Der Nürnberger Airline-Investor Intro Aviation übernimmt von TUI die Mehrheit an Corsair. Das Management plant, die letzten drei Boeing 747-400 durch je zwei Airbus-Flugzeuge zu ersetzen. In zwei Phasen soll die Flotte bis 2023 von jetzt sieben auf insgesamt 13 Flugzeuge wachsen.
Drei A330-900neo sind seit letzter Woche bestellt, ausgeliefert werden sie ab 2021. Dann soll die Flotte nur noch aus Airbus-Flugzeugen bestehen, drei weitere A330 sollen in den zwei darauffolgenden Jahren hinzukommen.
"Mit der Neuaufstellung der Flotte, die in 13 Flugzeugen mündet, werden wir eine Größe erreichen, mit der wir uns als bedeutender Wettbewerber auf dem Langstreckenmarkt positionieren können", sagt Corsair-CEO Pascal de Izaguirre.
Bisher bedient Corsair vor allem französischsprachige Ziele in der Karibik, Westafrika, die Inseln Saint-Denis und Plaisance sowie Montreal. Die Frequenz nach Montreal soll im Sommerflugplan 2019 erhöht, Miami soll als neues Ziel ins Streckennetz aufgenommen werden. Weitere Neuanflüge werden folgen.
Der Fokus dabei liegt laut der Geschäftsführung auf stark frequentierten Strecken und darauf, die Frequenz auf Routen mit einem hohen Anteil an Geschäftsreisenden zu erhöhen.
Basis des Expansionsplans bleibt bis auf weiteres Paris-Orly. In den dortigen Slots sieht die Intro Aviation-Geschäftsführung eine der entscheidenden Stärken der Corsair.
Mit ihrer Strategie baut sie zudem einen Wettbewerber auf, der dem IAG-Billigableger Level in seiner jüngsten Basis Paris-Orly unbequem werden könnte.
Level hat dort im Juli 2018 die Boutiqueairline OpenSkies übernommen und startet seitdem mit zwei Airbus A330-200 ebenfalls unter anderem in die französischsprachige Karibik - Guadalope und Martinique - und nach Montreal.
Anders als Level verfügt Corsair jedoch über eine Business Class: die drei-Klassen-Kabine aus Business, Premium und Economy Class bleibt erhalten.
Die Anteile an Corsair teilen sich über die eigens im Juni 2018 gegründete irische Gesellschaft Diamondale wie folgt auf: 53 Prozent gehen an Intro Aviation, 20 Prozent halten die Mitarbeiter der Airline, 27 Prozent verbleiben bei der Tui Group.
Corsair-Mitarbeiter sollen eines der vier Aufsichtratsmitglieder von Diamondale und ein Mitglied im Corsair-Aufsichtsrat stellen. Die Mitarbeiter werden in die strategische Planung einbezogen und am Gewinn beteiligt. In den kommenden beiden Jahren soll es weder Entlassungen, noch Gehaltskürzungen, noch Versetzungen geben.
Die neuen Aktionäre haben sich zu einem mindestens dreijährigem Engagement bei Corsair verpflichtet.
© aero.de | Abb.: Airbus | 19.03.2019 12:33
Kommentare (1) Zur Startseite
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Es gibt keine Inseln Saint-Denis und Plaisance. Saint Denis ist die Stadt auf der Insel Reunion, Plaisance der Ort auf Mauritius an dem sich der Flughafen befindet.
...und somit wird auch Corsair wohl das Schicksal einer LTU ereilen, indem man über Jahre funktionierende Businesskonzepte über den Haufen wirft, neue Ziele anfliegt und auf Premium machen will.