monat produzieren.

Im abgelaufenen Jahr trug vor allem Boeings Verkehrsflugzeuggeschäft zum Gewinnwachstum bei. Während der Konzernumsatz um acht Prozent auf 101,1 Milliarden US-Dollar (88,4 Mrd Euro) wuchs, sprang der Überschuss um fast ein Viertel auf fast 10,5 Milliarden Dollar nach oben. Damit übertraf Boeing auch klar die Erwartungen von Analysten.

Für 2019 peilt Muilenburg einen Umsatz von 109,5 bis 111,5 Milliarden Dollar an. Der Gewinn je Aktie soll von zuletzt 17,85 Dollar auf 21,90 bis 22,10 Dollar steigen. Auch hier hatten Analysten deutlich weniger auf dem Zettel gehabt.

Boeing übernimmt Embraer

Abseits dieser Pläne steht für Boeing in diesem Jahr voraussichtlich eine noch größere Ausweitung des Geschäfts an. Der Hersteller will sich die Mehrheit am Verkehrsflugzeug-Geschäft des brasilianischen Herstellers Embraer einverleiben. Beide Seiten sind sich bereits einig. Auch Brasiliens Regierung, die an dieser Stelle über ein Veto-Recht verfügt, hat dem Deal zugestimmt.

Airbus ist bereits einen Schritt weiter. Vergangenen Sommer verleibte sich der Konzern die Mehrheit an dem jüngsten Flugzeugtyp des kanadischen Herstellers Bombardier ein. Der Jet heißt seitdem Airbus A220, für die Europäer ist es der Vorstoß in den Markt für Flugzeuge mit 100 bis 150 Sitzplätzen.

Was sich Airbus für 2019 vornimmt, ist noch offen. Ziele für Flugzeug-Auslieferungen, Umsatz und Gewinn will der Konzern bei der Bilanzvorlage am 14. Februar bekanntgeben. Ernsthafte Sorgen bereitet dem Vorstand derzeit der Brexit. Denn Airbus fertigt in Großbritannien die Tragflächen für fast alle seine Flugzeuge. Im Fall eines ungeregelten Brexits sind die Lieferketten in Gefahr.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: KLM | 30.01.2019 15:28

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Beitrag vom 31.01.2019 - 09:22 Uhr

A320 geht ja in Richtung 60 pro monat, das wird man nicht sofort schaffen.
A220 wird sicher mehr ausliefern.
A330 wird wohl wieder steigen, vlt. auf 6 pro Monat? wären dann 72 (+23)
Der A350 wird auf 10 Einheiten hoch gehen, also 120 (+27)
Der A380 auf 6 absinken (-6)
Bleiben 44 Widebodies mehr.

Wenn Airbus den A320 auf 55 pro Monat hoch kriegt, sind es 660.(+34)

Generell wird hier die "Soll-Monatsrate" oft mal 12 genommen. Das stimmt praktisch nie. Unter Berücksichtigung der Urlaubszeit liegt man näher an der Realität wenn man das Soll x 11 rechnet.

Für A350 z.B.lautet meine Prognose:
2017: 78
2018: 93 = +15
2019: 105 = +15 (Mit viel Optimismus max. 110)
Beitrag vom 30.01.2019 - 21:29 Uhr
Wie will Boeing das schaffen?

5x 12 = 60 durch die B737 ausweitung aus renton.
Dann 24 mehr durch die B787 aus Everette.
Die B777 wird wohl gleich bleiben, steht dort der Modellwechsel an - oder wird sogar sinken.

Das Ziel was Boeing angibt ist ca.900 Flugzeuge.

Letztes Jahr waren es 806

Dann kommen wie Sie schreiben 60 B737 und 24 B787 dazu.

Dann wären wir schon bei 890

Bleiben die Tanker und sonstiges. Flugzeugen.

Also ist Boeing nicht so weit weg von 900 aber alles ohne Gewähr.

Und wenn dann der Embraer Deal abgeschlossen ist wo wirklich Geld für die Übernahme auf den Tisch gelegt wird warum sollte Boeing dann nicht ab diesen Datum so wie es ja Airbus auch gemacht hat die Auslieferungen mitrechnen.

Wurde ja schon vor einiger Zeit angekündigt die 767 Produktion fährt man auf 3Stück pro Monat hoch sind 36 im Jahr ,bei der 777 wird's noch ein wenig brauchen bis man da wieder auf eine angemessene Stückzahl kommt .
Bei Airbus ist man da schon weiter die A380 wird heuer auf 8 Stück reduziert .
hingegen ist man bei der A350 schon Ende letzten Jahres bei 10 Fliegern im Monat angelangt.
Die A330 wird sicher auch wieder auf 5-6 Einheiten hochgefahren
Bei der A320 war man zum Schluss bei 52 Einheiten da will man bis Sommer bei 60 sein.
Für die A220 waren von Bombardier für letztes Jahr 42 angekündigt worden,ausgeliefert wurden 34.
Für heuer waren 64 geplant ,wird man sehen was da rauskommt die neuen Produktionshallen in Kanada sollen im April Startklar sein ,ich schätze mal es werden weniger als 60 A220 dieses Jahr ausgeliefert .
Die Zusammenarbeit mit Embraer wird frühesten zu Beginn nächsten Jahres starten ,da der ganze Papier kram bis Ende des Jahres brauchen wird.
Jetzt kann man sich einen groben Überblick verschaffen.
Beitrag vom 30.01.2019 - 17:52 Uhr
Wie will Boeing das schaffen?

5x 12 = 60 durch die B737 ausweitung aus renton.
Dann 24 mehr durch die B787 aus Everette.
Die B777 wird wohl gleich bleiben, steht dort der Modellwechsel an - oder wird sogar sinken.

Das Ziel was Boeing angibt ist ca.900 Flugzeuge.

Letztes Jahr waren es 806

Dann kommen wie Sie schreiben 60 B737 und 24 B787 dazu.

Dann wären wir schon bei 890

Bleiben die Tanker und sonstiges. Flugzeugen.

Also ist Boeing nicht so weit weg von 900 aber alles ohne Gewähr.

Und wenn dann der Embraer Deal abgeschlossen ist wo wirklich Geld für die Übernahme auf den Tisch gelegt wird warum sollte Boeing dann nicht ab diesen Datum so wie es ja Airbus auch gemacht hat die Auslieferungen mitrechnen.



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