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Boomregion Indien: der internationale Airline-Verband IATA erwartet dort eine Verdreifachung des Passagieraufkommens auf 520 Millionen Fluggäste bis 2037. Im vergangenen Jahr traten 63 Millionen Passagiere internationale Reisen an - und drei Viertel davon entschieden sich für eine ausländische Airline.
Es ist also kein leichter Auftrag, den Vistara auf den Weg bekommt. Auch ihre Investorin Singapore Airlines ächzt unter der Billigkonkurrenz im südostasiatischen Raum. Vistara soll sich laut ihrem CEO Leslie Thng darauf konzentrieren, eben dort und im Nahen Osten zu wachsen.
Am 7. August startete die Airline mit einem Flug von Neu Delhi nach Singapur die erste Langstrecke, bald soll sie auch Dubai mit A320neo und Bangkok anfliegen. Bis Ende diesen Jahres wird Vistara über eine Flottenstärke von 41 Flugzeugen verfügen, 2023 sollen es 70 sein. Derzeit fliegen 30 Airbus- und Boeing-Jets für die Airline.
Vistara gehört zu 49 Prozent Singapore Airlines und zu 51 Prozent der indischen Tata Group - nach indischem Recht dürfen Airlines nur dann Inlandsflüge anbieten, wenn sie mit einem einheimischen Partner eine Airline gründen. Vistara hält bisher einen Marktanteil von fünf Prozent - sie ist die kleinste unter sechs Wettbewerberinnen.
Dreamliner ab 2020
Analysten des CAPA Centre of Aviation trauen der Airline zu, ab März 2020 kostendeckend zu arbeiten. Für Singapore Airlines ist Vistaras Erfolg essenziell: die indische Beteiligung ist ein Kernelement in einer Strategie der vielen Drehkreuze.
Die Expansion auf nternationale Routen öffnet Singapore Airlines einem Sprecher zufolge zahlreiche Türen - welche genau, wollte er nicht sagen. Feststeht: ab Februar 2020 erweitert Vistara ihre Flotte um sechs Boeing 787-9 - damit rücken Europaflüge in Reichweite.
Golfairlines sammeln seit Jahren Passagiere in Westindien ein und fliegen sie zum Billigtarif über ihre Drehkreuze Dubai und Abu Dhabi weiter nach Europa oder Nordamerika.
Indiens Günstigflieger sind ebenfalls nicht zimperlich bei der Verschiebung der Preise nach unten. Ein Vistara-Flug mit vollem Service von Singapur nach Neu Delhi ist am 28. August für 245 US-Dollar zu haben, AirAsia bietet die gleiche Verbindung am selben Tag für 109 US-Dollar an - allerdings mit Zwischenstopp in Kuala Lumpur.
Vistara versucht nun, einen Teil des Raumes zu füllen, den die Pleite gegangene Jet Airways frei gemacht hat. Viele andere sind mit dem gleichen Ziel unterwegs.
© Bloomberg, aero.de | Abb.: Airbus | 10.08.2019 09:48
Kommentare (5) Zur Startseite
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Genau! Und deshalb meine Frage an die Redaktion, wie sie es denn halten will.
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Gruß Adam
Genau! Und deshalb meine Frage an die Redaktion, wie sie es denn halten will.