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Heathrow-Chef will Virgin den Weg zu neuen Slots ebnen

British Airways am Flughafen London Heathrow
British Airways am Flughafen London Heathrow, © London Heathrow Airport

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LONDON - Heathrow Airport-Chef John Holland-Kaye wünscht sich mehr Wettbewerb an seinem Flughafen und ist bereit, die Slots dafür neu zu verteilen. Virgin Atlantic könnte dann die Dominanz von British Airways in London herausfordern - und sich neue Marktanteile sichern.

Eine wichtige Voraussetzung dafür fehlt aus Holland-Kayes' Sicht jedoch: die dritte Startbahn, die für gut 18.5 Milliarden Euro gebaut werden soll.

"Die dritte Startbahn ist eine super Gelgenheit für niedrigere Gebühren", sagte auch Virgin-Gründer Richard Branson. "Aber wir brauchen jemanden, der auf Augenhöhe mit British Airways konkurrieren kann. Dafür müssten die Slot-Regelungen geändert werden", sagt Branson und bringt sogleich Virgin Atlantic ins Spiel.

Deren Mangement verkündete im September, dass es das Streckennetz um 84 Ziele erweitern und die Airline zu Großbritanniens zweitgrößter machen wolle.

Für diesen Plan braucht Virgin die Regierung: sie muss einwilligen ein System umzukrempeln, in dem neue Slots in Relation zu der bereits bestehenden Verteilung zugeordnet werden.

Virgin hält fünf Prozent der Slots in Heathrow, British Airways-Mutter IAG 55 Prozent. Durch den Kauf der Regionalairline Flybe konnte Virgin zuletzt an Kapazität zulegen.

Das IAG-Management dagegen versteht sie Aufregung nicht, schließlich habe Virgin in der Vergangenheit die Gelegenheit gehabt, Slots zu erwerben. "IAG begrüßt den Wettbewerb", sagte eine Sprecherin. "Aber die Fakten sprechen für sich." Als Beispiele nennt sie die Einstellung einiger Routen und die Vermietung von Slots an andere Airlines.

Virgin Atlantic-CEO Shai Weiss betont, dass seine Airline "nicht antritt, um British Airways zu schaden" und dass BA nach der Neuverteilung immer noch der Löwenanteil der Slots zukomme.

Richard Branson gibt sich weniger versöhnlich. Er sagt, BA habe die Slots bei der Privatisierung kostenlos erhalten und komme "seit Jahren damit durch".

Flughafenchef zuversichtlich

Der Verteilungskampf läuft, noch ehe die dritte Startbahn überhaupt gebaut ist.
Ganz sicher ist dies nämlich nicht, mit Boris Johnson als Premierminister. Der offene Gegner des Projekts versprach einst, sich vor die Bagger zu werfen, sollten sie mit den Bauarbeiten beginnen.

"Ich sehe kein Problem", sagte nun Holland-Kaye. "Boris Johnson ist ein Demokrat und es sind mehr Leute für die Expansion als dagegen", sagte er. "Im Parlament liegt das Verhältnis von Unterstützern und Gegnern bei vier zu eins."

Holland-Kaye argumentiert mit dem Brexit, um die Bedeutung des Projekts hervorzuheben: Großbritannien braucht ihmzufolge einen größeren Hauptstadtflughafen, um die Handelsbeziehungen zu anderen Ländern über die Europäische Union hinaus auszubauen.

Die Wirtschaft des Vereinigten Königreiches ist laut Holland-Kaye bestens in der Lage, außerhalb der EU zu funktionieren: "Wenn wir mit dem Rücken zur Wand stehen fangen wir an zu kämpfen."
© Bloomberg, aero.de | Abb.: Heathrow Airport | 24.10.2019 15:10


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