Airline unter Druck
Älter als 7 Tage

Hongkonger protestieren für gefeuerte Cathay-Mitarbeiter

Cathay Pacific Airbus A350-900
Cathay Pacific Airbus A350-900, © Airbus

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HONGKONG - Cathay Pacific hat dem Druck der chinesischen Regierung nachgegeben und Mitarbeiter entlassen, die sich an den Protesten für mehr Demokratie beteiligt haben. Jetzt spürt die Airline Druck von anderer Seite: hunderte Hongkonger gingen für die gefeuerten Cathay-Mitarbeiter auf die Straße.

Die Demonstranten versammelten sich in der Nähe des Hauptsitzes der Swire Group - sie ist die größte Aktionärin Cathay Pacifics. Dort forderten sie, dass die Airline die gefeuerten Mitarbeiter wieder einstellt.

An dem Beispiel Cathay Pacific sehen sie ein deutliches Zeichen dafür, wie der Einfluss Chinas zunimmt. Sie wollen den Druck nicht dulden, den die Führung in Peking auf Hongkonger Unternehmen ausübt und fürchten, dass diese die Menschenrechte ihrer Mitarbeiter beschneiden, um mit China im Geschäft zu bleiben.

Die chinesische Regierung hatte zunächst Cathay-Mitarbeitern die Einreise verboten, die sich an den Protesten beteiligt hatten. Wenige Tage später hielt sie chinesische Unternehmen an, Tickets für Geschäftsreisen nicht bei Cathay zu kaufen.

Im Zuge des Konflikts ist CEO Rupert Hogg zurückgetreten, mindestens sieben Mitarbeiter wurden entlassen und die Airline droht mit weiteren Kündigungen für Mitarbeiter, die sich an den Protesten beteiligen.

Die jüngste Demonstration für die bereits Entlassenen haben Gewerkschaften organisiert - als eine der ersten hatte die frühere Vorsitzende der Kabinengewerkschaft Cathay Dragons, Rebecca Sy, ihren Job verloren.

Die Airline bestreitet, dass die Kündigung mit ihrem Engagement als Arbeitnehmervertreterin zu tun hat. Die Gewerkschaften sehen das anders. "Das Recht der Leute auf freie Meinungsäußerung zu unterdrücken, indem man ihren Job als Hebel nutzt, ist nicht akzeptabel", sagte die Vorsitzende des Gewerkschaftsbundes HKTU, Carol Ng. Selbst Einträge in sozialen Medien werden laut Cathay Pacific überwacht und gegebenenfalls sanktioniert.

Die Airline steht zwischen den Stühlen. Das Boykott durch einige chinesische Unternehmen und die wegen der instabilen Lage in Hongkong sinkenden Buchungszahlen drücken auf die Bilanz.

Entsprechend windet sich das Management. "Wir unterstützen die Aufrechterhaltung der Grundrechte und alle Freiheiten, die sie garantieren", antwortet es auf die Vorwürfe der Gewerkschaften. "Gleichzeitig müssen wir all unsere regulatorischen Pflichten erfüllen, auch diejenigen, welche die Behörden in Festland China aufstellen. Die Airline muss das tun, hier gibt es keinen Spielraum für Kompromisse."
© aero.de, Bloomberg | Abb.: Cathay Pacific | 29.08.2019 10:26


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