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Easyjet-Chef: Höhere Abgaben für Kerosinverbrauch und Flugbewegungen

LEAP-1A einem Airbus A320neo von Easyjet
LEAP-1A einem Airbus A320neo von Easyjet, © Airbus

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LONDON - Easyjet-Chef Johan Lundgren fordert eine Steuerreform für die Flugbranche mit höheren Abgaben für umweltschädliches Verhalten. "Ein Ansatz wäre eine Abgabe nicht auf Tickets pro Person, sondern auf den Kerosinverbrauch und Flugzeugbewegungen. Dann gibt es weniger Flüge, aber auf denen verkehren dann größere, gut ausgelastete Maschinen".

Dies sagte Lundgren der "Wirtschaftswoche" (Freitag). "Die Abgaben müssen, anders als heute, umweltschädliches Verhalten stärker belasten als umweltfreundliches." Die britische Easyjet ist der zweitgrößte Billigflieger in Europa, hinter Branchenprimus Ryanair.

Die Einnahmen durch eine solche Steuerreform sollten aber nicht in die öffentlichen Haushalte fließen, sagte Lundgren. "Diese Mittel müssen neue umweltfreundliche Technologien fördern." Dafür seien auch höhere Steuern und Abgaben gerechtfertigt. "Ich bin kein Fan davon. Aber wenn wir nur damit genug Geld für Innovationen sammeln können, akzeptiere ich das", sagte der Easyjet-Chef.

Frankreich hat bereits eine Umweltsteuer auf Flugtickets angekündigt, die von 2020 an erhoben werden und je nach Art des Tickets zwischen 1,50 und 18 Euro betragen soll. Das Geld soll vor allem in das Schienensystem fließen.

Die deutsche Luftverkehrsteuer wird seit 2011 mit Sätzen von aktuell 7,38 Euro bis 41,49 Euro erhoben. Sie spülte im vergangenen Jahr knapp 1,2 Milliarden Euro in den Bundeshaushalt. Mit ihrem neuen Klimaschutzpaket will die schwarz-rote Koalition künftig Bahnfahren billiger und Flüge teurer machen.
© dpa-AFX | 03.10.2019 10:55

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Beitrag vom 04.10.2019 - 16:25 Uhr
Ja der Easy-Chef hat schon recht. Es fliegen zu viele Schmalrumpfflieger im Luftraum herum. Airbus liefert auch nen A330 Regional, den will aber keiner, weil kleinere Flieger flexibler sind. Ergo muss man deren Attraktivität erhöhen - Steuern pro Flugbewegungen wären ein Weg. Teilweise fliegen zw. den diversen Metropolen Flugzeuge im Halbstundentakt oder noch kürzer, das macht wenig Sinn.
Beitrag vom 04.10.2019 - 15:14 Uhr
Stimme vollkommen zu.
Zusätzlich fehlt sowohl in der Regierung als auch in der Bevölkerung der wirkliche Wille zu Veränderungen.
Das würde ich so noch nicht einmal sagen. Aber der Transfer in die Realität ist schwierig und da schaut man schon mal was der andere macht (machen muss). Das ist auch meine Kritik an FFF. Das ist aktuell gehyped aber morgen ist es vergessen weil es nichts Nachhaltiges anbietet. Wie soll der Pendler auf dem Land umsteigen? Auf was? Was soll der Mieter machen bzgl. seiner Heizung? Die Liste wäre endlos, die der Angebote aber erschreckend kurz.
Aber zurück zur "Ablenkung" aus dem ersten Satz: War eigentlich gar nicht so gemeint.
Alles gut :-)
Eigentlich störte mich mehr der Ansatz "blöde Politiker", denn wir haben es mMn hier eher mit einer "blöden Gesellschaft" zu tun, die nicht weiß, was sie will und der die Politiker versuchen, es irgendwie recht zu machen...
Ja, aber wenn Selbstbeschränkung nicht funktioniert geht es nur mit Beschränkungen von Außen. Da sind dann wieder die Politiker gefragt, die eine Verantwortung haben die Gesellschaft vor Individualinteressen zu schützen. Ob blöd das richtige Wort ist sei dahin gestellt, aber den Job machen sie nun mal nicht.

Dieser Beitrag wurde am 04.10.2019 15:15 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 04.10.2019 - 09:30 Uhr
So was bescheuertes wie eine CO2-Steuer pro Ticket können sich auch nur Politiker einfallen lassen.
Naja, ich denke eine CO2 Steuer auf Kerosin wurde deutlich härter von den Lobbyisten unter Feuer genommen als die Ticket-Abgabe.
Da lenken Sie ab, als Anti-BDL Exorzist ;-)

Erwischt ... :-)

Der Sinn der Steuer muss grundsätzlich hinterfragt werden, nicht nur im Flugverkehr. Bisher haben etwas höhere Kosten nie etwas gebracht. Alles ist fleißig weitergewachsen. So wird es auch diesmal sein. Die Alternative ist entweder garnicht da oder nicht attraktiv genug. Eine 5€ billigere Monatskarte wird mein Verhalten nicht ändern.

Im bisherigen Umfang stimmt das.
Das ist ja der Haupt-Kritikpunkt der Umweltverbände.
Eine Ticket-Steuer von 200-400€ oder CO2 Steuern von 2€ pro Liter Kerosin _würden_ etwas bewirken. Das will aber ja eigentlich keiner.
Das Haupt-Problem sehe ich in der entschiedenen sowohl-als-auch Haltung unserer Bundesregierung.
"Umweltschutz ist wichtig" und "Wirtschaftswachstum ist wichtig" stehen sich als nicht gleich gewichtete Ansätze gegenüber.
Dem weiteren Wirtschaftswachstum wird Priorität eingeräumt und dabei gehofft, dass die zusätzlichen Abgaben *irgendwie* den Umweltschutz helfen.
KFZ Pendeln über eine Erhöhung der Pendlerpauschale günstiger zu machen wird auch den Benzin- und Diesel-Verbrauch eher steigern als senken.
Das Hoffen auf Verbesserungen der Umwelt ist also entweder magischem Denken geschuldet oder Zynismus...

Auch als vor ein paar Wochen um Zuge der Klimadebatte eine echte CO2 Steuer auf Kerosin auch nur kurz andiskutiert wurde, kamen gleich wieder die Exosrzisten vom BDL, ADV, etc. in voller Wallung um die Ecke gestürmt um diese Idee des Teufels zu bekämpfen :-)

Immerhin belastet die Ticket-Abgabe strukturell die Billig-Airlines stärker, da die Zusatzkosten nicht vom Preis des Tickets oder vom Spritverbrauch der Flotte abhängen.
Da drückt dann der geneigte Lobbyist in Deutschland eher mal ein Auge zu...
Hat aber null genutzt, wenn man sich die Zahlen anschaut. In der Mischkalkulation wird das kompensiert.
Es fehlt das Gesamtkonzept.

Stimme vollkommen zu.
Zusätzlich fehlt sowohl in der Regierung als auch in der Bevölkerung der wirkliche Wille zu Veränderungen.
Aber zurück zur "Ablenkung" aus dem ersten Satz: War eigentlich gar nicht so gemeint.
Eigentlich störte mich mehr der Ansatz "blöde Politiker", denn wir haben es mMn hier eher mit einer "blöden Gesellschaft" zu tun, die nicht weiß, was sie will und der die Politiker versuchen, es irgendwie recht zu machen...

Dieser Beitrag wurde am 04.10.2019 09:38 Uhr bearbeitet.


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