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Safran erhöht trotz Boeing-Desaster Jahresziele

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Safran, © Safran

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PARIS - Safran hat trotz der anhaltenden Probleme bei dem wichtigen Kunden Boeing seine Umsatz- und Gewinnprognose erhöht. Zwar belastete das anhaltende Flugverbot für Boeings Mittelstreckenjet 737 MAX, für den Safran gemeinsam mit US-Konzern General Electric alle Triebwerke liefert, den Kapitalzufluss.

Ansonsten laufen die Geschäfte aber rund. Bei den Anlegern kam das gut an: Die Aktien schnellten auf ein Rekordhoch nach oben.

Der Aktienkurs stieg in der Spitze bis auf rund 142 Euro. Zuletzt führten sie den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 noch mit einem Plus von 6,82 Prozent auf 140,25 Euro an. Das Papier war in den vergangenen Monaten - ähnlich wie die Aktien des deutschen Konkurrenten MTU - stark gefragt.

Der Börsenwert Safrans zog im bisherigen Jahresverlauf um rund ein Drittel auf 57,3 Milliarden Euro an. Die MTU-Anteile legten in diesem Zeitraum um rund 59 Prozent zu. Der Münchner Triebwerksbauer ist damit an der Börse rund 13,1 Milliarden Euro wert und steigt infolge der starken Kursgewinne in den deutschen Leitindex Dax auf.

Safran rechnet dank insgesamt gut laufender Geschäfte und der jüngsten Schwäche des Euro für dieses Jahr jetzt mit einem Umsatzplus von rund 15 Prozent, wie der Konzern am Donnerstag in Paris mitteilte. Bislang hatte das Management ein Plus von sieben bis neun Prozent in Aussicht gestellt.

Der bereinigte operative Gewinn soll der erhöhten Prognose zufolge um mehr als ein Fünftel zulegen. Bislang hatte der Konzern hier einen Anstieg im niedrigen zweistelligen Prozentbereich prognostiziert.

Vom operativen Ergebnis sollen 50 bis 55 Prozent als freier Mittelzufluss beim Unternehmen hängen bleiben, nachdem das Management bisher rund 55 Prozent angepeilt hatte. Dabei geht der Konzern davon aus, dass Boeing die 737 MAX im vierten Quartal wieder abheben lassen darf.

Denn nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten müssen alle Maschinen dieses Typs seit Mitte März weltweit am Boden bleiben. Auch die Auslieferung neuer Maschinen ist gestoppt. Noch ist völlig offen, wann das Startverbot aufgehoben wird. Der weltgrößte Flugzeugbauer Boeing hat die Produktion des Jets bereits gedrosselt und schließt einen Stopp inzwischen nicht mehr aus.

Davon betroffen wären auch die Zulieferer, die zwar zunächst Rückstände im Lieferplan aufholen konnten, aber irgendwann auf Halde produzieren müssten. Infolge der Abstürze, für die die Steuerungssoftware MCAS mitverantwortlich gewesen sein soll, und des Flugverbots hat Boeing bereits Sonderkosten in Milliardenhöhe verbucht und seine Ziele für 2019 komplett gestrichen.

Safran hingegen steigerte seinen Umsatz im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 27 Prozent auf 12,1 Milliarden Euro. Beim operativen Ergebnis betrug das Plus 36 Prozent auf knapp 1,9 Milliarden Euro. Ein Teil der starken Zuwächse im ersten Halbjahr geht noch auf die Übernahme von des Zulieferers Zodiac Aerospace zurück.

Bereinigt um diesen Effekt sowie andere Sonderfaktoren sei der Umsatz um 14 Prozent und der operative Gewinn um 35 Prozent gestiegen. Der Nettogewinn legte sogar um 45 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro zu.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Safran | 05.09.2019 08:23


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