"Welt"
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Über 200.000 Inlandsflüge von Regierungsmitarbeitern in 2018

EasyJet am Flughafen Berlin-Tegel
EasyJet am Flughafen Berlin-Tegel, © EasyJet
BERLIN - Die Mitarbeiter der Bundesministerien und ihrer nachgeordneten Behörden haben einem Medienbericht zufolge im vergangenen Jahr 229.116 Flüge im Inland absolviert.

Dies berichtete "Welt" am Donnerstag unter Berufung auf das Innenministerium, das diese Dienstreisen erfasst.

Eine Abfrage bei den Ministerien ergab zudem, dass bei mehreren von ihnen die Zahl dieser Flugreisen in den ersten Monaten 2019 gestiegen ist. Auch in angegliederten Institutionen wie Bundesamt für Migration, Bundesbank oder Kreditanstalt für Wiederaufbau gehören demnach Reisen per Flugzeug zum Arbeitsalltag.

Fliegen ist die klimaschädlichste Art sich fortzubewegen. Und angesichts der Erderhitzung sind gerade Inlandsflüge umstritten, weil es oftmals umweltfreundliche Alternativen gibt, etwa die Bahn. 2018 flogen laut Statistischem Bundesamt 23,5 Millionen Passagiere im Inland.

Bei den Ministerien gehört das Verteidigungsressort dem Bericht zufolge zu den größten Vielfliegern. Seine Mitarbeiter flogen 2018 insgesamt 13.437 Mal inländisch, also 1.119 Mal pro Monat.

Die Strecke von Berlin nach Bonn spielt für die Ministerien eine besondere Rolle, weil alle Ministerien zwei Dienstsitze haben, einen in Berlin und einen in Bonn. Allein die Mitarbeiter des Ressorts für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung flogen im vergangenen Jahr dem Bericht zufolge 4490 Mal diese Strecke.

Nicht alle Ressorts antworteten laut "Welt" vollständig auf die Fragen nach ihren Flugreisen. Fünf Ministerien verweigerten die Antwort komplett. Das Bildungsministerium etwa begründete dies damit, die Zahlen laut rechtlicher Lage nicht mitteilen zu müssen.
© dpa | 25.07.2019 08:36

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Beitrag vom 27.07.2019 - 16:38 Uhr
Das ist ja alles ganz schön und gut, sind sinnvolle Vorschläge, aber letztlich nur mittel- bis langfristig umsetzbar.

Großes CO2-Redukionspotential wie 'Fracht auf Schiene' usw.. haben große Eingriffe zur Folge (Transportbranche, infrastruktureller Erweiterungen des Schienenneetztes (also noch mehr Baustellen, usw..) und das erfordert größere Zeiträume, bis das erste Gramm CO2 eingespart worden ist.

Genauso die Klimagas-Abgabe. Aktuell fehlen dafür (noch) die Mehrheiten. Bis es diese gibt, wird man erstmal noch jahrelang rumdiskutieren. Wie Helmut Schmidt seinerzeit sagte: "Das Tempo der Demokratie ist das Schneckentempo."

Alles sinnvoll, aber alles zu langsam. Deswegen sollte man diese Ansätze dennoch weterführen, und trotzdem bei den "kleinen Themen" anfangen. Das geht i.d.R. viel schneller, auch wenn die Einsparungen eher homöopatischer Natur sind. Denn damit hätte man zumindest schon einmal zeichen gesetzt. Denn athmosphärische Änderungen zu Beginn einer "großen Wende" sind das Mittel, um den richtigen Nährboden für größere Änderungen in der Einstellungen der Gesellschaft zu legen.

Also: es ist richtig, schon heute an innerdeutschen Flügen zu sparen...
Beitrag vom 27.07.2019 - 13:13 Uhr
Tut mir leid, aber sie unterstellen mir etwas, was ich spätestens im nachfolgenden Beitrag revidiert habe.

Natürlich muss man ökologisch denken und Gewohnheiten hinterfragen.

Aber das tut man nicht durch medienwirksame Verbote wie z.B. Inlandsflüge. Bevor man an solche Kleinstursachen geht, kann man erstmal die großen Probleme lösen. Wie Fracht auf Schiene, Dauerbaustellen auf Straßen und und und. All das hilft der Umwelt mehr als diese Lächerlichkeit von Inlandsflügen.

Stimme vollkommen zu.
Einfach nur Inlandsflüge zu verbieten ist grüne Symbolpolitik ohne praktischen Nutzen.
Plakativ, einfach zu vermitteln aber Bullshit.

Es sollte eine Klimagas Abgabe auf alles(*) gemäß der tatsächlichen Klimawirksamkeit eingeführt werden. Die Einnahmen werden umverteilt an alle Bürger.
Das macht klimawirksame Produkte und Dienstleistungen teurer.
Danach wird der Markt entscheiden, welche Lösungen sich in welchen Bereichen durchsetzen. Durch die Umverteilungen bekommen die Bürger zusätzliches, idealerweise nicht zu versteuerndes :) Einkommen um zB Umzüge näher an den Arbeitsplatz, Sanierungen oder zB wenns nicht anders geht höhere Heizkostenrechnungen zu bezahlen.
Tatsächlicher statt umgelabelter Ökostrom hätte einen Kostenvorteil, tatsächlich klimaschonender Verkehr auch, unabhängig von ideologisch geprägzen Förderungen einzelner spezieller Technologien.

*=Öl, Gas, Kohleverbrauch in Energie- und Verkehrssektoren, das umfasst dann auch zB die Herstellung von Akkus für E-Mobilität. Aber zB auch Methanausstoß in der Viehhaltung.


Dieser Beitrag wurde am 27.07.2019 13:17 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 26.07.2019 - 23:00 Uhr
Tut mir leid, aber sie unterstellen mir etwas, was ich spätestens im nachfolgenden Beitrag revidiert habe.

Natürlich muss man ökologisch denken und Gewohnheiten hinterfragen.

Aber das tut man nicht durch medienwirksame Verbote wie z.B. Inlandsflüge. Bevor man an solche Kleinstursachen geht, kann man erstmal die großen Probleme lösen. Wie Fracht auf Schiene, Dauerbaustellen auf Straßen und und und. All das hilft der Umwelt mehr als diese Lächerlichkeit von Inlandsflügen.


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